Cover-Bild Der Kaktus
15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Pendo Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 400
  • Ersterscheinung: 19.03.2018
  • ISBN: 9783866124431
Sarah Haywood

Der Kaktus

Wie Miss Green zu küssen lernte
Wibke Kuhn (Übersetzer)

Susan Green mag keine Überraschungen. Oder Emotionen. Oder Menschen. Was Susan Green hingegen mag, ist ihr Job als Versicherungsmathematikerin. Ihre Kakteensammlung. Und, die Kontrolle über ihr Leben zu haben. Susan Green kommt wunderbar alleine klar. Doch als gleich mehrere Schicksalsschläge Susans Routine durcheinanderwirbeln, muss sie mit Mitte vierzig lernen, dass nichts im Leben planbar ist. Und dass es nie zu spät ist, sein Herz zu öffnen.

»Originell, bezaubernd und absolut glaubwürdig.« Graeme Simsion, Autor von Das Rosie-Projekt   

»Ich habe es geliebt!” Reese Witherspoon 

»Haywoods Debüt ist eine herzergreifende und charmante Geschichte über den Wandel einer Frau von einer einsamen, geordneten Existenz zu einem chaotischen Leben voller Liebe.« Booklist   

»Urkomisch und liebenswert ... Der Roman ist durchweg unterhaltsam und geprägt von der großartigen Figur der Susan.« Publisher’s Weekly       
    
»Mit einer liebenswerten Besetzung von Charakteren und viel Gefühl ist Der Kaktus ein ergreifendes Debüt und eine entzückende Erinnerung daran, dass manche Dinge nicht allein durch Logik erklärt werden können.« Bookriot       

»Unterhaltung mit absoluter Lach- und Glücksgarantie!« literaturmarkt.info     

»Ein wundervoll witziger und scharfsinniger Roman.« Red Magazine        


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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.03.2018

Vergnügliche Geschichte mit Tiefgang und einer etwas verschrobenen Protagonistin, die an ihren Herausforderungen wächst

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Susan Green ist 45 Jahre alt und lebt allein in einer kleinen Wohnung in London. Sie sieht sich als unabhängige, emanzipierte Frau, die weiß, was sie will. Sie hat einen Beruf als Versicherungsmathematikerin, ...

Susan Green ist 45 Jahre alt und lebt allein in einer kleinen Wohnung in London. Sie sieht sich als unabhängige, emanzipierte Frau, die weiß, was sie will. Sie hat einen Beruf als Versicherungsmathematikerin, der zu ihr passt, distanziert sich allerdings von Kollegen und Nachbarn. Sie kümmert sich lieber um ihre bescheidene Kakteensammlung, als Freundschaften zu pflegen. Eine Ausnahme ist Richard, ihr Freund mit gewissen Vorzügen, mit dem sie sich einmal wöchentlich trifft, um etwas Kulturelles zu unternehmen und mit dem sie auch ins Bett geht.
Ihr Leben ändert sich, als ihre Mutter stirbt und ihrem in ihren Augen nichtsnutzigen Bruder Edward den lebenslangen Nießbrauch ihres Haus überlässt und Susan sich damit um ihr Erbe betrogen fühlt. Erstaunt von der Erkenntnis, dass sie in ihrem Alter ungewollt schwanger ist, beginnt sie um ihr Erbe zu kämpfen und versucht zu beweisen, dass Edward das Testament zu seinen Gunsten beeinflusst hat.
Bei dem Versuch, das Testament anzufechten, macht Susan eine Entdeckung, die sie noch weiter aus der Bahn wirft.

Susan wirkt auf andere Menschen so stachelig wie ihre Kakteen, da sie nicht in der Lage ist, emotionale Beziehungen aufzubauen. Sie ist im Umgang mit den Menschen zu direkt und lebt ihr eigenes, zurückgezogenes Leben, dass viele als einsam empfinden würden. Sie möchte "Herrin" ihres "eigenen Schicksals" sein, gibt sich unnahbar und braucht ihrer Meinung nach keine Freunde, da sie sich von niemandem abhängig machen möchte.
"Was mir an Familie und anderen engen persönlichen Beziehungen fehlt, wird mehr als kompensiert durch mein reiches inneres Leben, das so viel konstanter und verlässlicher ist."
Auf diese Weise schützt sie sich vor Verletzungen, möchte jeden Bereich ihres Lebens selbst bestimmen, bezeichnet sich selbst als "willensstark und teflonbeschichtet".

