Cover-Bild Ameisenmonarchie
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Kremayr & Scheriau
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Humor
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 208
  • Ersterscheinung: 08.02.2021
  • ISBN: 9783218012706
Romina Pleschko

Ameisenmonarchie

In einem Wohnhaus verstricken sich die Beziehungen zwischen den BewohnerInnen: Der Gynäkologe Herb Senior steht kurz vor dem Ruhestand und ist müde geworden. Sein Sohn Herb Junior soll die Praxis übernehmen, obwohl er das weibliche Geschlecht grundsätzlich abstoßend findet, und seine Frau Magdalena wird von Tag zu Tag wortkarger, nachdem sie eine regelrechte Sucht nach Salami entwickelt hat. Am Gang, im Lift oder auch hinter verschlossenen Türen finden Begegnungen mit einem schlecht gelaunten Nationalratsabgeordneten, einer alternden Kosmetikverkäuferin und dem Mann namens Klaus statt, die eine hochexplosive Mischung aus skurrilen Ereignissen erzeugen.Scharfzüngig rechnet Romina Pleschko mit jeder ihrer Figuren ab, führt uns hinter die Fassaden der Großstadt und entwirft eine Szenerie, die zu einem Wechselspiel aus lustvollem Lachen und subtilem Schaudern einlädt."Herb Senior verabreichte ihr also Beruhigungsmittel, untergemischt in die Fettaugen der Salami, wie einer renitenten Hauskatze. Magdalena kratzte die Fleischfaser von der Tablettenschachtel, steckte sie wieder in den Mund und schluckte."

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.03.2021

außergewöhnlich und interessant

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Ameisenmonarchie von Romina Pleschko.


Das Leben der Bewohner wird sehr gut geschildert. Die Autorin hat hier eine gute Beobachtungsgabe, sodass alle Protagonisten sehr realistisch agieren. Über einige ...

Ameisenmonarchie von Romina Pleschko.


Das Leben der Bewohner wird sehr gut geschildert. Die Autorin hat hier eine gute Beobachtungsgabe, sodass alle Protagonisten sehr realistisch agieren. Über einige Gedanken, Taten, konnte ich schmunzeln oder nur den Kopf schütteln.

Der Schreibstil ist hervorragend. Die Autorin beschreibt alles direkt und gerade aus, hier gibt es keine Seitenfüller und umso mehr Seiten ich gelesen hatte, umso neugieriger wurde ich, wie es weitergeht. Während dem Lesen fühlte ich mich, als ob ich mit ihnen im Haus wohnen würde.

Die Protagonisten sind alle grundverschieden und dennoch verbindet sie eine Gemeinsamkeit. Hier hatte die Autorin ein Händchen für skurrile Charaktere – super.

Hier handelt es sich in meinen Augen um keine 08/15 Geschichte. Sie ist sehr tiefgründig und hat mich oft zum Nachdenken angeregt.

Ich empfehle dieses außergewöhnliche Buch weiter.

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Veröffentlicht am 10.02.2021

Mit spitzer Feder, scharfer Zunge und einer guten Portion Voyeurismus ein absolut gelungenes Debüt

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Sie wohnen alle zusammen unter einem Dach und doch sind sie sich fremd. Dabei ahnen sie nicht, dass sie mehr miteinander verbindet, als das freundlichen Nicken zu Begrüßung oder die zur Schau gestellte ...

Sie wohnen alle zusammen unter einem Dach und doch sind sie sich fremd. Dabei ahnen sie nicht, dass sie mehr miteinander verbindet, als das freundlichen Nicken zu Begrüßung oder die zur Schau gestellte Ignoranz. Hinter den Türen lassen alle Bewohner ihre Maske fallen und wuseln in ihrem mehr oder weniger aufregenden Alltag umher...


Selten habe ich einen Debütroman gelesen, der so bissig und scharfzüngig die Eigenarten seiner Figuren auf den Punkt bringt wie "Ameisenmonarchie". Romina Pleschko lässt den Leer zum Voyeur werden und zeigt ihm mit dem Blick durchs Schlüsselloch und den Türspion die sorgfältig zurecht gelegten Lebensbilder der Bewohner, die mehr Schein als Sein und in ihrem Hamsterrad des Alltags gefangen sind.

Da ist Herb Senior, der nach langer beruflicher Tätigkeit als Frauenarzt die Praxis an seinen Junior übergibt. Müde von all den Anforderungen im Job, aber auch von dem wortkargen Zusammenleben mit seiner Frau, muss er miterleben, wie sein Körper ihm den Dienst versagt und ihn mehr oder weniger ins Aus stellt. Herb Junior verheimlicht seine Neigung zum männlichen Geschlecht, weil er die Eltern nicht enttäuschen möchte und kämpft immer noch um Anerkennung und Liebe.

Ein Mann namens Klaus; der aus der Schattenseite des Lebens heraustritt und plötzlich von Fortuna geküsst wird, eine alternde Kosmetikiverkäuferin; die mit dem Älterwerden noch so ihre liebe Not hat und ein ständig schlecht gelaunter Politiker beleben die Szenen im Haus mit ihren skurrilen Eigenarten, durchbrechen die Monotonie ihres Alltags mit ausgeklügelten Taktiken und sorgen so für einen abwechslungsreichen Verlauf der Geschichte.

