"Ins Watt gebissen" heißt der Auftaktband der Reihe "Ino Tjarks & Co ermitteln" von Autorin Regine Kölpin aus dem Knaur Verlag. Der Küsten-Krimi spielt in Friesland.
Tjarkshusen, Friesland: Ino Tjarks bekommt ungebetenen Besuch, hinter seinem Haus wird die Leiche des Kurdirektors Alois Winterscheid gefunden. Den mochte Ino überhaupt nicht, denn die geplante Touristenattraktion von Alois hätte dem Ort seiner Meinung nach nicht gut getan.
Seine öffentlich bekannte Meinung macht Ino leider verdächtig, er muss also den wahren Mörder finden, um seine Unschuld zu beweisen. Seine Haushälterin Gerda und die Bäckerin Theda sind da die geeigneten Kundschafterinnen, schon bald stossen sie auf eine heiße Spur.
In diesem Krimiauftakt lässt Regine Kölpin ein ganz besonderes Ermittlerteam antreten, eine Zweckgemeinschaft, die neugierig und dank der nötigen Beziehungen den Dorfbewohnern auf den Zahn fühlen und so einige entscheidende Dinge herausfinden.
Die Liebe der Autorin zur Nordsee-Küste wird in der Geschichte durchgängig spürbar, stets gibt es sichtbare Beschreibungen der Gegend um Horumersiel. Schon allein die Namenswahl der Figuren wie Ino, Focko, Harm oder Theda ist typisch friesisch und für manchen Leser gewiß ungewohnt. Mit den Landschaftsbeschreibungen, den ortstypischen kulinarischen Köstlichkeiten und einigen friesischen Dialogen oder Floskeln kommt genau die passende Stimmung auf, die man sich für Friesland so vorstellt. Oder hat man anderswo schon mal etwas von einem Klüntjemörder gehört?
Das Ermittlertrüppchen mit ihrer friesischen Variante von Miss Marple sorgt für heitere Erlebnisse, der humorvolle Ton zieht sich durch die gesamte Story und man kann sich an ihnen regelrecht erfreuen. Wie rührend Gerda Ino umsorgt, ihm liebevoll Essen zubereitet und wie sich dann auch noch ihre Kontrahentin Theda mit ins Ermittlerboot setzt, hat schon eine Menge heitere Ausgelassenheit, die man mit ihnen genießen kann.
Auch von der Spannung her hat es Regine Kölpin geschafft, die Mordaufklärung kontinuierlich mit neuen Wendungen zu bestücken. Am Ende gibt es dann sogar einen kleinen Showdown, der mit einer besonderen friesischen Waffe beendet wird.
Dieser Krimiauftakt sorgt mit seinem Unterhaltungswert und der Rahmenhandlung für entspannende Lesezeit und eignet sich bestens als Urlaubslektüre. Vergnüglich, leichter Krimi mit ordentlich Nordsee-Stimmung.