Gleicht über weite Strecken einem Fachbuch
Ma hat von jeher ein Platz an der Sonne - alles, was sie anfasst, führt zum Erfolg. Kein Wunder also, dass Ma für ein Wasseraufbereitungsprojekt in Südafrika vorgeschlagen wird. Ihr Know how und und ihr ...
Ma hat von jeher ein Platz an der Sonne - alles, was sie anfasst, führt zum Erfolg. Kein Wunder also, dass Ma für ein Wasseraufbereitungsprojekt in Südafrika vorgeschlagen wird. Ihr Know how und und ihr Durchsetzungsvermögen sind da hilfreiche Wegbegleiter. Als aber das prestigeträchtige Projekt mit Komplikationen geradezu überhäuft wird, muss Ma eine Entscheidung treffen, bei der sie die Zustimmung ihrer Kinder benötigt. Denn um das Projekt aus der finanziellen Misere zu retten, muss das Wasserhaus, ein Teil des Familienerbes, als Banksicherheit verbrieft werden..
Reinhard Schultze verpackt ein unglaublich wichtiges Thema, das mittlerweile uns alle angeht, in einen Roman, der den Lesenden mit seinem außergewöhnlichen Stilmittel - hier wird auf die Satzzeichen der wörtlichen Rede verzichtet - schon gleich zu Beginn einiges abverlangt. Der Start ist trotzdem intensiv und bietet einen sehr detaillierten Einblick in das Familiengefüge und die Befindlichkeiten der einzelnen Familienmitglieder.
Es geht zu wie einer richtigen Familie und so ist es verständlich, dass hier die unterschiedlichsten Ansichten aufeinander prallen und dementsprechend auch mal mehr mal weniger hitzig vorgetragen werden. Das Zusammenspiel ist trotzdem irgendwie harmonisch, auch wenn es öfter einmal knallt und es zu Auseinandersetzungen kommt, die es in sich haben.
Mit dem Einstig von Ma in der Wasserprojekt in Südafrika bekommt das Buch aber Wendung, die mir so überhaupt nicht gefällt, denn hier lesen sich die Ausführungen eher wie ein Fachjournal für Fachkräfte für Wasserversorgungstechnik und es ist alles so unglaublich theoretisch, sachlich und im Fachjargon verfasst, sodass mich das Gelesene mehr verwirrt, als fasziniert.
Auch wird der Schreibende nicht müde, seiner Leserschaft in schulmeisterlichem Ton den Umgang mit der wertvollen Ressource Wasser näher zu bringen, um auf das Problem der Wasserknappheit auf unserem Planeten aufmerksam zu machen. Ein bisschen mehr Fingerspitzengefühl wäre hier angebracht gewesen, um nicht belehrend, sondern ansprechend und informativ die Thematik einzubinden.
Die Familiengeschichte liest sich flüssig und stimmig, der fachliche Teil ist zwar sehr aufwendig recherchiert, erschlägt jedoch mit seiner enormen Informationsflut den Leser und begräbt so die Handlung unter sich.
Ich habe lange hin und her überlegt, aber mehr als 2,5 Sternchen sind hier leider nicht drin.