Cover-Bild Der Uhrmacher des Zaren
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39,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Limmat
  • Themenbereich: Belletristik - Biografischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 576
  • Ersterscheinung: 04.10.2023
  • ISBN: 9783039260621
Roger Nicholas Balsiger

Der Uhrmacher des Zaren

Der Lebensroman des Industriepioniers Heinrich ­Moser und seiner Kinder Henri und Mentona
St.Petersburg 1827: Dem jungen Uhrmacher Heinrich Moser (1805–1874) aus Schaffhausen gelingt der Coup seines Lebens. Als Einziger schafft er es, die Lieblingsuhr des Zaren zu reparieren. Das macht ihn berühmt und steinreich. Nicht nur der russische Adel bestellt nun bei ihm, sein Uhrenimperium reicht bald weit über die Grenzen Russlands hinaus. Sein sagenhaftes Vermögen nutzt Moser nach seiner Rückkehr in die Schweiz, um die Industrialisierung seiner Geburtsstadt voranzutreiben.
Doch privat verlässt ihn das Glück: Seine geliebte Frau Charlotte stirbt, und mit seinem Sohn Henri kommt es zu erbitterten Auseinandersetzungen: Statt die Nachfolge anzutreten, reist Henri durch die asiatische Steppe, wird zum Forscher und Sammler, und immer wieder zerrinnt ihm das Geld zwischen den Fingern.
Der Vater heiratet ein zweites Mal, eine sehr junge Baronin, die Spannungen in der Familie steigen dramatisch, und es kommt zum Bruch zwischen Vater und Sohn. Henris Stiefschwester Mentona hingegen bedeutet der ungeheure Reichtum nichts. Sie engagiert sich für die sozial Schwachen, wird zur Kommunistin und Frauenrechtlerin, geht in die junge Sowjetunion und bringt einen grossen Teil des moserschen Reichtums wieder dorthin zurück, wo alles begann.
Im Jahr 1969 erhält der Urenkel von Heinrich Moser ein Paket mit Briefen, Fotografien und Dokumenten: Fünfzig Jahre später liegt die fulminante Familiengeschichte nun vor, ein Roman, wie ihn nur das Leben schreiben kann.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.10.2023

Eine Familiengeschichte

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Roger Nicholas Balsiger erzählt nicht nur die Lebensgeschichte des Industriepioniers, Heinrich Moser (1805-1874) aus Schaffhausen, sondern auch eine faszinierende Familien- und Firmengeschichte über mehrere ...

Roger Nicholas Balsiger erzählt nicht nur die Lebensgeschichte des Industriepioniers, Heinrich Moser (1805-1874) aus Schaffhausen, sondern auch eine faszinierende Familien- und Firmengeschichte über mehrere Generationen.

Heinrich Moser lernt das Uhrmacherhandwerk bei seinem Vater Erhard und macht sich nach seinen Wanderjahren und einer zusätzliche Lehre in Le Locle nach Russland auf, um dort ein Glück zu suchen. Es gelingt ihm in St. Petersburg, die Lieblingsuhr des Zaren zu reparieren, was ihm zu Vermögen, Ansehen und mehreren Geschäften verhilft.
Zurück in der Schweiz baut er seine Fabrik zu einem Imperium aus und schreckt auch vor visionären Ideen, wie ein Kraftwerk am Rheinfall nicht zurück.

Daneben wird auch die private Seite des Unternehmers beleuchtet, die nicht immer von Empathie geprägt ist. Besonders seinem Sohn Henri ist er unnachgiebig, als der sich nicht für das Uhrenimperium interessiert. Nach dem Tod seiner ersten Frau Charlotte heiratet er die junge Adelige Fanny Sulzer-Wart (1848–1925). Aus dieser Ehe gehen Fanny (1872-1953) und Mentona (1874-1971) hervor.

Mentona, die von ihrer Mutter kaum beachtet und wenn, dann nur gemaßregelt wird, heiratet 1909 Hermann Balsiger. Sie schließt sich den Sozialisten an, um später, Mitbegründerin der Kommunistischen Partei der Schweiz zu werden. Die Familiengeschichte endet mit dem Jahr 1925, obwohl es mit den Protagonisten spannend weitergeht. Eine kurze Zusammenfassung gibt es im Nachwort.

Meine Meinung:

Roger Nicholas Balsiger, Urenkel von Heinrich Moser, erhält im Jahr 1969 ein Paket mit Briefen, Fotografien und Dokumenten. Fünfzig Jahre später liegt nun die fulminante Familiengeschichte vor.