Susans Charakter hat auf den ersten Eindruck fast autistische Züge, so wenig empfänglich ist sie für tiefer gehende Beziehungen mit anderen Menschen. Im Verlauf des Romans erfährt man jedoch, was die Hintergründe für ihr zurückgezogenes Leben und ihre ablehnende Haltung gegenüber anderen ist.
Wie nebenbei fließen Erinnerungen in die Handlung ein, die Susan offensichtlich seit Jahren zurückdrängt, durch die man sich und ihr Verhalten aber zu verstehen lernt. Susan möchte sich schlicht vor Verletzungen schützen und lässt darum niemanden näher an sich heran.

Als sie ihre Mutter verliert und der Einfluss ihres Bruders wächst und sie selbst sich noch an den Gedanken gewöhnen muss, Mutter zu werden, hat sie Angst, die Kontrolle über ihr sonst so strukturiertes zu verlieren. Sie sieht sich mit so vielen Veränderungen auf einmal konfrontiert, die es ihr nicht mehr ermöglichen, ihr geregeltes Leben wie gewohnt zu gestalten. Sie erlebt plötzlich Emotionen und Gefühle, die ihr fremd sind und ist auf die Hilfe von anderen angewiesen. So wird ihre Nachbarin Kate zu einer guten Freundin und auch Rob, der Freund ihres Bruders Edward, zu einem unerwarteten Verbündeten.

Graeme Simsion lobt den Roman als "originell, bezaubernd und absolut glaubwürdig" und in der Tat erinnert Susan ein wenig an Don Tillman, den Protagonisten aus Simsions "Das Rosie-Projekt". Wie Don hat Susan ihre unerschütterlichen Grundsätze und eine streng geordnete Lebensweise, die perfekt für sie ist, aber keinen Raum für andere Menschen lässt. Die Veränderungen in ihrem Leben und der Kontrollverlust, mit dem sie zurecht kommen muss, bewirken jedoch, dass sie sich persönlich verändert und weiterentwickelt.

"Der Kaktus" ist ein Roman mit einer erfrischend ungewöhnlichen und auf ihre Art sehr liebenswürdigen Hauptpersonen, deren raue Fassade im Verlauf des Romans zu bröckeln beginnt. Er unterhält mit einem klugen trockenen Humor und überrascht durch Wendungen, die dem Roman immer wieder eine neue Richtung geben.
Susan ist einfach nur ein schrulliger Charakter, der beginnt, aktiver am Leben teilzuhaben, sondern ein Mensch, der aufgrund ihrer Lebensgeschichte einen Schutzmechanismus entwickelt hat. Dieser Hintergrund zu Susan gibt der unterhaltsamen Geschichte Tiefgang.
Es war mir ein Vergnügen zu lesen, wie Susan sich verändert, an ihren Herausforderungen wächst und wie aus der stacheligen Versicherungsmathematikern eine immer noch sehr eigenwillige, aber viel offenere, dem Leben zugewandtere Frau in den besten Jahren wird.

Veröffentlicht am 11.06.2018

Roman über eine eigenwillige Protagonistin

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„Der Kaktus – Wie Miss Green zu küssen lernte“ ist der Debütroman der Engländerin Sarah Haywood. Susan Green, 45 Jahre alt und wohnhaft in London ist die Protagonistin der Geschichte. Sie liebt Kakteen ...

„Der Kaktus – Wie Miss Green zu küssen lernte“ ist der Debütroman der Engländerin Sarah Haywood. Susan Green, 45 Jahre alt und wohnhaft in London ist die Protagonistin der Geschichte. Sie liebt Kakteen und hat eine Sammlung sowohl in ihrer Wohnung wie auch an ihrem Arbeitsplatz. Jede einzelne Kaktee wird täglich umsorgt. Ebenso wie ihre Kakteen sich nach außen durch ihre Stacheln wehren, setzt Susan sich mit Worten gegen andere zur Wehr. Vom Untertitel her erwartete ich eine romantische Liebesgeschichte, wurde darin aber teilweise enttäuscht.