Die Schreibende nimmt kein Blatt vor den Mund, bricht Tabus und verarbeitet sie mit spitzer Feder zu unglaublich schrägen Szenen, die abwechselnd für aberwitzige Episoden sorgen, um dann wieder in leichtes Entsetzen umzuschlagen.

Die kuriosen Eigenarten der Hausbewohner bieten ein breites Spektrum an grotesken Blicken, die man in Momentaufnahmen erhascht und formen sich doch zu eindrucksvollen Begegnungen, die Spuren hinterlassen. Glück und Leid, Freude und Trauer, Hoffnung und Resignation liegen nur eine Wohnungstür voneinander entfernt und Romina Leschko öffnet jede dieser Türen einen Spalt breit, um hinter die sorgsam errichtete Fassen zu blicken und eine Abrechnung der besonderen Art für ihre Leser bereit zu halten.

Das Debüt der Autorin ist mehr als gelungen und macht neugierig auf weitere Bücher aus ihrer Feder.

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Veröffentlicht am 10.03.2021

Jeder entwickelt sich anders

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Ein interessanter Roman, in den sich alle 5 Bewohner des Hauses in eine ganz andere Richtung entwickeln, als es am Anfang scheint.
Wir lernen die im Lauf der vielen Ehejahre verstummte Magdalena kennen, ...

Ein interessanter Roman, in den sich alle 5 Bewohner des Hauses in eine ganz andere Richtung entwickeln, als es am Anfang scheint.
Wir lernen die im Lauf der vielen Ehejahre verstummte Magdalena kennen, die sich in ihre Gedankenwelt zurückzieht, kaum die Wohnung verlässt, nachdem ihr Mann Herb Senior ein großartiger Gynäkologe, kurz vor der Pension, eigentlich alles erfolgreich darstellt, was die Gesellschaft von ihm erwartet. Der schwule Sohn Herb Junior soll der Nachfolger werden, eigentlich der falsche Beruf, wenn er keine Frauen leiden kann. Schließlich treffen wir noch die alleinerziehende Mutter und Kosmetikverkäuferin Karin. Der Mann namens Klaus wirft ein Auge auf sie, aber beide gehen doch einen anderen Weg.

Gut geschrieben, immer wieder werden kleine alltägliche Ereignisse in den Text eingestreut, oft sind diese skuril oder makaber ausgeführt. Interessante Beobachtungen in den verschiedenen Haushalten lockern den Text gut auf, z. B. die gut gefüllte Hausbar bei Magdalena - Geschenke von Freunden, die sich dabei nichts denken.
Der Ende vom Mann namens Klaus fand ich etwas eigenartig und hat eigentlich nicht zum Text gepasst. Die anderen Bewohner haben mich aber doch überrascht.

"Ameisenmonarchie" - dieser Titel regt zum Nachdenken an - ein Ameisenstaat hat eine Königin - Magdalena? - die Männer des Romans sind jedenfalls die Arbeiter.

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Veröffentlicht am 20.03.2021

Hinter Wohnungstüren

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Ich finde wir haben es bei Romina Plaschkos Debürt „Ameisenmonarchie“ mit einem sehr ungewöhnlichen Schreibstil zu tun. Allgemein
machen alle Charaktere auf mich einen zu tiefts bedrückten Eindruck!
Freudenstimmung ...

Ich finde wir haben es bei Romina Plaschkos Debürt „Ameisenmonarchie“ mit einem sehr ungewöhnlichen Schreibstil zu tun. Allgemein
machen alle Charaktere auf mich einen zu tiefts bedrückten Eindruck!
Freudenstimmung kommt hier nicht auf.
Aber das finde ich nicht schlimm, im Gegenteil. Diese Melancholie hat etwas.

Wie in einem Ameisenbau leben Individuen in einem Wohnhaus, dass sie alle verbindet. Der Gynäkologe Herb Senior muss sich damit anfreunden in den Ruhestand zu gehen und seine Praxis an Herb Junior abzugeben.
Dieser kann zwar mit dem weiblichen Geschlecht so gar nichts anfangen und fragt sich jeden Tag, was er da eigentlich tut.
Magdalena, Herb Seniors Frau, hat das reden eingestellt und gibt sich in vollen Zügen ihrer Depression hin.
Ein Mann namens Klaus weckt allgemein das Gefühl es mit einem Hobby-Psychopathen zu tun zu haben, während sich sein Schwarm, die Kosmetikverkäuferin Katrin hingebungsvoll ihrer Blogger-Community widmet.
Ein Nationalratsabgeordneter für die nötige Prise Politik darf natürlich auch nicht fehlen.

Das Buch war schauderhaft realistisch. Jeder Charakter kämpft mit seinen Problemen, Zukunftsängsten und aufgezwungenen Rollenbildern. Das Buch ist bedrückend! Das muss gesagt werden. Mich persönlich haben zwar manche Stellen beim lesen gestört, aber im Nachhinein waren sie genau richtig platziert. Da kategorisiert man die eigenen Probleme im Vergleich gleich anders ein.

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