Friedrichs Weg zur Macht
1147: Das deutsche Reich bereitet sich auf zwei Kreuzzüge vor: der eine geht ins Heilige Land, angeführt von König Konrad, an dem auch dessen Neffe Friedrich von Schwaben teilnimmt, der andere hat die ...
1147: Das deutsche Reich bereitet sich auf zwei Kreuzzüge vor: der eine geht ins Heilige Land, angeführt von König Konrad, an dem auch dessen Neffe Friedrich von Schwaben teilnimmt, der andere hat die Bekehrung der slawischen Wenden zum Ziel, nach dem Motto „Taufe oder Tod“. Dabei gäbe es auch zu Hause genügend Probleme wie schwelende Konflikte zwischen diversen Adeligen oder auch Hungersnöte.
Konrads Kreuzzug wird schließlich von Niederlagen und verheerenden Verlusten geprägt und seine Gegner aus dem Hause der Welfen wollen seine Schwäche nutzen, um ihren Einfluss auszuweiten. Auch sonst steht seine Herrschaft unter keinem guten Stern.
Friedrich, dessen Mutter Welfin war, versucht zwischen den Seiten zu vermitteln. Doch als sich der baldige Tod des Königs abzeichnet, muss er sich fragen, ob es nicht an der Zeit ist, selbst die Verantwortung für das Reich zu übernehmen.
Auch dieser zweite Teil der Reihe um Friedrich Barbarossa wird wieder aus vielen verschiedenen Perspektiven geschildert. Da ich die Protagonisten bereits aus dem ersten Band kannte, fiel es mir diesmal leichter, mich gleich zurecht zu finden, wer wer ist und auf wessen Seite steht. Die Figuren hatten für mich allerdings zu wenig „Tiefe“, ihre Charaktere (und oft auch wahren Motive) sind zu wenig greifbar. Dies könnte zwar durchaus beabsichtigt sein, betont die Autorin doch im Nachwort, dass sie bei der Darstellung realer historischer Persönlichkeiten eingeschränkter ist. Dennoch hätte es ein bisschen lebendiger zugehen können.
Schade auch, dass diesmal seltener aus weiblicher Sicht erzählt wird. Zwar kommen sehrwohl interessante Frauen vor, nicht zuletzt Friedrichs ungeliebte Gemahlin Adela oder Kunigunde von Plötzkau, deren Schicksal einige unerwartete Wendungen erfährt. Sie nehmen aber, je weiter die Handlung voranschreitet, immer weniger Raum ein, „verschwinden“ zeitweise geradezu.
Nichtsdestotrotz ist dies ein lesenswerter und gut recherchierter historischer Roman, der eine spannende Epoche der deutschen Geschichte behandelt.