Cover-Bild Ein Versteck unter Feinden
(5)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
10,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Hoffmann und Campe
  • Themenbereich: Geschichte und Archäologie - Geschichte
  • Genre: Sachbücher / Geschichte
  • Ersterscheinung: 01.04.2020
  • ISBN: 9783455006469
Roxane van Iperen

Ein Versteck unter Feinden

Die wahre Geschichte von zwei jüdischen Schwestern im Widerstand
Stefan Wieczorek (Übersetzer)

 Die wahre Geschichte von Anne Franks Freundinnen und ihrem Kampf gegen die Nazis 
Nach Kriegsende überbrachten die Schwestern Lien und Janny Brilleslijper der Familie Frank die Nachricht vom Tod ihrer Töchter Anne und Margot. Dass sie darüber hinaus während der Besatzungszeit Teil einer einmaligen Geschichte jüdischen Widerstandes waren, war bislang unbekannt. Als die Autorin Roxane van Iperen im Jahr 2012 in eine Villa einzieht, ahnt sie nichts von den doppelten Böden und Hohlräumen, die es hier gibt: Die jüdischen Schwestern hatten zahlreichen verfolgten Juden hier Unterschlupf gewährt. 't Hooge Nest, so der Name des Hauses, war umzingelt von den Villen hochrangiger Nazis, unter deren Augen hier der Widerstand für die gesamten Niederlande organisiert wurde. Bis das Versteck im Sommer 1944 verraten und gestürmt wurde. Janny und Lien überlebten mehrere Konzentrationslager – bis zum Tod von Margot und Anne Frank blieben sie an deren Seite.
Eine außergewöhnliche Geschichte des niederländischen Widerstandes in der Zeit der Nazi-Besatzung, fesselnd erzählt wie ein Roman.

Weitere Formate

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.09.2020

Ein Buch das man lesen muss

0

Jede/r, der das Tagebuch der Anne Frank kennt, wird dieses Buch gerne lesen wollen. Die Autorin selbst schreibt hier ihre Geschichte, als sie 2012 durch Zufall in ihrem neugekauften Haus Verstecke finden. ...

Jede/r, der das Tagebuch der Anne Frank kennt, wird dieses Buch gerne lesen wollen. Die Autorin selbst schreibt hier ihre Geschichte, als sie 2012 durch Zufall in ihrem neugekauften Haus Verstecke finden. Verstecke, in denen im zweiten Weltkrieg Juden versteckt wurden. Auf ihrer Recherchereise lernt sie die Geschichte von zwei Mädchen kennen, die alles taten, um den Grauen des Krieges zu entkommen.
Sehr sachlich erzählt Roxane von Iperen eine Geschichte des Widerstandes. Ein Ausschmücken der Szenen ist hier auch nicht angebracht, nicht notwendig. Emotionalität fehlt nie bei Schicksalsberichten aus der Kriegszeit, sie muss nicht verschriftlicht werden. Faktenbasiert entführt uns die Autorin zurück in die Geschichte, auf die Seite jener, die gegen das Grauen kämpften - nur nicht mit Waffen sondern mit Idealismus und Gerechtigkeitssinn. Interessant sind die Weggefährten der beiden Mädchen, unter anderem auch die Schwestern Frank. Am Ende des Buches erfährt man viel über die Schicksale der betroffenen Menschen, was die LeserInnen nachdenklich zurück lässt. Für mich ein Buch, dass jeder gelesen haben sollte!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.06.2020

Häuser erzählen Geschichten

0

„Die Szenen auf dem Lagergelände scheinen eine Art pervertiertem Karneval entsprungen zu sein.“ [318]
Häuser erzählen Geschichten. Sie kommen an das Tageslicht, werden zu spannenden, faszinierenden, schockierenden ...

