Emotional erdrückend, dramatisch, gut!
“Things we never said - Geheime Berührungen” ist der dritte Band der „Hartwell Love Stories“ Reihe von Samantha Young. Für mich war es auf den ersten Blick aber nicht ersichtlich, da der Verlag gewechselt ...
“Things we never said - Geheime Berührungen” ist der dritte Band der „Hartwell Love Stories“ Reihe von Samantha Young. Für mich war es auf den ersten Blick aber nicht ersichtlich, da der Verlag gewechselt hat, dadurch wurden Format und Cover auch gewechselt. Ich habe es wirklich erst gecheckt, als ich mitten im Buch war und dann Bailey und Hartwell erwähnt wurden. Als Reihensammler ist dies ein wenig ärgerlich, aber ich bin auch sehr froh, dass ein neuer Verlag gefunden wurde, welcher das Buch rausbringen wollte. Das Cover finde ich trotzdem wunderschön, die Farben sind echt schick und gefällt mir supergut. Der Schreibstil war wie immer gut, man kam schnell durch das Geschehen. Die Story wird in zwei Teile gegliedert, im ersten Part sieht man Dahlia bei ihrem Vater und im zweiten ist sie wieder in Hartwell zurück. Es wird am häufigsten aus Dahlias Sicht erzählt, aber auch Michael erhält das ein oder andere Kapitel.
Schon auf den ersten Blick hat Dahlia erkannt, dass Michael ihr Ein und Alles sein könnte. Doch dieser ist tabu für sie, denn sie ist in einer festen Beziehung mit Gary, welcher zu ihrem Entsetzen auch noch Michaels bester Freund ist. Beide verleugnen ihre Gefühle füreinander, wollen sie Gary nicht hintergehen und verletzen. Es wird nicht einfach, denn Michael lernt andere Frauen kennen, und es bricht Dahlia das Herz. Nach einer Ewigkeit ignorierender Gefühle und schmerzhaften Erfahrungen, bricht sich das Verlangen Bahn – mit fatalen Folgen…
Wie oben schon erwähnt habe ich nicht damit gerechnet, dass dies der dritte Band der „Hartwell Love Stories“ Reihe ist, doch als ich es gecheckt habe, war ich wahnsinnig froh, denn ich war schon so gespannt, wie die Geschichte weitergehen würde. Dieser Band war wieder sehr gut gemacht, doch er konnte mich nicht ganz so überzeugen wie die Vorbände. Es war eine erdrückende Stimmung zu spüren. Dahlia war so in Selbstschuld zerfressen, es zog sich das ganze Buch durch.
Dahlia ist in der Gegenwart eine starke Persönlichkeit, welche ich schon in den anderen beiden Büchern sehr gerne gehabt habe, und ich richtig gespannt auf ihre Story war. Vor allem nach der Szene mit Michael, welche man alle gut kannte. Sie ist selbstständig, macht wunderbare Schmuckstücke, gerne hätte ich da auch mehr gesehen, wie sie das Ganze anstellt und gestaltet. In Ihrer Vergangenheit hat ihre Liebe zu Michael und der Schicksalsschlag alles überschattet. Sie gibt sich an allem die Schuld, ist abgehauen, um sich selbst zu finden und um neu anfangen zu können. Was sie auch sehr gut gemacht hat. Nach außen hin ist sie eine supertaffe, herzliche und tolle Person, doch innerlich weiß man schon, ist sie sehr einsam und unglücklich. Bis wieder etwas passiert und sie aus ihrem „Schlummer“ aufwachen muss, und sich endlich allem Stellen muss. Sie macht dies eigentlich recht gut, doch dieses ständige, „Ich bin schuld, für alles und jeden“ hat langsam genervt.