Susan arbeitet in der Datenanalyse und dem Controlling im öffentlichen Dienst. Sie hält Abstand zu ihren Kollegen und ist nicht in den Sozialen Medien vertreten. Schon vor Jahren ist sie zu Hause in Birmingham ausgezogen und wohnt seither allein in ihrer kleinen Wohnung in London. Mit ihrem Freund, der ihr vom Charakter ähnlich ist, hat sie eine Vereinbarung für gemeinsame Aktivitäten getroffen. Doch dann geschehen gleich zwei unerwartete Ereignisse. Zum einen verstirbt ihre Mutter und räumt ihrem Bruder Edward testamentarisch ein lebenslanges Wohnrecht in ihrem Haus ein und zum anderen ist ihr morgens ständig übel. Mit ihrem Bruder versteht sie sich nicht gut. Vor kurzem ist sein guter Bekannter Rob vorübergehend bei ihm eingezogen. Obwohl Susan Rob sehr mag, kann sie sich auf eine nähere Bekanntschaft mit ihm wegen seiner Freundschaft zu ihrem Bruder natürlich nicht einlassen …

Susan ist kein Charakter den man sofort sympathisch findet. Sie hat für sich in ihrem Leben eine Komfortzone geschaffen, die sich im übertragenen Sinne mit Wällen umzogen hat. Nach außen hin sträubt sie sich gegen jede Einmischung, auch wenn es sich nur um eine gemeinsame Unternehmung mit Kollegen handelt. Ihre Gefühle versucht sie ebenfalls unter Kontrolle zu halten. Warum ihr Verhältnis zum Bruder zerstritten ist, erklärt die Autorin an manchen eingestreuten Ereignissen aus der Vergangenheit der beiden. Vielleicht haben diese kleinen Verletzungen dazu beigetragen, dass sie sich in ihr Leben eingekapselt hat. Im Laufe der Zeit öffnet sich Susan für ihre Mitmenschen auch dadurch, dass sie selber Hilfe benötigt.

Sarah Haywood schafft mit Susan, ihrem Bruder und seinem Freund interessante Charaktere. Sie lässt Susan in der Ich-Form erzählen, so dass man als Leser auch in ihre Gedanken eintauchen kann. Ihre Handlungen nachzuvollziehen, ist aufgrund ihres besonderen Verhaltens jedoch nicht einfach. Es war schön zu erleben, wie sie beginnt ihre um ihr Selbst errichteten Mauern einzureißen, was auch auf ihre Gefühlswelt Auswirkungen hat. Die Geschichte entwickelt sich in Sachen Liebe jedoch langsam und spielt eine geringere Rolle als nach dem Untertitel zu erwarten war.

„Der Kaktus“ spielt mit dem trockenen Humor der Susan eigen ist, von ihr manchmal allerdings ernst genommen wird. Durch einige unerwartete Wendungen ändern sich die Ansichten der Protagonistin ohne jedoch ihren Eigensinn zu verletzten. So strebt die Erzählung auf einen versöhnlichen Schluss zu. Wer besondere Charaktere in Romanen mag ist hier richtig.

Veröffentlicht am 11.06.2018

Eine ganz schön stachelige Angelegenheit

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Kakteen küsst man nicht…

...denn durch ihre umgewandelten Blätter, in Form von Stacheln, kann dies ganz schön gefährlich sein.

Susann Green liebt nicht nur Kakteen, sie benimmt sich auch so. Ihre Unnahbarkeit ...

Kakteen küsst man nicht…

...denn durch ihre umgewandelten Blätter, in Form von Stacheln, kann dies ganz schön gefährlich sein.

Susann Green liebt nicht nur Kakteen, sie benimmt sich auch so. Ihre Unnahbarkeit ist ihr persönlicher Schutz um nicht angreifbar zu sein. Kommt ihr jemand zu nah, kann sie schon mal piksen.

Außerdem lebt sie allein, geht täglich ihrem Job nach und ist immer völlig durchstrukturiert. Soziale Kontakte sind ihr eher egal. Selbst zu ihrer Mutter und ihrem Bruder hält sie den wenig. Bis eines Tages, als der Anruf kam, ihre Mutter sei verstorben.

Ab nun muss sie sich mit ihrem chaotischen Bruder um das Erbe streiten. Das allein macht ihr aber nicht nur Sorgen, sondern auch der Umstand, dass ihr jeden Morgen übel ist.
Ist sie etwa schwanger?

