Zuerst schauen wir uns immer das Cover an, welches hier dem Aussehen eines Paketes nachempfunden ist. Passend dazu befindet sich, neben dem Titel und dem Autor, ein Barcode auf dem Cover. Ein wie ich finde passendes Cover, da es neben dem Titel einen ersten Rückschluss auf die Thematik des Buches vermittelt, sofern man den Klappentext nicht gelesen hat. Neben all den aufwändig gestalteten Covern, finde ich es immer wieder erfrischend, auch mal ein solch schlichtes Cover in der Hand zu halten.
Der Store, eine Geschichte über den Online-Riesen „Cloud“, der die alleinige Macht über das komplette Onlinesortiment und die Auslieferung von Waren innehält. Die Thematik erinnert an einen Versandgiganten, den es auch in der heutigen Zeit gibt. Wodurch man sich im Laufe der Geschichte fragt, welche Parallelen zwischen Fiktion und Wirklichkeit bestehen. Denn bei Cloud erhält Leistungsdruck eine ganz neue Bedeutung. Das System dahinter ist in meinen Augen einerseits unheimlich gut durchdacht, andererseits aber mehr als erschreckend. Die Geschichte wird nicht einmal langweilig, sondern ich wollte immer mehr und mehr wissen und tiefer eintauchen, so dass die Seiten nur so dahinflogen.
Wo mich der Klappentext zu Beginn noch an „The Circle“ von Dave Eggers erinnerte, wurde mir während des Lesens schnell klar, dass zwischen den beiden Büchern kaum Parallele bestehen. So erinnert die Mega Cloud aus „Der Store“ sehr stark an den, in „The Circle“ beschriebenem Campus.
Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht der Hauptcharaktere Paxton und Zinnia erzählt, wobei die Story immer linear fortgeführt wird und man somit einen immer anderen Blickwinkel auf die Geschichte aufweist. Im Lauf der Story gibt es immer wieder Blogeinträge des Cloud Gründers Gibson Wells. Man erhält so eine direkte Sicht auf den von Wells erschaffenen Versandgiganten. Er versucht dabei stets seine erfundenen Technologien, Maßnahmen und das Unternehmen selbst positiv dastehen zu lassen, wo der gesunde Menschenverstand sonst Alarm schlagen würde. Doch Dank des von Rob Hart verwendeten Scheibstils fühlte ich mich als Leser des fiktiven Blogs das ein oder andere Mal wie nach einer Gehirnwäsche, nach der ich den Argumenten von Wells Glauben schenkte und kurzzeitig wirklich seiner Meinung war.
Neben den fortlaufenden Kapiteln gibt es „Kapitelpakete“, die jeweils eine Überschrift mit der folgenden Thematik des Abschnittes enthalten und so einen groben Überblick über das kommende Thema bezeichnen.
Der einzige Kritikpunkt an der Story ist das relativ abrupte Ende, welches mich ziemlich ratlos hat dastehen lassen. Ich bin einfach ein Mensch, der schön abgeschlossene Geschichten mag.
Mein Fazit
Der Store ist ein, wie ich finde, spannendes und gesellschaftskritisches Werk, welches den Leser zum Nachdenken und Innehalten bringt. Es macht durchweg Spaß die Story zu lesen und wird durch die gekonnten Übergänge an keiner Stelle langweilig. Einzig das etwas abrupte Ende ließ mich etwas ratlos zurück, war von Autor so vermutlich aber gewünscht.