Kann die erste Liebe auch die letzte sein?
Kann man die erste große Liebe überhaupt vergessen oder vergleicht man in Zukunft jeden Partner oder jede Partnerin mit dem vergangenen Charakter?
In dem zweiten Teil „Der zauberhafte Papierladen in Amalfi“ ...
Kann man die erste große Liebe überhaupt vergessen oder vergleicht man in Zukunft jeden Partner oder jede Partnerin mit dem vergangenen Charakter?
In dem zweiten Teil „Der zauberhafte Papierladen in Amalfi“ der „Kleine Läden in Amalfi“-Reihe von der Autorin Roberta Gregorio befinden wir uns wieder an der bekannten Amalfiküste im Südwesten Italiens. Der Roman ist am 1. September 2022 bei dem „Ullstein“-Verlag erschienen und bietet dem/der Lesenden diesmal über 320 Seiten eine weitere schöne Geschichte der uns bekannten Freundinnen.
In „Der zauberhafte Papierladen in Amalfi“ besuchen wir das Leben von Carolina, die neben der kleinen Eismanufaktur „Artigiani del Gelato“ ihren besonderen Papierladen führt. Sie verkauft das traditionell hergestellte Papier und sprüht vor Kreativität. In ihrem Kopf hat sie eine fabelhafte Idee, sie möchte ihre eigenen Karten über die Freundschaft herausbringen. Das Papier verleiht den Produkten, wie Hochzeitskarten und Einladungen, einen außergewöhnlichen Charme. Daneben pflegt Carolina ihre tiefe Freundschaft zu Livia, die wir bereits im ersten Teil kennengelernt haben und zu Diletta, die dritte im Bunde.
Carolinas Leben könnte so sorglos sein. Sie lebt ihren Traum mit ihrem Laden und führt eine feste Beziehung mit Aldo. Wenn da nicht ihr Exfreund Bernardo wäre, der sie vor knapp einem Jahr in Amalfi zurückgelassen hat. Da er Livias Cousin ist, heuert dieser wieder in ihrer Eismanufaktur an. Heißt für Carolina: Konfrontation mit Bernardo und ihren Gefühlen.
Bernardo dagegen merkt immer mehr und mehr, dass die Trennung von ihr ein großer Fehler gewesen sein könnte. Leider steckt Carolina in ihrer Meinung fest, dass er sie so sehr verletzt hat, dass sie nichts von ihm wissen möchte. Kann er die sture Carolina am Ende wieder für sich gewinnen oder hat er nun endgültig seine letzte Karte verspielt?
„Der zauberhafte Papierladen in Amalfi“ ist wie ein nach Hause kommen zu Freunden. Hier kennen wir schon fast alle Protagonisten und lernen neue Seiten an ihnen kennen. Diesmal hatte ich das Gefühl, dass dieser Teil einen größeren Fokus auf die Beziehungen unter den Menschen setzt. Im Vergleich zum ersten Teil, der sich aus meiner Sicht mehr mit dem Thema „Eis“ beschäftigt hat, kam das Thema „Papier“ hier eher am Rande vor. Genau das hat mir in diesem Teil sehr gut gefallen. Bei „Die kleine Eismanufaktur in Amalfi“ ist die Hauptperson extrem durch den Verlust des Vaters geprägt worden, der sie an die Eisherstellung herangeführt hat. Für mich daher auch verständlich, dass hier der Mittelpunkt auf Livias Laden liegt. In „Der zauberhafte Papierladen in Amalfi“ wurde Carolina nicht durch Situationen oder Umstände auf ihr Geschäft geprägt. Der rote Faden verläuft hier zwischen ihr und Bernardo. Roberta Gregorio hat, durch die unterschiedlichen Arten die Handlungen in beiden Büchern zu beschreiben, die Themen, mit welchen die beiden Hauptcharaktere zu kämpfen haben, perfekt aufgegriffen.
Zudem gefällt mir die persönliche Note zu den Anfängen der Kapitel. Da es Carolinas Traum ist, eigene Karten mit Sprüchen zu kreieren, steht zu Beginn eines Kapitels immer ein schöner Tipp oder eine Anekdote über Freundschaft. Im ersten Teil war es auch schon ein Eisrezept oder eine Erinnerung an ein Gespräch zwischen Livia und ihrem Vater.
Auch der zweite Band gefällt mir wieder sehr. Ich mag die Charaktere von Carolina und Bernardo. Wahre Liebe definiert sich nicht über ein paar Worte. Es ist vielmehr als das.
Natürlich vergebe ich diesem Nachfolger auch 5 von 5 Sternen und eine klare Leseempfehlung. Ich freue mich schon auf den dritten Teil „Die Zitronenblüten von Amalfi“, der am 30. März 2023 erscheinen soll. 🍋