Cover-Bild Berenike – Liebe schenkt Freiheit
16,99
inkl. MwSt
  • Verlag: SCM Hänssler
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 19.12.2018
  • ISBN: 9783775158640
Renate Ziegler

Berenike – Liebe schenkt Freiheit

Rom 92 n. Chr. - Nach dem gewaltsamen Tod ihres Vaters wird die junge Berenike als Sklavin nach Rom verschleppt. Sie landet im Haushalt des gefühlskalten Prätors Marcus Dequinius und soll sich um seinen Sohn Claudius kümmern. Berenike erkennt schnell, dass Marcus hinter seiner kalten Fassade nur die Angst vor Kontrollverlust verbirgt. Sie verliebt sich in den Witwer. Als er jedoch in gefährliche Machtkämpfe verwickelt wird, muss Berenike die wohl schwerste Entscheidung ihres Lebens treffen.
Wird die beginnende Christenverfolgung alles verändern?

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.04.2019

Gebildete Sklavinnen sind nicht gefragt

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Gebildete Sklavinnen sind nicht gefragt

Berenike lebte mit ihrem Vater in einem kleinen Dorf in Griechenland. Als Gelehrter legte Emaios großen Wert darauf, seiner Tochter Wissen zu vermitteln. Doch nachdem ...

Gebildete Sklavinnen sind nicht gefragt

Berenike lebte mit ihrem Vater in einem kleinen Dorf in Griechenland. Als Gelehrter legte Emaios großen Wert darauf, seiner Tochter Wissen zu vermitteln. Doch nachdem Emaios gegen Missstände in Rom aufbegehrte, wurde er ermordet und seine Tochter auf den Sklavenmarkt gebracht. Prätor Marcus Dequinius, einer der höchsten Richter Roms, kauft das verschreckte magere Mädchen mit dem blassen Gesicht und den warmen ausdrucksvollen Augen. Berenikes vorrangige Aufgabe wird es wird zukünftig sein, sich um die schulischen Belange und die Bildung seines Sohnes Claudius zu kümmern. Nachdem die junge Griechin erkennt, dass Marcus ein gerechter und geradliniger Mann ist, der seine Sklaven stets freundlich behandelt, verliert sie ihre Ängste und findet sich in ihrem neuen Leben zurecht. Schon bald liebt sie den kleinen Claudius wie einen eigenen Sohn und freundet sich sogar mit der forschen Camilla an, der die Verantwortung für die Haushaltsführung des Prätors obliegt. Camilla ist es auch, die ihr letztendlich den Christlichen Glauben nahebringt, doch das Geheimnis um den Glauben der beiden Sklavinnen muss um jeden Preis bewahrt werden. Denn Marcus Dequinius duldet keine Christen in seinem Haushalt…

Renate Zieglers Roman versetzte mich ins Jahr 92. n. Chr. und beschrieb in lebhaften Bildern das Alltagsleben der Römer sowie ihrer Sklaven. Die handelnden Personen waren sehr gut ausgearbeitet, sowohl die Protagonistin, als auch die Nebenfiguren vermochten es, mich zu überzeugen. Das größte Augenmerk wird auf Berenike gelegt und die langsame Akzeptanz ihres neuen Status sowie ihren Weg zum Glauben geschildert. Die Dialoge zwischen dem kleinen Claudius und Berenike haben mir besonders gut gefallen – Berenike argumentiert klug, umsichtig und vermittelt dem Jungen auf kindgerechte Art und Weise wichtige Werte. Sie wird eine Vermittlerin zwischen Vater und Sohn, und bahnt sich nicht zuletzt auch dadurch einen Weg in Marcus‘ Herz. Während ich dem prinzipientreuen und im tiefsten Inneren sehr warmherzigen Mann große Sympathie entgegenbrachte, empfand ich bei den Auftritten des Gaius Dexter genau das Gegenteil. Der großmäulige und zynische Lebemann führt nichts Gutes im Schilde, sogar sein Neffe Claudius scheint dies zu spüren. Die Sklavin Camilla und der alte Patrizier Quintus Varus spielten in diesem Roman ebenfalls relevante Rollen, allen anderen Nebenfiguren wurde eher wenig Aufmerksamkeit zuteil.

Der Glaube nimmt einen hohen Stellenwert im Buch ein, wobei die Autorin auch die Welt der römischen Götter und Götzen erwähnt. Durch die Arbeit des Marcus Dequinius erfährt man etwas über das Gerichtswesen in Rom und die latente Gefahr, in der die Anhänger des Christlichen Glaubens schwebten. Es wird zudem auf die Brutalität der zur öffentlichen Unterhaltung abgehaltenen Spiele im Römischen Reich hingewiesen, wo die Grausamkeit und die wahnsinnige Freude der jubelnden Menge am Tod nicht nur einem zart besaiteten Jungen Albträume bescheren.

