Cover-Bild Annas Rückkehr
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12,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Bookspot Verlag
  • Themenbereich: Belletristik
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 392
  • Ersterscheinung: 28.02.2019
  • ISBN: 9783956691164
Rose Philipps

Annas Rückkehr

Berlin, 1935. Elli genießt als Frau eines hohen NS-Funktionärs ein privilegiertes Luxusleben. Durch Zufall lernt sie Grete kennen, die mit ihrem Mann und den beiden Kindern in einer ärmlichen Hinterhofwohnung lebt. Damals ahnen die Frauen noch nicht, dass das Schicksal ihre Leben eng miteinander verknüpft hat. Als Gretes behinderte Kinder unter der Führung von Ellis Ehemann in das Visier des NS-Regimes geraten, steht die Frau, die sich nichts sehnlicher als Nachwuchs wünscht, vor einer schweren Entscheidung. Soll sie ihre Nähe zum Regime nutzen, ihren Mann verraten und damit sich selbst in Gefahr bringen? Schnell ist das Fadenkreuz der Behörden auf sie gerichtet und ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt…
Rose Philipps ist in Ingolstadt geboren und aufgewachsen und lebt seit vielen Jahren in der Nähe von München. Nachdem sie einige Jahre als freiberufliche Kommunikationsberaterin tätig war, widmet sie sich nun ganz dem Schreiben.
„Annas Rückkehr“ ist Rose Philipps erster Titel für den Bookspot Verlag. Davor hat sie bereits zahlreiche Bücher in anderen Verlagen veröffentlicht. In ihrem Buch brilliert Philipps als gefühlvolle Vermittlerin zwischen den Ständen des NS-Regimes und schafft es, die Emotionen greifbar zu machen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.02.2019

Verlorene Jahre. Das Mädchen mit der Engelsstimme.

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Verlorene Jahre. Das Mädchen mit der Engelsstimme.

Die bildschöne und elegante amerikanische Opernsängerin Anna Miller besitzt das absolute Gehör und die Stimme eines Engels. In Begleitung ihres Managers ...

Verlorene Jahre. Das Mädchen mit der Engelsstimme.

Die bildschöne und elegante amerikanische Opernsängerin Anna Miller besitzt das absolute Gehör und die Stimme eines Engels. In Begleitung ihres Managers reist sie im Herbst des Jahres 1955 für einen Auftritt von New York nach Berlin und möchte diese Reise mit der Suche nach ihren Verwandten verbinden. Anna wurde im Alter von fünfzehn Jahren von ihrer Familie ohne jegliche Erklärung weggeschickt, Zorn und tiefe Verletzung bestimmten seitdem ihr Leben. In Berlin angekommen holen Anna die Erinnerungen wieder ein. Sie beschließt, dass es nun endlich an der Zeit ist, die Wahrheit über die damaligen Ereignisse herauszufinden. Das Wiedersehen mit ihrer Mutter Margarete „Grete“ Künke und ihrem Bruder Anton gestaltet sich emotional, der endlich wiedervereinigten Familie ist jedoch keine gemeinsame Zeit vergönnt. Die schwerkranke Grete stirbt kurz nach der Aussprache mit ihrer Tochter in der Gewissheit, dass diese ihr vergeben hat. Anna erfährt die Wahrheit über ihre Kindheit schließlich durch ihren Bruder Anton sowie die Tagebucheinträge von Ellie, der Ehefrau des Reichsleiters Ferdinand Probst. In laufendem Perspektivenwechsel wird dem Leser eröffnet, was zwischen 1933 und 1944 in Berlin vorgefallen war; die vielen Erinnerungsfragmente formen sich letztendlich zu einem Gesamtbild.

Rose Philipps erzählt die dramatische Geschichte der Familie Künke und verschont den Leser nicht mit Hinweisen auf die fürchterlichen Gräueltaten des Naziregimes. In sehr eindringlichen Worten und mit schonungsloser Offenheit zeichnet die Autorin ein Bild der damaligen Zeit und thematisiert das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte, nämlich die unvorstellbare Schreckensherrschaft der Nationalsozialisten unter der Führerdiktatur Adolf Hitlers. Obgleich Rose Philipps die historisch belegten Fakten mit einer fiktiven Familiengeschichte verband und in Romanform präsentiert, schmälert dies nicht die Intensität und Wirkung.

Der Schreibstil dieses Buches hat mir sehr gut gefallen, die handelnden Figuren waren überzeugend dargestellt. Anna Miller gilt zwar als Protagonistin in dieser Geschichte, das größte Augenmerk lag jedoch auf Margarete Künke und Elisabeth Probst. Speziell die stille, unscheinbare Grete weist große Tiefe auf, sie musste in ihrem bewegten Leben viele Schicksalsschläge ertragen. Grete war es auch, deren Entwicklung mich am meisten beeindruckte. Gretes Ehemann Gustav darf ich als meinen ganz persönlichen Antagonisten bezeichnen. Ich verabscheute diesen grausamen und herzlosen Mann mit jeder Buchseite ein wenig mehr.

