Meine Meinung: Der Klappentext hörte sich zunächst gar nicht schlecht an, aber typisch amerikanisch. Was eigentlich kein Wunder ist, da die Serie aus Amerika stammt. Das bekommt man aber auch immer wieder zu spüren, wenn die Autorin die typische Welt der Reichen und Schönen mit all ihrem Glitzer und Glamour darstellt. Am Anfang wird dem Leser zunächst Emma vorgestellt. In ihr findet man sich leicht wieder und sie wächst einem schnell ans Herz. Auch wie sich Emma in die Welt von Sutton einfinden muss, wird gut dargestellt. Jedoch fehlten mir hierbei ein paar Szenen in welche dieser Übergang genauer dargestellt wird. Zum Beispiel welche kleineren Probleme Emma dabei selbst hat, wie sich in der großen Stadt zurecht zu finden oder beispielsweise den richtigen Klassenraum in der neuen Schule findet, etc. Solche Dinge hätte Shepard gerne noch etwas mehr ausführen können. Auch der Kontakt zu Alex, Emmas einzigster Freundin, aus ihrer "alten" Welt, fällt meiner Meinung nach etwas zu lau aus. Dies sind aber bis jetzt auch meine einzigsten Kritikpunkte. Ich finde Sara Shepard hat ihre Idee gut umgesetzt und hat einen gelungenen Reihenstart geschrieben.
Charaktere: Die Geschichte beginnt in Emmas Alltag als Waisenkind. Emma wird liebenswürdig beschrieben und wächst einem wie gesagt schnell mit ihrer schlichten Art ans Herz. Als sie schließlich die Rolle von Sutton einnimmt, kommt immer wieder Emmas "eigener" Charakter hervor und man lernt sie immer besser kennen. Sutton verfolgt Emma als Geist, sie erinnert sich selbst nur noch in Bruchstücken an ihre Ermordung und ihr Leben davor. Und ist selbst immer wieder von ihrem früherem Handeln erschrocken. Mich stört hierbei ein wenig, dass der Geist Suttons, so ganz andere Ansichten hat als Sutton selbst in ihrem früheren Leben. Es wundert mich, dass Sutton als Geist ein so ganz anderer "Mensch" ist.
Schreibstil: Der Schreibstil der Autorin gefällt mir gut. Die Szenen sind nicht zu detailreich beschrieben und doch wird immer wieder ein guter Spannungsbogen erzeugt. Sara Shepard erzählt die Geschichte hauptsächlich aus der Perspektive von Emma. Zwischendurch werden jedoch immer wieder Gedankengänge der verstorbenen Zwillingsschwester Sutton eingeführt, welche die Geschichte als Geist miterlebt. Und Emma Tag und Nacht über die Schulter schaut und die Geschichte miterlebt. Auf jeden Fall eine originelle Idee, die Shepard meiner Meinung nach gut umgesetzt hat.
Cover: Das Cover ist meiner Meinung nach gut gelungen. Eigentlich mag ich es nicht wenn Personen auf dem Cover abgebildet sind, aber hier ist es ok. Die Schrift gefällt mir besonders gut, nicht nur weil man diese mit dem Finger spüren kann, wenn man drüberstreicht. Das Cover zieht sich in leicht abgewandelter Form durch die ganze Reihe und besonders das vom ersten Band gefällt mir persönlich besonders gut.
Autorin: Sara Shepard wurde 1977 geboren. Nach ihrem Studium schrieb sie für die Time. Schon während ihrem Studium beginnt sie Geschichten zu schreiben. 2006 bringt sie den ersten Teil ihrer Erfolgsreihe "Pretty Little Liars" heraus, welche inzwischen verfilmt wurde und auch als Serie in Deutschland herausgekommen ist. 2010 brachte sie den ersten Teil ihrer Reihe "The Lying Game" raus, welche ebenso erfolgreich als Serie verfilmt wurde.
Fazit: "Lying Game 1 - Und raus bist du" ist ein gelungener Reihenstart. Am Ende des Buches blieben jedoch genügend Fragen auf, dass ich als Lesering unbedingt den nächsten Band lesen möchte und sich dieser auch schon auf meiner Wunschliste befindet. An einigen Stellen fiel mir das Buch jedoch etwas zu klischeehaft auf und ich vergebe "nur" 4 von 5 Punkten.