Fazit: „Berenike. Liebe schenkt Freiheit“ stellte ein wunderschönes und bereicherndes Leseerlebnis für mich dar. Renate Ziegler versteht es hervorragend, Geschichte lebendig zu machen, ihre Leser in längst vergangene Zeiten zu versetzen und sie ins Geschehen zu involvieren. Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen und ich empfehle es sehr gerne weiter.


Veröffentlicht am 16.02.2019

Eine besondere Liebesgeschichte

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„...Ich möchte dir nur klarmachen, dass mir nichts weggenommen wurde, im Gegenteil, er ist nur einem Wunsch von mir gefolgt. Wärst du mir in die Quere gekommen, glaube mir, du hättest es gespürt...“

Wir ...

„...Ich möchte dir nur klarmachen, dass mir nichts weggenommen wurde, im Gegenteil, er ist nur einem Wunsch von mir gefolgt. Wärst du mir in die Quere gekommen, glaube mir, du hättest es gespürt...“

Wir schreiben das Jahr 92 nach Christi. Der Sklavenhändler Clivius hofft in Rom auf reichen Verdienst. Er hat unter anderen Berenike im Angebot. Die junge Frau ist die Tochter eines griechischen Gelehrten. Nach dessen Tod geriet sie in die Sklaverei. Sie ist noch unberührt. Doch dann wird sie vom Prätor Marcus Dequinius gekauft. Er hat kein Interesse an ihr als Frau. Sie soll sich um dessen Sohn Claudius kümmern.
Die Autorin hat einen spannenden historischen Roman geschrieben. Die Geschichte hat mich schnell in ihren Bann gezogen.
Benedike ist eine gebildete junge Frau. Sie vermisst ihre Freiheit. Außerdem hat sie ihr Vater vor den Römern gewarnt.
Marcus weiß als Prätor den Senat hinter sich. Seine Beziehung zum Kaiser ist allerdings sehr diffizil. Er kennt dessen Schwächen und sieht ihn keinesfalls als Gott. Das ist gefährlich. Nach dem Tode seiner Frau hat Marcus nie wieder geheiratet. Warum, erfahre ich im Laufe der Handlung.
Der Schriftstil lässt sich angenehm lesen. Das Eingangszitat bezieht sich auf ein Gespräch zwischen Berenike und Camilla. Camilla ist Haushälterin im Hause von Marcus. Damit hat sie, die selbst Sklavin ist, die Aufsicht über alle anderen Sklaven.
Sehr gut werden die Stadt Rom und die politischen Verhältnisse in Rom beschrieben. Außerdem erhalte ich einen Einblick in das Gerichtswesen der Zeit. Unter Kaiser Domitian droht eine neue Christenverfolgung.
Auch im Hause des Prätors gibt es Christen. Sie treffen sich mit andern in den Stunden der Dunkelheit außerhalb des Hauses. Ihre Abwesenheit darf nicht bekannt werden. Der christliche Gemeinde gehören alle Schichten der Stadt an vom Grundbesitzer bis zu den Sklaven. Auch Marcus` väterlicher Freund Quintus ist Christ. Das wiederum akzeptiert Marcus stillschweigend, nutzt aber trotzdem jede Chance, um ihn davon abzubringen.
Zu den inhaltlichen Höhepunkten gehören die Gespräche zwischen Camilla und Quintus. Ihn fragt Camilla um Rat, wenn sie nicht weiter weiß. Hier ist eine seiner Antworten:

„...Glaube mir, liebe Camilla, Gott fragt nicht danach, ob du einen harten oder weichen Charakter hast. Es ist für ihn auch nicht entscheidend, ob du immer freundlich warst oder geduldig. Er kennt dich, und er liebt dich so, wie du bist...“

Der Prätor ist ein großmütiger Herr, der seine Sklaven nicht züchtigt. Er wirkt auf Außenstehende allerdings kalt und gefühllos. Das täuscht. Sehr gut gibt die Autorin die Veränderung wieder, die nach und nach mit den handelnden Personen geschehen.
Auch Berenike steht dem Glauben ablehnend gegenüber. Doch dann treten Ereignisse ein, die sie auf einen neuen Weg führen. Gleichzeitig spürt sie, dass Marcus für sie mehr ist als ihr Besitzer. Es folgt eine Zeit spannender Entscheidungen.
Ab und an durchzieht ein feiner Humor die Geschichte.
Die Geschichte hat mir ausgezeichnet gefallen. Sie bildet nicht nur auf spannende Art die Zeitverhältnisse ab, sondern zeigt auch, welche äußeren und inneren Widerstände die Christen der damaligen Zeit überwinden mussten.