Cover-Bild Mathilda und Leopold
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: TWENTYSIX
  • Genre: Kinder & Jugend / Vorlesebücher
  • Seitenzahl: 108
  • Ersterscheinung: 17.12.2020
  • ISBN: 9783740771324
  • Empfohlenes Alter: bis 8 Jahre
Sabine Speer

Mathilda und Leopold

Ein Kobold auf Abwegen
Anfangs ist es Mathilda etwas unheimlich bei den drei alten Tanten, bei denen Papa sie für eine Woche untergebracht hat, weil er auf eine wichtige Geschäftsreise muss. Doch abgesehen davon, dass die exzentrischen alten Tanten furchtbar nett sind, entdeckt sie eine kleine Welt, deren Wesen sie noch nie gesehen hat. Da sind die Feen auf der Wiese, Hedwig im Holunderbusch und vor allem Leopold, der Kobold. Trotz seiner etwas schroffen Art freundet sie sich mit ihm an. Bis sie erfährt, dass Leopold den Schatz der Schwarzalben gestohlen hat und im Begriff ist, damit eine Katastrophe heraufzubeschwören. Die Elfen vertrauen auf Mathildas Hilfe, und auch die Tanten können ihr nicht helfen. Doch wie kann Mathilda den sturen Leopold nur dazu bewegen, den Schatz wieder herauszurücken und Schlimmes zu verhindern? Schon pfeift ein wütender Wind ums Haus und wirft Steinchen gegen die Fenster, dass es nur so klirrt. Es wird höchste Zeit, dass Mathilda eingreift.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.04.2022

Es geht da um diesen kleinen Bösewicht im Haus deiner Tanten…

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Es geht da um diesen kleinen Bösewicht im Haus deiner Tanten…

„Oh, er hat sich dir gezeigt? Das ist eine ganz besondere Ehre. Er zeigt sich fast niemandem.“

„Sie zeigen sich meist dann, wenn sie in ...

Es geht da um diesen kleinen Bösewicht im Haus deiner Tanten…

„Oh, er hat sich dir gezeigt? Das ist eine ganz besondere Ehre. Er zeigt sich fast niemandem.“

„Sie zeigen sich meist dann, wenn sie in Not sind. Denn sie brauchen jemanden, der ihnen hilft – am besten ein Kind.“


Als Mathildas Mutter Susanne ins Krankenhaus kommt und ihr Vater Harald beruflich nach Amerika fliegen muss, wird das kleine Mädchen zu ihren Verwandten gebracht. Martha, Rosa und Gertrud sind drei liebenswürdige, aber ein wenig schrullige alte Damen, die im ersten Moment sogar ein wenig bedrohlich auf Mathilda wirken. Gemeinsam mit ihrem engsten Freund, Teddybär Bruno, und einem Köfferchen in der Hand betritt sie das schummrige große Haus und wird herzlich und liebevoll aufgenommen. Doch sie glaubt ihren Augen nicht zu trauen, als plötzlich hinter dem Küchenherd ein kleines, wundersames Wesen zu Vorschein kommt. Der Hauskobold Leopold ist ein frecher, unverschämter und gerissener kleiner Kerl, der gerne Streiche spielt. Doch als er die majestätischen Schwarzalben bestiehlt, ist er zu weit gegangen. Er hat die düsteren und dunklen Wesen verärgert und Bedrohung und Dunkelheit bahnen sich ihren Weg zum Haus der Tanten. Jetzt liegt es einzig und alleine an Mathilda, die Situation noch in den Griff zu bekommen!

Der Klappentext und die Leseprobe haben mich bereits im Vorfeld für diese Geschichte erwärmt und ich war sehr gespannt auf dieses kleine Abenteuer aus der Feder von Sabine Speer. Das farbenfrohe Cover zeigt die Protagonistin Mathilda bei ihrer ersten Begegnung mit einer Schar kleiner, zierlicher Elfen auf einer Lichtung zwischen den Birken. Im Vordergrund erkennt man den kleinen Kobold Leopold mit seinen roten Stiefeln und einer roten Mütze auf dem Kopf. Ebenso detailgetreu und liebevoll wie auf dieser Abbildung hat die Autorin auch ihre Charaktere im Buch beschrieben. Beim ersten Anblick der alten Frauen mit den runzligen Fingern im dämmrigen Eingangsbereich des Hauses lief nicht nur Mathilda ein Schauer über den Rücken. Und die schillernden durchscheinenden und zarten Elfen mit ihrem aufgeregten Durcheinander von Fliegen und Plappern zogen auch mich in den Bann. Das winzige Wesen namens Hedwig „mit dem bauschigen rosafarbenen Gewand und dem weißen Häubchen von kleinen Sternchen auf dem Kopf“ sah ich förmlich vor mir, als es plötzlich aus dem Inneren des Holunderbusches hervortrat. Und natürlich empfand ich ebenfalls eine gewisse Spannung, als Mathilda im Haus eigenartige Geräusche und ein fremdes Schlurfen zu hören vermeint, und völlig unvermutet auf einen leibhaftigen Kobold trifft! Sabine Speer ist es vortrefflich gelungen, sämtlichen Figuren dieses Buches Leben einzuhauchen – und diese vor dem Auge des Lesers bildhaft erscheinen zu lassen. Obgleich ich mich definitiv nicht mehr zur jugendlichen Zielgruppe dieses Buches zählen darf, war auch ich vom Zauber dieser Geschichte gefangen und durfte Mathilda bei ihrer schwierigen Aufgabe, den störrischen kleinen Kobold zur Vernunft zu bringen, begleiten.

