Heftig
Ein Junge wird entführt, ein Teenager flüchtet aus dem Elternhaus und wird ermordet – ganz schön heftige Kost, die uns Robert Wilson hier vorlegt. Der Spannungsbogen hält von der ersten bis zur letzten ...
Ein Junge wird entführt, ein Teenager flüchtet aus dem Elternhaus und wird ermordet – ganz schön heftige Kost, die uns Robert Wilson hier vorlegt. Der Spannungsbogen hält von der ersten bis zur letzten Seite toujours an. Bereits die ersten Seiten hatten mich gefangen genommen. Wie die Ausreißerin so cool ihren Plan verfolgt und dann bereits ein paar Stunden später am Ende der Reise angekommen ist; wie der Vater des Mädchens sich auf die Suche nach ihr macht und selbst in große Gefahr gerät, dazu ein sehr guter Plot: mich hat die Geschichte sehr fasziniert. Kleinere – politische – Längen haben mich da nicht groß gestört und ich bin der Handlung rasend gefolgt. Denn eins ist klar: Pausen gibt’s hier nicht. Genau wie die Eltern des Mädchens und der entführte Junge sich keine Pausen gönnen, gilt das auch für den Leser. Die verschiedenen Handlungsebenen springen hin und her und sorgen für so manchen Cliffhanger am Ende der Kapitel.
Die Charaktere sind jetzt allerdings nicht ganz so exakt ausgearbeitet und bleiben ein wenig unter der Oberfläche. Dafür sind es aber auch einfach zu viele. Und das Klischee „ich liebe meinen Ex-Ehemann immer noch, er kommt sicher zurück“ ist für mich auch ein wenig nervig. Stellenweise werden recht viele Infos reingepackt, die für die Handlung nicht primär wichtig sind, z.B. die Sache mit dem Vaterschaftstest. Das nimmt ein wenig vom Tempo des Buches raus.
Fazit: mein erstes Buch von Robert Wilson, aber ganz sicher nicht mein letztes.