Handlung:
1147
Im deutschen Reich ruft König Konrad zu einem Kreuzzug ins Heilige Land auf. Jedoch reisen nicht alle Fürsten mit, gleichzeitig findet auch der Wendenkreuzzug statt, geplant von östlichen Fürsten, bei dem slawische Gebiete im Osten erobert werden sollen und die Bewohner dem richtigen Glauben zugeführt werden sollen.
Doch bevor der Aufbruch stattfindet, werden Ehen geschlossen, die strategisch lange geplant wurden und den Adelshäusern helfen sollen, Verbündete zu schaffen. So wird zum Beispiel Friedrich von Staufen , später bekannt durch seinen Beinamen Barbarossa, mit Adela von Vohburg verheiratet, obwohl er gegen die Ehe erhebliche Einwände hat.
Durch die Kreuzzüge ziehen in vielen Teilen des Reichs fast alle Männer in den Krieg, zurückgelassen werden die Frauen mit ihren Kindern und ältere Herren, die für den Krieg schon zu alt sind. Die Daheimgebliebenen müssen sich in dieser Zeit nicht nur Sorgen um ihre Verwandten und Freunde machen, sondern gleichzeitig auch vor Hungersnöten, Angriffen und Missernten.
Mehrmals stehen Leben auf dem Spiel, die nur teilweise gerettet werden könnten. Nicht nur von der Bevölkerung, die daheim geblieben ist, sondern auch von den Kreufahrern. Wer kehrt wieder heim? Und wer erhebt diesmal Ansprüche auf bestimmtes Land und auch den Königtitel?
Meinung:
Ich war auf die Fortsetzung von „Meister der Täuschung“ sehr gespannt und wurde nicht enttäuscht. Von der ersten bis zur letzten Seite war das Buch ein Highlight für mich, es war so gut!
Es hat mir große Freude bereitet, in die Welt des Buches einzutauchen und mich einfach fallenzulassen und den Inhalt zu genießen. Das Buch konnte mich vollkommen überzeugen, was wohl besonders daran lag, dass deutlich wurde, wie viel Mühe sich die Autorin gegeben hat, um alles zu recherchieren. Bei jedem historischen Inhalt hatte ich das Gefühl, dass alles Hand und Fuß hatte und konnte mir sehr gut vorstellen, dass die Ereignisse genau so stattgefunden haben könnten. Dadurch hat es mir nicht nur große Freude bereitet, das Buch zu lesen, sondern ich hatte auch das Gefühl, das Wissen richtig aufzunehmen und auch zu verinnerlichen.
Als ich das Buch geöffnet habe, sind mir sofort kleine Details aufgefallen, die mir gut gefallen. Es gibt mehrere Karten (Buchumschlag, sowie am Anfang des Romans), u.a. in Farbe, die Handlungen, Wege und Reisen viel lebendiger erscheinen lassen und Entfernungen lassen sich dadurch auch einfacher beurteilen.
Des weiteren steht am Anfang eines jeden Kapitels, um welches Datum sich die Ereignisse abspielen, sowie werden wichtige Personen erwähnt, die eine große Rolle in dem Kapitel spielen.
Passend dazu gibt es am Anfang des Romans ein Personenverzeichnis, in dem besonders deutlich wird, wie viele historisch verbürgte Personen in dem Roman auftauchen. Auch am Ende des Romans gibt es hierzu noch einige Stammtafeln der Adelsgeschlechter, die die verwandtschaftlichen Verhältnisse verbildlichen.
Sehr gut gefallen hat mir auch das Glossar und die Zeittafel am Ende des Romans. Sehr hilfreiche Details, die ich bei historischen Romanen immer wieder gerne sehe.
Der Handlungszeitraum erstreckt sich über einige Jahre. Zwischendrin gibt es immer mal kleine Sprünge, in denen einige Jahre vergehen, jedoch waren diese nicht störend. Zum einen, weil es am Anfang eines jeden Kapitels den Hinweis gibt, in welchem Jahr (und teilweise auch ein genaues Datum) man sich gerade in der Handlung befindet. Des weiteren fehlen keine wichtigen Informationen, für das Verständnis wichtige Details werden alle klar und bildlich geschildert.
Ich stelle es mir sehr schwierig vor, historische Personen für einen Leser nicht nur lebendig werden zu lassen, sondern ihnen auch gerecht zu werden. Dies ist der Autorin perfekt gelungen, ich fand die Schilderungen der Personen sehr eindrucksvoll und lebendig. Des weiteren kann man sich durch Handlungen und Dialoge gut ein Bild der Protagonisten machen.
Wie schon erwähnt, treten in dem Roman fast ausschließlich historische Persönlichkeiten auf. Zum einen finde ich es eindrucksvoll, wie es Sabine Ebert gelungen ist, alles so lebendig darzustellen und auch die verwandtschaftlichen Verhältnisse dem Leser zu übermitteln, die teilweise sehr verworren und verwirrend sind.
Dadurch fand ich es auch einfach, mir das Leben am Hofe vorzustellen, besonders mit all den Intrigen, die allltäglich waren und vor denen scheinbar niemand sicher war.
Außerdem hat es mir gut gefallen, wenn zwischendurch ab und an Protagonisten aufgetreten sind, die man aus der „Hebammen“-Reihe kennt. Es war ein nettes Wiedersehen und hat bei mir die Frage aufgeworfen, welche Rolle sie in den folgenden Roman einnehmen werden.
Schon nach den ersten Seiten wird deutlich, dass das Hauptaugenmerk des Romans auf der Geschichte des 12. Jahrhunderts liegt. Wer bei dem Roman auf eine Liebegeschichte hofft, hofft vergebens. Politik und Intrigen sind stets präsent, Hauptthemen des Buches sind Kreuzzüge, die Erweiterung von Herrschaftsgebieten und Intrigen rund um den Thron. Dies wird sehr eindrucksvoll dargestellt und hat mich auch nach dem Beenden des Romans nicht losgelassen. Noch einige Stunden lang habe ich mir Gedanken gemacht, wie die Geschichte wohl weitergehen wird und hätte am liebsten nach den Personen gegoogelt, um mehr zu erfahren. Jedoch konnte ich meine Neugierde daran überwinden und freue mich nun umso mehr darauf, im Herbst den dritten Teil der Reihe lesen zu können.
Fazit:
Auch der zweite Band der „Schwert und Krone“-Reihe konnte mich vollends überzeugen. Ein Buch, welches ich in den Jahren noch einige Male in die Hand nehmen werde und von dem ich durchweg nur Gutes sagen kann.