„Die Szenen auf dem Lagergelände scheinen eine Art pervertiertem Karneval entsprungen zu sein.“ [318]
Häuser erzählen Geschichten. Sie kommen an das Tageslicht, werden zu spannenden, faszinierenden, schockierenden Rekonstruktionen von außergewöhnlichen Ereignissen. Mit ihrem Werk „Ein Versteck unter Feinden“ erhält Roxane van Iperen den Opzij-Literaturpreis und lässt vergangene Geschichte wieder auferstehen und leistet somit einen Beitrag gegen das Vergessen. Dass sich diese Geschichte wie ein Roman lesen lässt, verhilft den Leser*innen sich besser darauf einzulassen und die schwer verdaulichen Gräueltaten zu verinnerlichen.
„Mensch, trau dich zu leben!“ [339]
Sehr gut recherchiert und ohne etwas zu beschönigen, schafft es van Iperen, auf eine einprägsame Weise, nüchtern und ohne Theatralik, von einem geschichtlichen Ereignis zu berichten, das viele so nicht kannten: die Geschichte jüdischen Widerstandes. Viele verloren ihr Leben in Konzentrationslagern und diejenigen, die überlebt haben, geben die Erzählungen weiter.
Geschichte wird lebendig, zeigt auf wie es damals wirklich war und bleibt für immer im Kopf.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.04.2020

Ein wertvolles Buch gegen das Vergessen

0

Für mich als Leser ist es ein großer Unterschied, ob ich einen fiktiven Roman oder eine auf Tatsachen beruhende Geschichte lese. Besonders dann, wenn es um Ereignisse im Zweiten Weltkrieg geht.

Die Autorin ...

Für mich als Leser ist es ein großer Unterschied, ob ich einen fiktiven Roman oder eine auf Tatsachen beruhende Geschichte lese. Besonders dann, wenn es um Ereignisse im Zweiten Weltkrieg geht.

Die Autorin Roxane van Iperen schrieb das Buch Ein Versteck unter Feinden, weil sie im Jahr 2012 mit ihrer Familie in das „Hooge Nest“ zieht. Das Haus liegt versteckt im Wald und seine Geschichte ist einzigartig. Rasch sah das auch Frau Iperen und begann mit ihrer Recherche. Dass diese mit viel Herzblut geschah, sieht man, wenn man am Ende des Buches die vielen Quellen sieht, welche als Grundlage dienten. Wie gut, dass die Kinder, welche damals dabei waren, noch lebten und so also aus erster Hand berichtet werden konnte.

Es ist so wichtig, dass wir niemals vergessen, was im Namen des Volkes geschah. Die Autorin schreibt sehr anschaulich, wie schnell die Menschen sich von dem Elend der Verfolgten abwandten und nur noch auf ihre eigene Sicherheit bedacht waren. Gut, dass es aber auch Persönlichkeiten gab, die sich nicht beeinflussen ließen und den vielen Vertriebenen halfen. Nicht ohne Grund gibt es in Israel das Yad Vashem, wo etliche „Gerechte unter den Völkern“ namentlich geehrt werden.

Das Buch ist lebendig geschrieben wobei es niemals die Grausamkeiten beschönigt. Klar und ehrlich wird die Situation geschildert. Verrat unter Freunden, Nachbarn bleibt ebenfalls nicht ungesagt. Also, ohne Pathos oder Rührseligkeit, sondern einzig auf Fakten aufgebaut, kann jeder Leser sich ein Bild machen. Die Schwestern Anne und Margot Frank werden übrigens ebenfalls erwähnt. Für mich ein ganz wichtiges und wertvolles Buch gegen das Vergessen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.06.2020

Ein schützendes Nest...

0

Als die Autorin dieses Buches, Roxane van Iperen, im Jahr 2012 in eine Villa einzieht, ahnt sie noch nicht, welche Geschichte dieses Haus verbirgt. In den Zeiten der deutschen Besatzung der Niederlande, ...

