Cover-Bild Vergeltung
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Heyne
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller / Spannung
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 368
  • Ersterscheinung: 02.11.2020
  • ISBN: 9783453272095
Robert Harris

Vergeltung

Wolfgang Müller (Übersetzer)

November 1944. Das Deutsche Reich steht vor der Niederlage. In einer Großoffensive setzt es seine modernste Waffe ein – die V2. Tausende dieser ballistischen Raketen mit schwerem Sprengkopf werden auf England abgeschossen. Radar und Aufklärer können sie nicht orten – wie aus dem Nichts stürzen sie mit Überschallgeschwindigkeit auf London herab.

Der Ingenieur Rudi Graf hat mit seinem Freund Wernher von Braun einst davon geträumt, einmal eine Rakete zum Mond zu schicken. Jetzt findet er sich im besetzten Holland wieder, wo er die technische Aufsicht über die Abschüsse hat. Vom Krieg ist er längst desillusioniert. Inzwischen ermittelt gar ein NS-Führungsoffizier wegen Sabotageverdacht gegen ihn.

Kay Caton-Walsh, Offizierin im Frauenhilfsdienst der britischen Luftwaffe, entkommt einem V2-Einschlag nur knapp. Als kurz darauf 160 Menschen von einer der Raketen getötet werden, vor allem Frauen und Kinder, meldet sie sich freiwillig zu einer lebensgefährlichen Mission. Zusammen mit Kameradinnen wird sie im befreiten Belgien abgesetzt. Dort sollen sie die mobilen Startplätze ausfindig machen und zerstören. Das Schicksal wird Kay und Rudi schließlich aufeinandertreffen lassen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.03.2021

Erschreckend und Grausam über die Raketen im 2. Weltkrieg

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Der Zweite Weltkrieg geht Richtung Ende, doch die Deutschen wollen nicht aufgeben und setzen ihre neuste Waffe ein. Die ballistische Rakete V2, die wie aus dem nichts auftaucht und einschlägt. Der Ingenieur ...

Der Zweite Weltkrieg geht Richtung Ende, doch die Deutschen wollen nicht aufgeben und setzen ihre neuste Waffe ein. Die ballistische Rakete V2, die wie aus dem nichts auftaucht und einschlägt. Der Ingenieur Rudi Graf wollte eigentlich nur eine Raumfahrtsrakete entwickeln, doch nun werden seine Fähigkeiten von der NS genutzt, um eine tödliche Waffe zu schaffen, die von Holland aus auf London zielt. In London entkommt Kay Caton-Walsh, Offizierin im Frauenhilfsdienst der britischen Luftwaffe, nur knapp einem V2-Anschlag. Daraufhin arbeitet sie entschlossen gegen die Angriffe an und lässt sich nach Belgien versetzen, um die Abschussplätze ausfindig zu machen.
Ein sehr gut gelungener historischer Roman. Die Charaktere sind toll entwickelt, und man kann sehr mit ihnen mitfühlen. Es ist spannend gemacht, die V2-Situation aus der Deutschen Sichtweise und auf der anderen Seite aus der Englischen Sicht zu lesen. Robert Harris hat es geschafft eine total beängstigende Atmosphäre zu schaffen, die Auswirkungen der Rakete hat er auf erschreckender Weise deutlich gemacht. Die Hintergründe und auch ihre Details sind gut recherchiert, was den Inhalt des Buches noch erschreckender macht. Die Verbindung zur Fiktion mit den beiden Hauptcharakteren Graf und Kay ist sehr gut gelungen.
Ein tolles Buch! Erschreckend und Grausam!

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Veröffentlicht am 11.11.2020

Lebendige Vergangenheit

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Es sind meist historische Ereignisse, die der produktive englische Autor Robert Harris als Grundlage für seine Romane wählt, oft aus der jüngsten Vergangenheit. So auch in seinem neuesten Werk „Vergeltung“, ...

Es sind meist historische Ereignisse, die der produktive englische Autor Robert Harris als Grundlage für seine Romane wählt, oft aus der jüngsten Vergangenheit. So auch in seinem neuesten Werk „Vergeltung“, in dem die Entwicklung und der Einsatz der nationalsozialistischen „Vergeltungswaffe 2“, kurz „V2“, bei den Luftangriffen auf England Mittelpunkt der Handlung ist.

Im Herbst des Jahres 1944 wird London erstmals mit der V2 bombardiert, aber das ist erst der Anfang. Sie ist tückisch, fliegt sie doch lautlos mit Überschallgeschwindigkeit und kann deshalb vor dem Einschlag weder von Radar noch Aufklärern entdeckt und geortet werden Die Resultate sind verheerend, unzählige Menschen fallen diesen Angriffen zum Opfer.