Die Autorin verwöhnt ihre junge Leserschaft mit einer amüsanten Geschichte, die auch Spannung und Abenteuer bereithält. Die handelnden Figuren sind wie vorab erwähnt sehr gut ausgearbeitet, die bildhafte Sprache und ein einnehmender Schreibstil machen diese Lektüre zum phantasievollen Lesevergnügen, welche zudem mit einer kindgerechten Schriftart und lesefreundlichen großen Lettern punktet. Durch die Streiche des kleinen naseweisen Kobolds wird darüber hinaus auch eine kleine Prise Humor in die Handlung eingebracht.

Leider gab es im Inneren dieses Buch keine Illustrationen – eine Tatsache, die ich angesichts des wunderschön gestalteten Coverfotos und der bildhaften Beschreibung von Personen und Handlung ein wenig bedauerte.

FAZIT:

Es hat Spaß gemacht, dieses Buch zu lesen und ich kann „Mathilda und Leopold“ als unterhaltsame und phantasievolle Lektüre weiterempfehlen – und zwar nicht nur für Kinder, sondern durchaus auch für jung gebliebene Erwachsene.

Fünf Bewertungssterne für dieses optisch und inhaltlich ansprechende Werk mit liebenswerten Charakteren und einem vergnüglichen, phantasievollen Abenteuer!

Veröffentlicht am 26.04.2022

✎ Sabine Speer - Mathilda und Leopold

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Neulich hat ein Kinderroman zu mir gefunden, der ein paar magische Momente versprach - immerhin trifft Mathilda im Roman auf Feen und Kobolde.

Doch direkt zu Anfang irritierte mich erstmal die Tatsache, ...

Neulich hat ein Kinderroman zu mir gefunden, der ein paar magische Momente versprach - immerhin trifft Mathilda im Roman auf Feen und Kobolde.

Doch direkt zu Anfang irritierte mich erstmal die Tatsache, dass man einfach in die Geschichte hineingeschmissen wird. Das ist an sich nicht schlimm, doch der Satz fängt direkt oben auf der Seite an - ohne Kapitel oder großen Anfangsbuchstaben oder irgendetwas, das mich so ein bisschen vorbereitet hätte.

So zieht sich das dann auch durch das ganze Buch. Es gibt keine Einteilungen, keine Kapitel. Nur Absätze und bei Szenenwechseln auch mal eine Leerzeile. Man bekommt als (vor)lesende Person irgendwie nicht die Möglichkeit, das Werk einfach mal zur Seite zu legen und Luft zu holen.

Auch der Umstand, dass jegliche Illustrationen fehlen, machten das Vorlesen nicht gerade einfach. Meine 4-Jährige hatte nach einiger Zeit keine Lust mehr, zuzuhören und so las ich das Buch dann alleine zu Ende.

Die Autorin hat das Werk ab 5 Jahren als Vorlesegeschichte angepriesen. Ich denke, dass es aufgrund seiner Textlänge und fehlenden Bilder eher ab 8 Jahren geeignet ist. Dann nämlich kann man die Fantasie der Zuhörenden fördern, indem man nach dem Lesen Zeichnungen der magischen Wesen anfertigt.

Der Schreibstil von Sabine Speer ist mega beschreibend. Bei mir als Erwachsene liefen ständig Bilder vor den Augen ab. Egal ob von Mathilda auf der Blumenwiese. Oder den Feen. Oder den Tanten. Alles wird mir einer enormen Ausdruckskraft in Szene gesetzt. Man denkt, man ist wahrhaftig im Geschehen drinnen.

Und genau deshalb finde ich es so schade, dass die Autorin hier einfach nur einen richtig guten Text genommen und in ein Buch gedruckt hat. Die Zusammenarbeit mit einer Illustratorin oder einem Illustrator hätte der Lektüre das gewisse Etwas gegeben.
Allein schon Kapitelüberschriften würden das Geballte ein wenig auflockern, um den Kindern die Angst zu nehmen, weiter zu lesen.

Keines der Kinder (zwischen 4 und 7 Jahre alt), denen ich "Mathilda und Leopold" angeboten habe, hat es nach einem Blick hinein mit nach Hause zum Lesen genommen. Als ich fragte warum: Es sind keine Bilder drin und es ist zu viel Text.

Bedauerlich, denn ich finde Mathilda und ihre Tanten liebenswert und würde gerne eine (Vor)Leseempfehlung aussprechen. Ich hoffe sogar, dass Mathildas Abenteuer eine kleine Reihe werden. Aber dann doch bitte mit Bildern und einem weniger abschreckenden Aufbau.

©2022 Mademoiselle Cake