Mord auf dem Gäubodenfest
Es ist ein bunt gemischter Stammtisch der sich jeden Freitag zu einer oder mehreren Maß Bier trifft. Der Sepp erzählt immer die gleichen Witze und der Poldi bezeugt mit den unzähligen Bildern in seiner ...
Es ist ein bunt gemischter Stammtisch der sich jeden Freitag zu einer oder mehreren Maß Bier trifft. Der Sepp erzählt immer die gleichen Witze und der Poldi bezeugt mit den unzähligen Bildern in seiner Brieftasche, wem er schon mal begegnet ist (der junge Söder) und was er alles erlebt hat. Der Schosl, ein zugereister Schriftsteller will Regionialkolorit schnuppern und der Rest ist eh immer da. Da trifft es sich gut, dass das Gäubodenfest in Straubing vor der Tür steht, natürlich verabredet man sich im Festzelt. Doch nach dem Abend ist der Stammtisch nicht mehr vollzählig.
Kommissar Quirin Kammermeier hat zu ermitteln und da die Kollegin auf Hochzeitsreise ist, muss er sich mit Christel Postler herumschlagen. Die junge, etwas übereifrige Beamtin sieht zu viel amerikanische TV Serien und Quirin hat viel Mühe ihr zu erklären, dass die Verhörmethoden ins Fernsehen aber nicht nach Straubing passen.
Was für ein witziger Niederbayern Krimi, mit viel Gespür für Situationskomik und einer gelungenen Mischung aus Heimatliebe und einem ausgefuchsten Kriminalfall. Ruth M. Fuchs lässt ihre Leser am berühmten Straubinger Gäubodenfest teilhaben, (mindestens so schön wie die Wies’n, bloß weniger Kommerz und Touristen) und ihre Figuren sind richtig erdverbunden, was in Niederbayern schon mal einen richtigen Sturschädel bedeuten kann.
Die polizeilichen Ermittlungen werden durch Christels Aktionen gehörig aufgelockert und Quirin muss sie einige Male bremsen und wieder in die richtige Spur setzen, das ergibt immer wieder humorvolle Situationen. Bis zum, für mich absolut überraschendem, aber schlüssigem Ende, ein Krimi zu Miträtseln.
Der Niederbayern-Krimi von Ruth M. Fuchs ist ein gelungenes Beispiel für einen unterhaltsamen und humorvollen Regionalkrimi mit liebenswert ausgedachten Figuren.