Michael habe ich anfangs, als sie sich kennenlernten, echt total gemocht. Er war charmant, frech, witzig und ein toller Mensch. Sofort als er erfahren hatte, dass Dahlia die Freundin seines Kumpels war, hat er einen Rückzieher gemacht. Total loyal. Fand ich gut, nur ist es eben echt blöd, wenn man seine Gefühle unterdrücken muss. Nach diesem Schicksalsschlag, als die beiden wieder aufeinandertreffen, mein Gott, da war er mal ein ziemlicher kleiner Ar*** und hat die ganze Zeit gegen Dahlia gepfeffert. Da war ich schon mal froh, als sie zurückgeschlagen hat. Danach konnte man ihn wieder sympathisch finden, und ich fand es echt klasse, wie er um Dahlia gekämpft hat. Er ist ein toller Mann, der für die Liebe alles tun würde.
Super fand ich natürlich, dass wir alle altbewährten Bekannten wiedergetroffen haben. Jess und Cooper, welche während des Buches ihre Flitterwochen feierten, Bailey und Vaughn, welche die Hochzeit vorbereiten und Bailey auch für Dahlia da ist. Dann auch noch Emery. Ich finde sie so unglaublich interessant und etwas mysteriös. Hier erfährt man endlich ein klein wenig mehr über sie. Fand ich klasse und ich kann es kaum erwarten ihr Buch in den Händen zu halten. Die Devlins haben wieder mal eine Rolle zu spielen, diesmal geht es auch ihnen an den Kragen.
Wen wir natürlich neu kennenlernen, sind Dahlias Familie. Ihr Vater ist ein Schatz und hat immer nur ihr Bestes im Sinn. Ihre Mutter – kein Kommentar, einfach nur nein. Dahlia hat noch vier Geschwister. Dermot ist ein wenig schwierig, glaubt er seiner Mutter. Davina und Darragh sind schon richtig erwachsen und haben eigene Familie, sind zwar sauer auf Dahlia, sind aber trotzdem für sie da. Und dann noch das Küken Dillon, welche für ziemlich Aufregen sorgt. Alle haben ihre speziellen Eigenschaften, bringen so manchen „Schwung“ in die Szenerie. Am liebsten von ihnen habe ich Darragh, er ist so verständnisvoll und für Dahlia da.
Die Geschichte hat mir gut gefallen, man könnte anfangs nur etwas verwirrt sein, weil das Buch so aufgebaut wurde. Doch man bekommt immer nach und nach kleine Happen, welche uns zeigen, was sich zugetragen hat. Man bekommt immer eine kleine Rückschau, was denn so geschehen ist, dadurch baut sich der Spannungsfaden immer weiter auf. Wie auch schon erwähnt, hat mir das Buch ein klein wenig weniger zugesprochen, das hängt an diesen ganzen erdrückenden Gedanken von Dahlia fest. Sie beharrt fest darauf, dass sie an allem schuld ist und das zieht sich eben in die Länge. Sie kommt nicht davon los und beeinträchtigt auch die Beziehung zu Michael. Am Schluss kam noch etwas mehr Spannung auf, wo die Devlins mittendrinnen steckten und war ein klein wenig dramatisch, hat mir gefallen. Der Epilog war schon fast ein wenig „magisch“, jedenfalls könnte man sich das sonst nicht anders erklären. War etwas zu viel des Guten, hat aber für Dahlia eine große Rolle gespielt.
Das Buch hat mich ganz gut unterhalten, beide Protagonisten konnten mich nicht immer überzeugen, doch die Story hat mich gepackt und ich habe sie gerne gelesen. Es war aufregend, verletzend, erdrückend, aufbauend, herzlich, aufwühlend und emotional. Wieder mal ein guter Roman der Autorin, wenn auch nicht ihr bester. Jetzt bin ich aber sehr gespannt auf Emerys Geschichte.
Hiermit möchte ich mich noch recht herzlich bei HarperCollins Germany (Mira Taschenbuch) und NetGalleyDE für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars bedanken, wobei meine Meinung jedoch in keinster Weise beeinflusst wurde.