Die zahlreichen Nebenfiguren sowie die Einblicke in deren Denken und Handeln fand ich ebenfalls sehr gut ausgearbeitet. Rose Philipps verstand es zudem, zwischen den grauenhaften Ereignissen immer wieder menschliche Aspekte einzubringen. Personen wie beispielsweise Oma Luise, eine alte Witwe in der Nachbarschaft, die für die Klünkes wie eine leibliche Verwandte sorgt oder die Ehefrau eines einflussreichen Nazifunktionärs, die sich für andere einsetzt und gegen menschenunwürdige Behandlungen auflehnt. Gretes freundliche und hilfsbereite Arbeitgeberin Frau Rubinstein steht beispielhaft für jene Mitglieder jüdischer Familien, denen die Flucht aus Deutschland noch rechtzeitig gelungen ist. Im Roman gibt es jedoch auch Hinweise auf die unzähligen Menschen, denen dies nicht vergönnt war. Den Konzentrations- und Vernichtungslagern wird durch die Verschleppung jüdischer Bürger und der Verhütung erbkranken Nachwuchses in diesem Buch gleich in zweifacher Hinsicht eine schreckliche Rolle zuteil.

Fazit: „Annas Rückkehr“ ist ein sehr intensives Buch, eine überwältigende Lektüre, die mich erschüttert und emotional aufgewühlt hat. Fünf Bewertungssterne und eine uneingeschränkte Leseempfehlung dafür!


Veröffentlicht am 01.10.2021

ein Roman, der zu Herzen geht

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Die berühmte Opernsängerin Anna aus den USA kehrt nach langer Zeit wieder nach Berlin zurück. Selbst ein Jahrzehnt nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges ist die Stadt nicht mehr, wie sie einst war. Nach ...

Die berühmte Opernsängerin Anna aus den USA kehrt nach langer Zeit wieder nach Berlin zurück. Selbst ein Jahrzehnt nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges ist die Stadt nicht mehr, wie sie einst war. Nach all den Ereignissen will sie hier ihre Familie besuchen.

Die Geschichte wird in zwei Zeitebenen erzählt. Zum einem spielt sich die Handlung ab dem Jahr 1935 ab. Die Nationalsozialisten führen unter Hitlers Regime das Land und nutzen die zahlreichen Möglichkeiten, um Unschuldige zu ermorden. Elli, die Frau eines hohen NS-Funktionärs, und Grete, die mit ihrem Mann und den beiden Kindern in armen Verhältnissen wohnt, lernen sich eines Tages zufällig kennen. Zwischen den beiden Frauen entwickelt sich eine tiefe Freundschaft und als Gretes behinderter Sohn in das Visier des NS-Regimes gerät, muss Elli sich entscheiden, ob sie ihrer neuen Freundin und ihrer Familie hilft oder ob sie weiterhin hinter ihrem Ehemann steht. Die zweite Zeitebene ist im Jahre 1955 angesiedelt, das Jahr, in dem Anna ihre Familie besucht und versucht die Wahrheit über ihre Vergangenheit herauszufinden. Warum wurde sie weggeschickt? Was ist in den letzten 20 Jahren geschehen?

„Annas Rückkehr“ ist ein spannender und interessanter Roman, dessen Thematik sehr wichtig und lehrreich ist. Die Protagonisten sind schön und ansprechend beschrieben und ausgearbeitet.

Die Handlung selbst war wirklich gut und zog mich in den Bann. Was mich allerdings gestört hat, ist, dass mir einige Fehler und Unstimmigkeiten aufgefallen sind. Einige Ranggefüge und Amtsbezeichnungen passen nicht mit den historischen Fakten überein. Ebenso wurden einige Ereignisse geschildert, die sich zum genannten Zeitpunkt noch gar nicht ereignet haben. Ich denke einigen wird dies beim Lesen entgangen sein, allerdings lese ich viele Bücher, die in der Epoche des Nationalsozialismus angesiedelt sind. Was mich leider auch nicht gänzlich überzeugt hat, war der Schluss. Er war mir persönlich ein wenig zu kitschig und passte nicht so recht zu dem Rest der Geschichte.

Nichtsdestotrotz spricht die Autorin unfassbar wichtige Themen, wie Euthanasie von Kranken und Behinderten, Rassenhygiene und die Grausamkeiten und Gräueltaten des NS-Regimes an. Die Themen wurden gut in die Handlung miteingeflochten.

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