Nachdem der erste Teil mir sehr gut gefiel, der zweite Teil in meinen Augen jedoch nur einen Abklatsch darstellte, bin ich von "Die Entscheidung der Hebamme" wieder versöhnt wurden.
Langsam muss ich jedoch gestehen, dass die Wortwahl 'Hebammen-Saga' ein wenig irreführend ist. Ich hatte mir nämlich, als ich die Reihe in Betracht zog, ausgemalt, dass ich mehr über Marthe lesen werde. Tatsächlich ist es aber so, dass viel mehr über den Krieg geschrieben wird. Ist so ja erstmal nicht schlimm, schließlich handelt es sich um eine historische Reihe, meines Erachtens sollten die Titel und vor allem die Reihenbezeichnung trotzdem daran angepasst sein und keine falschen Erwartungen wecken.
Irgendwann habe ich auf einmal gedacht: "Das kann es aber doch jetzt nicht sein, oder?!" Ich habe sogar Celine gefragt, ob die Autorin das gerade wirklich ernst meint. Ich bin fast vom Glauben abgefallen.. Ich mein, die Geschichte lebte von einigen Details, auf die man sich verlassen konnte und die nun einfach herausgeschnitten wurden. Ich weiß nicht, wie Sabine Ebert hier noch das Ruder rumreißt, aber ich bin gespannt.
Die Romane sind vom Schreibstil her nichts Besonderes, aber sie gut, um vom Alltag abschalten und sich treiben lassen zu können.
Ein bisschen langweilig finde ich, dass scheinbar immer wieder das Gleiche geschieht - nur mit anderen Personen. Man weiß also eigentlich bereits, was einen erwartet und wird oft schon am Anfang mit der Nase darauf gestoßen.
Ein bisschen lästig fand ich die Rückblicke. Klar braucht es die in einem gewissen Maße. Aber manchmal fand ich sie irgendwie fehl am Platz.
Ansonsten habe ich mich mit diesem Teil, wie bereits erwähnt, ganz gut angefreundet. Für mich war er auf alle Fälle spannender als der Vorgänger, kann aber nicht ganz an den ersten Band heranreichen.
Für mich geht die Reise weiter, denn ich möchte nun erfahren, was in den letzten 2 Bänden passiert.
©2017
Zitate:
»Krieg war nicht nur eine Angelegenheit, bei der sich gegnerische Heere gegenüberstanden und sich ehrenhaft nach allen Regeln des Rittertums schlugen. Es traf immer die Ärmsten und Schutzlosen zuerst und am härtesten.« (S. 92)