Fünf Tage, zwei unterschiedliche Sichtweisen, wobei der Autor nicht in die Freund-Feind-Gut-Böse Falle tappt, sondern sensibel und deshalb umso eindringlicher mit dem Thema umgeht. Hier der Ingenieur Rudi Graf, Freund und Mitarbeiter Wernher von Brauns, der an den mobilen Startrampen in Scheveningen für die größtmögliche Verwüstung am Zielort verantwortlich ist. Dort Kay Caton-Walsh, Offizierin der Women’s Auxiliary Air Force, (Frauenhilfsdienst der britischen Luftwaffe), die anhand von Fotos den Abschussplatz der V2 ausfindig machen und die Flugbahn berechnen soll. Harris erzählt von gekaperten Kindheitsträumen, von moralischer Verantwortung und der Desillusionierung seiner Protagonisten, von den Schrecken des Krieges, den ausgemergelten Zwangsarbeitern, die unter menschenunwürdigen Zuständen im Außenlager die V2 montieren. Und nicht zuletzt von Wernher von Braun, dem Opportunisten und elitären Günstling der Nationalsozialisten, dessen Mitmenschlichkeit durch seinen wissenschaftlichen Ehrgeiz auf der Strecke geblieben ist.

Ein Stück lebendiger Vergangenheit, gut recherchiert, wie immer routiniert geschrieben, hochspannend durch den Wettlauf gegen die Zeit, durch die der Roman eine ganz besondere Dynamik entwickelt. Lesen!

Veröffentlicht am 18.01.2021

Ein faszinierender Roman!

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Robert Harris schreibt großartige historische Romane! Sein letztes Buch "Der zweite Schlaf" konnte mich wirklich überzeugen und nun war ich sehr gespannt auf sein aktuelles Buch, dass zur Zeit des Zweiten ...

Robert Harris schreibt großartige historische Romane! Sein letztes Buch "Der zweite Schlaf" konnte mich wirklich überzeugen und nun war ich sehr gespannt auf sein aktuelles Buch, dass zur Zeit des Zweiten Weltkriegs spielt. Dabei gibt es zwei Protagonisten, die aber mehrere hundert Kilometer auseinander leben und im Prinzip sogar gegeneinander kämpfen.

Dabei hat mich wieder einmal der angenehme Schreibstil von Harris gefallen, wodurch sich das Buch auch wirklich flüssig lesen ließ.

Was mir außerdem sehr gut gefallen hat war, dass der Autor historische Ereignisse mit Fiktion brillant verbunden hat. Bis jetzt habe ich erst wenig über die V2 Raketen gewusst, mit denen die Nazis London bombardiert haben. Durch "Vergeltung" wird das ganze jedoch sehr lebendig und gerade die Charaktere hauchen der Geschichte leben ein.

Dabei sind die Ereignisse und Schauplätze wirklich authentisch dargestellt. Im Anschluss des Buches war ich von dem Thema so gepackt, dass ich mich etwas mehr über das Thema der V2 Waffen informiert habe und es war für mich wirklich erstaunlich, wie viel Wissen Harris mit seinem Buch schon vermittelt hat und sich der Roman trotzdem wirklich spannend lesen ließ.

Ich habe nun schon einige Bücher von Robert Harris gelesen, doch dieser zählt auf jeden Fall zu einem der besten!


Fazit: Ein unglaublich spannender Roman, der Fiktion und historische Ereignisse genial verbindet. Von Anfang bis Ende ist das Buch sehr spannend und für Leser von historischen Romanen absolut lesenswert!

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Veröffentlicht am 31.12.2020

Historie gut recherchiert und spannend erzählt

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Wie schon in anderen seiner Bücher hat Robert Harris auch hier wieder einen Teil der Geschichte des 2. Weltkrieges thematisiert und Historisches mit Fiktivem wunderbar verwoben. Der Leser wird durch die ...

Wie schon in anderen seiner Bücher hat Robert Harris auch hier wieder einen Teil der Geschichte des 2. Weltkrieges thematisiert und Historisches mit Fiktivem wunderbar verwoben. Der Leser wird durch die Handlungswechsel, einmal wird der Fokus auf Rudi Graf und dann wieder auf Kay Caton-Walsh, die beiden Hauptprotagonisten, gelegt förmlich in die Story gezogen. Das Geschehen wird so intensiver und fesselnder und zugleich werden beide immer lebensechter für den Leser. Durch Rückblenden kann man z. B. nachvollziehen, das Rudi allmählich seinen Glauben an die propagierten Erfolge verliert und Kay, als Offizieren auf der anderen Seite des Kriegsgeschehens nicht mehr weis, wer Gut wer Böse ist. Diese Darstellungen der Gewissenskonflikte machen letztlich das Buch aus. Gepaart mit den historischen belegten Fakten und dem sehr ausgeprägten Schreib- und Erzählstil ist auch dieser Roman wieder ein unterhaltsames Abtauchen in die Geschichte für mich geworden.
Mein Fazit: Auch wenn das Ende für meine Begriffe etwas zu schnell erzählt war und an manchen Stellen etwas mehr Tiefgang hätte sein können, hat mich der Roman aber gut unterhalten und ich kann ihn weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 14.01.2021

Gut lesbar, aber nur mäßig spannend

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REZENSION – Der Name des britischen Schriftstellers Robert Harris (63) verspricht üblicherweise Spannung. Doch sein im November auf Deutsch veröffentlichter Roman „Vergeltung“ erreicht leider nicht jenes ...

