Mal kein Krimi von Rita Falk
Von Rita Falk habe ich bisher nichts gelesen, denn Krimis interessieren mich nicht. „Hannes“ jedoch ist ein Roman, der trotz einem ernsten Thema sehr unterhaltsam sein kann.
Zwei Freunde unternehmen eine ...
Von Rita Falk habe ich bisher nichts gelesen, denn Krimis interessieren mich nicht. „Hannes“ jedoch ist ein Roman, der trotz einem ernsten Thema sehr unterhaltsam sein kann.
Zwei Freunde unternehmen eine Motorradtour, bei der Hannes stürzt und ins Koma fällt. Sein Freund Uli gibt ihn aber nicht auf, besucht ihn regelmäßig und schreibt wie so eine Art Tagebuch: Briefe. Aus diesen Briefen besteht das Buch. Dabei schreibt er seinem Freund von seiner Arbeit im „Vogelnest“ – er nennt es so, weil dort alle einen Vogel haben. Offiziell ist es ein Heim für psychisch kranke, in dem er seinen Zivildienst leistet. Oder was er macht, wenn er bei ihm ist. So aus der Zeitung vorlesen, er soll ja nicht verblöden. Oder von seinem Leben erzählen. Wobei das egal ist, was er sagt – sein Freund reagiert ja nicht. Zumindest nicht am Anfang…
Sicher ist das Thema Krankheit allgegenwärtig, aber überwiegend auf lustige Art. Der traurige Vater hat abgenommen – was ihm aber nicht geschadet hat. Die Erinnerungsanekdote an die Posaune, der billige Chinasch… lag am Streich der beiden Freunde mit dem Sekundenkleber. Und außerdem muss Uli damit üben, nicht dass es in der Zeitung mal beim Bericht zum Sommerfest heißt „Untalentierter Pfleger quält psychisch instabile Personen mit seiner Posaune“. Und wenn eine Heimbewohnerin mit ihrer toten Enkelin redet, findet das die Ärztin nicht gut. Auch wenn durch die Gespräche, die durch ihn entstanden sind, der alten Dame wieder ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Aber wenn das nicht gewünscht ist, dann hat Uli eine Idee: Sie soll nichts mehr von den Gesprächen jemandem erzählen sondern sie nur noch für sich machen. Nicht dass noch irgendwer auf die Idee käme ihre (tote) Enkelin wohne nun auch hier und müsse nun auch für den Aufenthalt bezahlen.