Die (a)sozialen Medien
Zum Inhalt:
Robin macht sich Vorwürfe, als eine Frau, welche Robin als Klientin abgewiesen hat, ermordet wird. Edie war die Autorin einer erfolgreichen Mystery-Geschichte und ihr Verfolger ein sich unverstanden ...
Zum Inhalt:
Robin macht sich Vorwürfe, als eine Frau, welche Robin als Klientin abgewiesen hat, ermordet wird. Edie war die Autorin einer erfolgreichen Mystery-Geschichte und ihr Verfolger ein sich unverstanden fühlender Fan, aber ist er auch für den Mord verantwortlich? Die Detektei lässt sich von den Erben Edies engagieren und forscht in den Abgründen der sozialen Medien und des Webs. Zusätzlicher Ärger droht, weil der Mann von Strikes verflossener Verlobten Charlotte die Scheidung und dafür Strike als Grund benennen will.
Mein Eindruck:
Wie gewohnt nutzt Galbraith einen Hauptstrang für ihr (immer wieder dickes) Buch, zeigt aber auch den üblichen Wahnsinn, mit dem sich die Detektei und ihre Mitarbeiter befassen müssen. Sie hält dabei gekonnt die Waage zwischen Privatleben und dienstlichen Befindlichkeiten und gestaltet die Entwicklung der einzelnen Charaktere immer glaubwürdig, so dass man nie das Gefühl bekommt, dass die Personen plötzlich neben der Spur sind.
Galbraiths Vermögen, sich immer wieder mit einem aktuellen Thema auseinanderzusetzen – hier die Gefahr durch soziale Medien und moderner Technik im weiteren Sinne – verhilft ihrer Geschichte zu Authentizität und einem Gefühl der Dringlichkeit. Ebenfalls gefällt, dass ihre beiden Protagonisten nicht unfehlbar sind und auch, dass sie ihren Tätern immer wieder eine gewisse Verletzlichkeit zubilligt; Schwarz-Weiß-Malerei ist nicht Galbraiths Sache. Das, was zur Bewertung „ausgezeichnet“ fehlt, ist also nicht ein Fehler der Autorin, sondern einer der Rezensentin: Trotz des wirklich gut lesenden Dietmar Wunder – er weiß alle Charaktere und deren Gemütszustände gegeneinander abzugrenzen und darzustellen – ist dieses Buch besser zu lesen als zu hören. Das liegt insbesondere an den langen Chats, die mit allen Kürzeln, Emojis und Logs gesprochen werden, was garantiert besser les- als hörbar ist.
Mein Fazit:
Vielschichtig