REZENSION – Der Name des britischen Schriftstellers Robert Harris (63) verspricht üblicherweise Spannung. Doch sein im November auf Deutsch veröffentlichter Roman „Vergeltung“ erreicht leider nicht jenes Niveau, das wir von seinen Bestsellern „Vaterland“ (1992), „Enigma“ (1995) oder zuletzt „München“ (2017) gewohnt sind. Zwar widmet sich der Autor auch in seinem neuen Roman wieder einem bedeutenden Kapitel des Zweiten Weltkriegs, doch plätschert die Rahmenhandlung um den deutschen Ingenieur Dr. Rudi Graf und die britische Offizierin Kay Caton-Walsh, die der Autor um das eigentliche Thema des Einsatzes der deutschen Vergeltungswaffe V2 gesponnen hat, nur mäßig dahin und gewinnt erst ab Mitte des Buches etwas mehr an Dramatik.
Wir befinden uns im November 1944, nur sechs Monate vor Kriegsende. Das Deutsche Reich scheint besiegt, die Alliierten sind auf dem Vormarsch. Doch Hitler setzt alles auf seine „Wunderwaffe“, die von Wernher von Braun und seinen Ingenieuren in Peenemünde gebaute V2-Rakete – V wie Vergeltung. Rudi Graf, ein Freund Brauns seit Jugendzeiten, ist verantwortlicher Ingenieur im besetzten Holland, wo aus den Wäldern bei Scheveningen die ballistischen Flugkörper täglich von mobilen Abschussrampen in Richtung London gestartet werden. Die britischen Aufklärer können die in Überschallgeschwindigkeit fliegenden Raketen nicht orten, weshalb Kay Caton-Walsh und andere Soldatinnen des Frauenhilfsdienstes der Air Force im befreiten Belgien abgesetzt werden, um aus dortiger Nähe zur holländischen Grenze den Raketenstart zu beobachten, die Standorte der mobilen Startplätze zu berechnen und sie durch britische Bomber zerstören zu lassen.
Auch in „Vergeltung“ verbindet Robert Harris historisches Geschehen und real existierende Personen wie den deutschen Raketenbauer Wernher von Braun (1912-1977) und SS-General Hans Kammler (1901-1945) mit fiktiven Helden seines Romans, dessen Handlung zeitlich parallel und kapitelweise im Wechsel deren Geschichte erzählt. Zusätzlich erfahren wir aus Rudi Grafs Erinnerungen episodenhaft die Entwicklung des Raketenbaues seit 1928.
Wie Robert Harris im Nachwort schreibt, hat er sein Buch in den Wochen des ersten Corona-Lockdowns verfasst. Dies mag ein Grund sein, weshalb der Roman etwas lustlos aus Fakten und Fiktion zusammengeschrieben scheint. „Vergeltung“ lässt vor allem deshalb Spannung vermissen, da man hierzulande vielleicht genauer über Wernher von Braun und die V2 informiert ist, als es britische Leser sein mögen, weshalb diese Abschnitte des Romans eher langweilen. Bleibt die eigentliche Handlung um Rudi Graf und Kay Caton-Walsh. Doch deren Charaktere bleiben blass und wirken mit dem desillusionierten deutschen Ingenieur und der einsatzfreudigen britischen Offizierin, die zur Verteidigung ihrer Heimat „mit Rechenschieber und Logarithmentafeln“ gegen Deutschland kämpft, leider allzu klischeehaft. Da sind doch die Charaktere des von der Raumfahrt besessenen opportunistischen Wernher von Braun und des fanatischen SS-Generals Kammler, die beide im Roman nur als Randfiguren auftreten, wesentlich interessanter.
Robert Harris vermag mit seinem Roman kaum zu fesseln, wirkt die Handlung doch gelegentlich sogar unglaubwürdig. Wenn zum Beispiel Wernher von Braun als uniformierter SS-Sturmbannführer seinen unter Sabotageverdacht stehenden Freund Graf aus dem Verhör der SS befreit und ihn zurück nach Deutschland nimmt, als wäre der Verdächtige dort vor den Fängen der SS sicher. So bleibt „Vergeltung“ ein nur mäßig spannender, aber noch gut lesbarer Roman über ein interessantes Kapitel des Zweiten Weltkriegs. Mehr aber auch nicht.