Jane
Raue Wasser – Rebecca Pert
Jane ist eine recht eigenwillige Protagonistin – nicht unbedingt auf den ersten Blick sympathisch. Tatsächlich brauchte ich auch ein bisschen, bis ich einen Zugang zu ihrer Figur ...
Raue Wasser – Rebecca Pert
Jane ist eine recht eigenwillige Protagonistin – nicht unbedingt auf den ersten Blick sympathisch. Tatsächlich brauchte ich auch ein bisschen, bis ich einen Zugang zu ihrer Figur gefunden habe. Doch wenn man erstmal warm mit ihr geworden ist, ist sie erstaunlich vielschichtig und authentisch, auf ihre ganz eigene Art und Weise. Nach leichten Anfangsschwierigkeiten fand ich diese Geschichte so spannend, dass ich das Buch kaum mehr weglegen konnte. Fast wie ein Thriller. Dabei sollte man vielleicht wissen, dass ein beträchtlicher Teil (geschätzt etwa knapp die Hälfte) dieses Romans in der Vergangenheit, in Janes bzw. Hannahs Kindheit spielt. Dies ist nämlich nicht nur Janes Geschichte, sondern mindestens ebenso die Geschichte ihrer Mutter Sylvia.
Heute lebt Jane relativ abgeschieden in einem Trailer auf den Shetlandinseln. Sie lässt kaum jemanden an sich heran, außer ihren Freund Mike, der ehrlich gesagt in der Geschichte aber kaum eine Rolle spielt. Vielmehr geht es um verdrängte Kindheitstraumata, die nun an die Oberfläche drängen. Jane begibt sich auf Spurensuche und liest die Tagebücher ihrer verstorbenen Mutter um diese und ihre Handlungen zu verstehen und möglicherweise mit der Vergangenheit abschließen zu können.
Es ist eine superspannende und fesselnde Geschichte, die die Autorin hier mit einer tollen Sprache erzählt. Sie hat einen warmherzigen und empathischen Blick auf ihre Figuren und offenbart doch Geschehnisse von großer Tragik. Wunderbare Naturbeschreibungen wechseln sich mit Einblicken in eine trostlose Psyche ab.
Hat mir sehr gut gefallen! Ein tolles Leseerlebnis! 4 Sterne