Junge erwachsene und deren Probleme
Alice und Eileen. Zwei sehr unterschiedliche junge Frauen, die seit Studienzeiten beste Freundinnen sind. Während Eileen hinter ihrer Jugendliebe Simon her hoppelt, für wenig Geld arbeitet und weiß nicht, ...
Alice und Eileen. Zwei sehr unterschiedliche junge Frauen, die seit Studienzeiten beste Freundinnen sind. Während Eileen hinter ihrer Jugendliebe Simon her hoppelt, für wenig Geld arbeitet und weiß nicht, was sie mit ihrem Leben anfangen soll, taucht die gefeierte Autorin Alice mit Millionen auf ihrem Konto in einem Dorf unter und lernt über ein Dating-Portal Felix kennen. Wie die Freundinnen sind, sind auch deren Männer sehr verschieden. Wo Simon Gutverdiener und sehr gläubiger Christ ist, ist Felix ein Kühllagerarbeiter mit schlechtem Ruf. Zwei Pärchen, vier junge Menschen, die mit Ende zwanzig/Anfang dreißig denken alles im Leben erlebt zu haben und darüber philosophieren müssen...
Ganz ehrlich? Sally Rooney und ich passen überhaupt nicht zusammen! Es ist bereits ihr dritter Roman, den ersten (Gespräche mit Freunden) habe nicht gelesen aber den zweiten (Normale Menschen), welches mir gar nicht gefallen hat. Ich wollte mit diesem Buch ihr eine zweite Chance geben. Nun ja, es war leider ein Fehler von mir. Denn sie greift auch hier auf Themen ein, und konstituiert ihre Pärchen genauso wie im „Normalen Menschen“ die ich schon mal nicht nachvollziehen konnte. Die Konstellation zwischen Arme/reiche Junge/Mädchen und deren On/Off Beziehungen und dadurch entstandenen Gedanken und Gefühle sind anscheinend Rooneys Lieblingsmelodien, die mir sehr hohl klingen. Ihre Charaktere sind farblos und unglaubwürdig. Die jammern auf höchste Niveau, sind ichbezogen und erschaffen selbst die ganzen Probleme. Obwohl hier jede menge E-Mail-Tausch über Gott und die Welt gibt, ist eine ordentliche Kommunikation Fehlanzeige.
Rooney Schreibstil ist leicht, Jugendhaft aber sehr gewöhnungsbedürftig. Sie verwendet für die wörtliche Rede keine Anführungszeichen, das mich immer wieder irritiert und mein Lesefluss negativ dirigiert hat. Der Roman ist eine Generations-Sache. Ich denke die Leser die in Mitte/Ende Zwanziger sind, werden sie sich in der Geschichte wohler fühlen als ich mit meinem 38-Jahren.
2,5 Sterne