Die Zeiten ändern sich
Hamburg 1892: Svantje Claassen hat es geschafft. Sie ist glücklich geworden mit dem Tuchhändler Friedrich und auch beruflich hat sie es zu etwas gebracht. Als die Cholera in Hamburg wütete, konnte sie ...
Hamburg 1892: Svantje Claassen hat es geschafft. Sie ist glücklich geworden mit dem Tuchhändler Friedrich und auch beruflich hat sie es zu etwas gebracht. Als die Cholera in Hamburg wütete, konnte sie zeigen, dass sie eine gute Krankenschwester ist. Sie möchte wieder als Krankenschwester arbeiten, nachdem sie ihre Kinder bekommen hat. Doch die Gesellschaft hat kein Verständnis dafür, dass sie als Mutter berufstätig ist. Svantje muss sich entscheiden.
Ich habe schon eine Reihe von Büchern der Autorin Rebecca Maly gelesen und mag ihre Art zu schreiben. Erzählt wird die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven, so das ich mir ein umfassendes Bild machen konnte. Die Autorin schildert die Atmosphäre und die Lebensbedingungen zu jener Zeit in Hamburg sehr gut und authentisch. Besonders die Verhältnisse im Gefängnis waren wirklich furchtbar.
Die Charaktere sind sehr gut und lebendig beschrieben. Svantje ist eine sympathische Frau, die ihren Beruf liebt. Sie möchte daher auch als Mutter trotzdem weiter den Kranken und Pflegebedürftigen helfen. Während ihr Partner Friedrich das akzeptiert, machen es ihr die Konventionen der Hamburger Gesellschaft nicht leicht, denn dazu passt eine berufstätige Mutter ganz und gar nicht.
Die Geschichte steuert auf eine schlimme Zeit zu, denn sie endet mit dem Beginn des 1. Weltkrieges.
Obwohl mir dieses unterhaltsame Buch auch wieder gefallen hat, muss ich doch sagen, dass der erste Band packender war. Nun bin ich gespannt, wie es weitergeht.