Klappentext
Vor zwei Jahren verlor Honor ihren geliebten Ehemann Eddie bei einem tragischen Unfall das glaubt sie zumindest. Doch dann taucht plötzlich ein fremder Mann blutüberströmt in ihrem Vorgarten auf und behauptet, Eddies Tod sei kein Unfall gewesen und Honor selbst sei in großer Gefahr. Sie ahnt nicht, dass es sich um Lee Coburn handelt, der wegen Mordes an sieben Menschen gesucht wird bis er sie und ihre kleine Tochter als Geiseln nimmt. Honor hat keine andere Wahl: Sie muss Coburn vertrauen und tun, was er verlangt ...
Meine Meinung
Ich weiß gerade nicht, was ich von dem Ende des Buches halten soll. Bin ich unzufrieden? Zufrieden? Wütend? Erleichtert? Ich denke, das lässt sich nicht so leicht beantworten. Hätte ich vorher gewusst, wie es enden würde, hätte ich das Buch vielleicht gar nicht erst gelesen. Auf der anderen Seite finde ich das Ende aber auch stimmig, realistisch und für das Buch passend. Ich kann mich nicht entscheiden.
Trotzdem ist mein Eindruck definitiv positiv, obgleich mich „Böses Herz“ mit gemischten Gefühlen zurückgelassen hat. Das Buch ist unglaublich spannend geschrieben und ich konnte es kaum zur Seite legen, weil ich einfach wissen musste, was als Nächstes passiert. Dies gilt hauptsächlich für die Szenen mit Coburn und Honor, in denen ich fast durchgehend unter Hochspannung stand. Einerseits, weil sich dort die spannende Haupthandlung abspielte und ich wissen wollte, was vorgefallen ist, was Coburn bei Honor sucht, und was Honor versuchen würde, um sich und ihr Kind zu schützen, denn dass sie ihr Leben für ihre Tochter Emily geben würde, spürte ich durch jede Zeile. Andererseits wusste ich, auch ohne je ein Buch von ihr gelesen zu haben, dass man sich von Sandra Browns Thrillern auch eine kleine Liebesgeschichte erwarten kann – sodass hier noch zusätzlich Spannung aufgebaut wurde, denn Coburns und Honors Kennenlernen ist ja doch recht … ungewöhnlich. Neben den Thrillerelementen hat mir auch dieser Aspekt sehr gut gefallen, vor allem weil er sich im Hintergrund hält und gerade dadurch besonders Eindruck macht.
Ich gestehe: Die Handlungsstränge, die sich zwischen den Coburn-Honor-Emily-Strang schieben, haben mir weniger gut gefallen. Ich hatte den Eindruck, dass dadurch Spannung verloren ging, weil die Hochspannung der Geiselnahme durch diese Stränge unterbrochen wurde. Während ich aus der Perspektive anderer Personen las, hatte ich die ganze Zeit im Hinterkopf, dass ich diese schnell weglesen wollte, um so schnell wie möglich wieder zur Haupthandlung zu gelangen. Daran konnte auch die Tatsache nichts ändern, dass sich nur durch sämtliche Handlungsstränge und Perspektiven ein verständliches Gesamtbild ergibt. Gegen Ende, je mehr es sich in Richtung Auflösung bewegte, wurde das aber besser.
Was die Auflösung des Falles angeht, in den unglaublich viele verschiedene Personen verstrickt sind, hält das Buch auch die eine oder andere kleine Überraschung bereit (die mich teilweise sogar echt wütend gemacht hat), und es passiert – jedenfalls bei Coburn, Honor und Emily – immer etwas Spannendes, sodass mir zu keinem Zeitpunkt langweilig wurde. Trotz des Endes, dem ich zwiespältig gegenüberstehe, hat mir das Buch wirklich unglaublich gut gefallen und ich kann mir gut vorstellen, dass ich es nach einiger Zeit nochmal lesen werde.
Fazit
Ein wirklich spannendes und unglaublich fesselndes Buch, das von mir den halben Punkt nur aus dem Grund abgezogen bekommt, weil ich den Perspektivenwechsel größtenteils lästig fand. Auch wenn mich das Ende mit einem mulmigen Gefühl zurücklässt, gibt es von mir eine uneingeschränkte Leseempfehlung – Sandra Brown werde ich jetzt definitiv im Auge behalten. Von mir gibt es 4,5 Sterne!