Dem Autor ist eine sehr detailreiche Familiengeschichte gelungen, die leider manchen potenziellen Leser aufgrund ihrer Detailverliebtheit abschrecken könnte. Ich persönlich habe mit den historischen Zahlen, Daten und Fakten kein Problem - im Gegenteil, ich finde solche Informationen interessant.

Die Familiengeschichte ist in drei Teile gegliedert, die jeweils eine Person in den Fokus stellt: Heinrich, Henri und Mentona. Allerdings muss ich zugeben, dass mir der zweite Teil um Henri weniger gut gefallen als die beiden anderen. Über Heinrich und seine Zeit im Zarenreich hätte ich gerne noch mehr erfahren. Doch auch sein späteres Leben in der Schweiz ist interessant zu lesen. Seine visionären Ideen stoßen nicht immer auf Gegenliebe. Nicht minder interessant ist seine zweite Ehefrau Fanny Sulzer-Wart (1848–1925), die an mehreren Traumata aus der Kindheit leidet und Mentona gegenüber genauso agiert, wie sie es von ihrer eigenen Mutter erdulden musste. Fanny Sulzer-Wart ist auch deswegen eine schillernde Figur, weil sie Siegmund Freud konsultiert hat und als Emmy von N. in die Medizin eingegangen ist.

Mentona, die vier Tage vor Heinrichs Tod geboren ist, wird von ihrer Mutter vernachlässigt, da sie ihr die Schuld an Heinrichs Tod gibt. Der Konflikt Mutter/Tochter zieht sich das ganze Leben hindurch. Mentona wird selbst ihre Autobiografie “Ich habe gelebt.“ verfassen. Sie erscheint 1986 mit einem Nachwort von Roger Nicholas Balsiger. Diese Autobiografie sowie das Buch von Eveline Hasler „Tochter des Geldes. Mentona Moser – die reichste Revolutionärin Europas“ muss ich mir auch noch besorgen, da mich die Familiengeschichte der Mosers angetriggert hat.

Fazit:

Eine detaillierte Familiengeschichte der Uhrendynastie Heinrich Moser. Gerne gebe ich hier 5 Sterne.

Veröffentlicht am 21.10.2023

Interessant

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Das Buch spielt im Jahr 1827 in St. Petersburg. Der Uhrmacher Heinrich Moser wird berühmt, indem er es als einziger schafft, die Uhr des Zaren zu reparieren. Fortan wollen alle bei ihm arbeiten lassen, ...

Das Buch spielt im Jahr 1827 in St. Petersburg. Der Uhrmacher Heinrich Moser wird berühmt, indem er es als einziger schafft, die Uhr des Zaren zu reparieren. Fortan wollen alle bei ihm arbeiten lassen, einschließlich der Zar selbst. Ich fand das Buch sehr unterhaltsam und spannend und es ist auch ein schönes Zeitportrait. Das Cover passt und die geschichtlichen Hintergründe waren aufregend. Auch Heinrich Moser selbst ist eine beeindruckende Figur. Ich habe mich glänzend unterhalten gefühlt und empfehle das Buch sehr gerne weiter.

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Veröffentlicht am 16.11.2023

Ein Leben für die Uhren

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Das Buch beschäftigt sich mit der Familien- und Firmengeschichte der Familie Moser aus der Schweiz, die ein Uhrenimperium aufgebaut hat. Der Autor entstammt einer Nachfolgegeneration und hat quasi seinen ...

Das Buch beschäftigt sich mit der Familien- und Firmengeschichte der Familie Moser aus der Schweiz, die ein Uhrenimperium aufgebaut hat. Der Autor entstammt einer Nachfolgegeneration und hat quasi seinen Stammbaum aufgearbeitet. Sehr ausführlich begleiten wir als Leser Heinrich Moser in der Mitte des 19. Jahrhunderts durch ein ereignisreiches Leben. Sein Nachfolger und Sohn entspricht nicht seinen Erwartungen, was eine interessante Familiengeschichte abgibt. Zudem ist der Firmengründer eine imposante Persönlichkeit, ebenso die Firmengeschichte.

Teilweise wurden mir zu viele Publikationsausschnitte zitiert, was eine unnötige Verlängerung und Zähflüssigkeit hinein gebracht hat. Das Lesen wurde dadurch verlangsamt. Insgesamt war die Geschichte rund um die ganze Familie interessant; die Errungenschaften der Zeit werden (zu) ausführlich einbezogen. Der Schreibstil ist eher der eines Sachbuches, ein auf Romane ausgelegter Stil wäre angenehmer zu lesen gewesen. Das Glossar am Ende des Buches und der Stammbaum sind hilfreich, um alles zu verstehen und den Überblick zu behalten.

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