Empfehlenswert!
Anna Wheeler, eine englische Schauspielerin, soll in ihrem nächsten Film eine Heldin aus vergangenen Zeiten spielen. Um sich besser mit ihrer Rolle und dem schottischen Dialekt vertraut zu machen, wird ...
Anna Wheeler, eine englische Schauspielerin, soll in ihrem nächsten Film eine Heldin aus vergangenen Zeiten spielen. Um sich besser mit ihrer Rolle und dem schottischen Dialekt vertraut zu machen, wird sie kurzerhand von ihrem Freund und gleichzeitigem Produzenten des Historienstreifens in die schottische Einöde „verfrachtet“ und soll dort in einem kleinen Cottage eine Weile bleiben, bis ihre Darstellung der Filmfigur authentisch wirkt.
Doch Anna denkt gar nicht daran allein dort zu bleiben und so becirct sie Bruce, ihren Freund, sie wenigstens für zwei Tage mit zum Drehort nach Inverness zu nehmen.
Bruce gibt sich schließlich geschlagen und in seiner Abwesenheit macht es sich Anna in dem luxuriösen Hotelzimmer bequem. Ihre Idylle wird jedoch jäh gestört, als eine Blondine vor ihrem Zimmer steht und ihr klar wird, dass Bruce eigentlich geplant hatte, Anna zu hintergehen.
Außer sich vor Zorn und Enttäuschung schnappt sich Anna die Autoschlüssel von Bruce und fährt mit seinem schicken Cabriolet wieder zurück in das kleine Cottage. Doch unterwegs verfährt sie sich und sucht, nachdem sie von einem starken Gewitter und strömenden Regen überrascht wird, schließlich Schutz in einer nahegelegenen, einsamen Hütte.
Doch kaum hat sie es sich dort etwas bequemer gemacht, betritt ein Fremder die Hütte, dessen Verhalten sie völlig irritiert. Er trägt historische Kleidung und stellt sich ihr gegenüber als Laird dieses Ortes vor und hat recht antiquierte Ansichten hinsichtlich ihres optischen Auftretens.
Am nächsten Morgen, als Duncan aus der Hütte tritt und ihr Auto sieht, benimmt er sich noch seltsamer. Er fürchtet sich und behauptet schließlich er stamme aus der Regierungszeit der einstigen, schottischen Königin Maria Stuart.
Anna hat Mitleid mit Duncan, denn sie befürchtet, dass er minderbemittelt und verwirrt ist.
Selbst als Duncan ihr seine Geschichte erzählt, nämlich dass er im Jahre 1566 auf der Flucht vor Gegnern der Königin war und durch einen scheinbar verzauberten See schwamm, der ihn schließlich ins Jahr 2006 katapultierte, hält Anna alles nur für unglaubwürdig und Duncan für einen zwar attraktiven, aber armen Irren.
Ihre Meinung muss sie allerdings revidieren, als Duncan in den See steigt, um wieder zurückzugelangen in seine Zeit und Anna ihm aus Angst, dass er ertrinkt, nachschwimmt.
Beide werden von einem Sog erfasst und als Anna wieder zu sich kommt, befindet sie sich plötzlich im Jahre 1566 und ist auf ganz Duncans Gnade und die seiner Familie angewiesen. Doch bis sie begreift, dass sie sich tatsächlich in der Vergangenheit befindet, vergeht noch einige Zeit. Wertvolle Zeit, die eigentlich beide benötigen um die Königin zu beschützen und somit den Fall Maria Stuarts zu verhindern. Während ihres Rettungsversuches kommen sich beide schließlich näher, doch es scheint, als ob ihrer Zuneigung keine Zukunft hat, denn Duncan ist bereits mit der schönen aber kalten und intriganten Alice Skelton verlobt und die Hochzeit steht kurz bevor...
Ich habe nun bereits mehrere Romane der Autorin gelesen. Die meisten davon waren in „Ich-Form“ gehalten und obwohl sie durchaus unterhaltsam waren, hatte ich doch immer wieder arge Probleme mit den männlichen Hauptcharakteren ihrer Bücher.
Daher bin ich eher mit gemischten Gefühlen an diesen aktuellen Roman von Rebecca Michele gegangen. Doch nachdem ich das Buch innerhalb eines Tages, sozusagen in einem Rutsch gelesen habe, bin ich positiv überrascht!
„Die Treue des Highlanders“ ist meiner Meinung nach, die bisher beste schriftstellerische Leistung der Autorin. Das Buch hat eine interessante Ausgangssituation, beinhaltet spannende sowie auch ergreifende Momente und wartet diesmal mit einem sympathischen Helden auf, der sich nach seiner Zeitreise erst einmal in der Gegenwart zurecht finden muss.
Zugegeben ich bin ein erklärter Fan von Zeitreiseromanen, dennoch denke ich, dass dieser Roman auch durchaus etwas für LeserInnen sein dürfte, die um dieses Genre vielleicht sonst eher einen großen Bogen machen.
Ein weiterer Pluspunkt war die geschichtliche Einflechtung bzw. die geschichtlichen Hintergründe, die schließlich zu Maria Stuarts Abdankung führten. Sie werden dem Leser interessant vermittelt, ohne zu sehr ins Detail zu gehen.
Neben den vielen positiven Aspekten, die ich hier erwähne, möchte ich jedoch auch noch zwei kleine, persönliche Kritikpunkte anmerken.
Da ich Duncan als Romanhelden sehr interessant fand, hätte ich mich über einige etwas längere Kuss oder Liebeszenen sehr gefreut.
Und wenn man schon mehrere Zeitreiseromane gelesen hat, weiß man, dass es bestimmte „No-Go´s gibt, die man beim „Zeitreisen“ beachten sollte.
So ist es zum Beispiel eigentlich unmöglich zu einem Zeitpunkt in die Vergangenheit zu reisen, wo sich sein eigenes „Ich“ ebenfalls schon dort befindet, denn man könnte sich theoretisch ja dann selbst begegnen.
Abgesehen davon hatte ich beim Lesen viel Spaß und kann den Roman nur empfehlen!