Als die Autorin dieses Buches, Roxane van Iperen, im Jahr 2012 in eine Villa einzieht, ahnt sie noch nicht, welche Geschichte dieses Haus verbirgt. In den Zeiten der deutschen Besatzung der Niederlande, arbeiteten die beiden Schwestern Lien und Janny Brilleslijper für den Widerstand und schufen hier - umgeben von dem Feind - ein Versteck für zahlreiche Untergetauchte. Bis sie im Sommer 1944 verraten wurden...
Das Buch besticht durch eine nüchterne Betrachtung, die mitunter nur wie die Aneinanderreihung von Fakten anmutet. Dieser Schreibstil (mitunter in der Gegenwart geschrieben) ist meines Erachtens etwas gewöhnungsbedürftig und ich brauchte einige Seiten um mit diesem Buch warm zu werden. Doch diese Geduld lohnt sich auf jeden Fall! Man erhält Einblick in das wohlorganisierte Leben der beiden Schwestern, die sehr mutig, aber auch mit vielen glücklichen Zufällen ihr Leben dem Widerstand widmen. Sie setzten damit nicht nur das eigene Leben sowie das ihrer Familien und Kinder aufs Spiel, sondern sind zeitgleich für etliche Untergetauchte verantwortlich, die sie nicht nur verstecken, sondern auch versorgen müssen. Dabei zeigt sich eine straffe und gut durchdachte Organisation, in dem jeden eine Aufgabe zu Teil wird. Ich bin sehr beeindruckt von der überaus menschlichen und mutigen Einstellung der beiden, die glücklicherweise stellvertretend für zahlreiche Unbekannte stehen, die in dieser grausamen Zeit Mensch blieben. Dieser Teil der Geschichte darf nie vergessen werden und dieses Buch trägt seinen Teil dazu bei. Klare Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
  • Cover
Veröffentlicht am 28.08.2020

Gutes Buch

0

Erst einmal möchte ich direkt vorweg anmerken, dass es sich hierbei um ein mehr oder weniger erzählendes Sachbuch handelt samt passenden eher nüchtern gehaltenen Schreibstil. Mich hat das dadurch alles ...

Erst einmal möchte ich direkt vorweg anmerken, dass es sich hierbei um ein mehr oder weniger erzählendes Sachbuch handelt samt passenden eher nüchtern gehaltenen Schreibstil. Mich hat das dadurch alles an diverse Geschichtsbücher erinnert.

Was mir richtig gut gefallen hat war die kurze zeitliche Einordnung der einzelnen Geschehnisse. Dadurch hat man einen groben Überblick und kann annähernd verstehen warum bestimmte Dinge passiert sind und der Widerstand halt so aufgebaut war. Man erfährt wirklich viel über die Niederlande und wie sich der II. Weltkrieg dort ausgewirkt hatte. Unter anderem wird einiges von all jenen berichtet, die untergetauchte Menschen unterstützten. Hauptsächlich geht es um das "Hohe Nest" in dem lange Zeit direkt vor den Augen der NSB-Anhänger(Nationalsozialistische Partei in den Niederlanden) viele Menschen Unterschlupf fanden.

Im letzten Drittel erfährt man wirklich viel über die einzelnen Lager und wie unterschiedlich diese waren und wie viel über diese bekannt war. Der Teil war wirklich erschreckend und es zeigt einfach mal wieder, dass Worte all dem nicht gerecht werden können was in diesen Lagern passiert ist.

Um mich in das ganze richtig hineinzufinden brauchte ich erst einmal 50 Seiten und dann war ich voll drinnen. Es werden halt ziemlich viele Ereignisse auf ziemlich wenigen Seiten beschrieben und somit ist klar, dass nicht alles ausführlich erläutert wird. Deshalb habe ich auch einen Stern abgezogen, da mir an manchen Stellen einfach zu viele Informationen fehlten. Diese bräuchte man allein um die unendlich vielen auftauchenden Personen besser auseinander halten zu können. Was ich zudem ziemlich irritierend fand waren die teils doch sehr detaillierten Dialoge, die im starken Kontrast zu dem Rest stehen. Hier kann man als Leser absolut gar nicht beurteilen wie viel davon überhaupt gesagt wurde. Zudem wechseln die Zeitformen teilweise in die Gegenwart, was aber absolut gar nicht zu dem was Beschrieben wird passt.

Fazit:
Mir hat der Schreibstil jetzt nicht so zugesagt, weil eben zu viele Informationen fehlten, aber alles in allem ist es eine gut recherchierte Biografie. Vor allem finde ich es gut, dass der Widerstand in den Niederlanden thematisiert wurde.