Die Geschichte ist in der Ich-Formgeschrieben, somit bleiben uns Susans Gedanken auch nicht verborgen. Genau das gefiel mir anfänglich richtig gut, da diese Gedanken oft sehr lustig und skurril waren. Typisch britischer Humor eben. Schnell spürt man, Susan ist eine ganz besondere Person, hinter deren Fassade sich eben nicht nur Logik und Selbstsicherheit verbergen.

Mit Fortschreiten der Geschichte fand ich es dann aber immer mühsamer, da Susans Charakter eben nicht nur „besonders gut“, sondern auch „besonders anstrengend“ war.
Ebenso anstrengend fand ich den Mittelteil, der mir zu sehr um die Streitigkeiten des Erbes ging, auch wenn es, wie ich später herausfand, wichtig für diese Geschichte war.

Dann gab es noch Susans zweiten Schicksalsschlag, den ich viel interessanter fand und der auch noch, in einem Kapitel, mit einem Cliffhanger endete. Somit fieberte dem Fortfahren dieses Geschehens entgegen, musste mich aber vorher durch die Streitigkeiten mit dem Bruder quälen.

Das Herbeigesehnte kam dann am Ende der Geschichte, dessen Auflösung mir dann noch mal richtig gut gefiel.
Ich hatte trotz dessen, dass das Buch nur 394 Seiten hat, das Gefühl, wegen der kleinen Schrift und der Längen im Mittelteil, kaum richtig voranzukommen.

Ich kann abschließend all denen dieses Buch empfehlen, die britischen Humor mögen und Geschichten, wie z.B. Eleanor Oliphant, wo es um besondere Persönlichkeiten geht.

…küsst ihr also einen Kaktus, rechnet stets damit, auch gestochen zu werden.

Veröffentlicht am 01.09.2019

Sehr enttäuschend - Klappentext und Cover irreführend

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"Wenn ich nicht Kollegen hätte, wäre das Büroleben direkt erträglich."

Susan Green, Mitte vierzig, ist recht eigenwillig und manchmal etwas 'stachelig', so wie die Kakteen, die sie sammelt.

Ich mochte ...

"Wenn ich nicht Kollegen hätte, wäre das Büroleben direkt erträglich."

Susan Green, Mitte vierzig, ist recht eigenwillig und manchmal etwas 'stachelig', so wie die Kakteen, die sie sammelt.

Ich mochte ihre trockene Erzählweise und ihre Art, die Welt zu sehen.

"Als er so aufrecht dastand, fiel mir auf , wie unglaublich groß er war. Manche Leute halten diese Art von Körpergröße für attraktiv, aber ich finde, alles über eins achtzig ist überzogen und riecht nach Auffallenwollen."

Das Buch war von Reese Witherspoons Buchclub empfohlen worden, und wegen des Klappentextes und dem Cover erwartete ich eine lustige, unterhaltsame Geschichte voller Abenteuer. Die Beschäftigung mit den Schicksalsschlägen zog sich jedoch durch das ganze Buch.

SPOILER
Susans Mutter stirbt und ein Erbstreit um das Haus beginnt.
Sie erinnert sich an ihre Kindheit, und dass sie sich ihrem kleinen Bruder gegenüber von den Eltern immer benachteiligt gefühlt hat. Ihr Familienleben war durch den Alkoholismus des Vaters belastet.


MEGASPOILER
Susan ist schwanger. Am Ende des Buches erfährt sie, dass sie adoptiert ist.


Ich mochte Susan und ihren Drang nach Unabhängigkeit und dem Wunsch, das Richtige zu tun. Auch mit der Situation in der sie auf ihren Bruder aufgepasst hat und die Mutter ihr hinterher unberechtigt die Schuld an einem Unfall gab, konnte ich mich gut identifizieren.

Trotzdem wartete ich die ganze Zeit darauf, dass es fröhlich oder verrückt werden würde. Ich empfand die Geschichte als schwermütig.
Susan wird mit ihren Kakteen verglichen und dass sie im Buch "aufblühe". Falls damit die Schwangerschaft gemeint sein sollte, finde ich das unpassend. Der Zweck einer Frau ist es nicht, sich fortzupflanzen.
Der Klappentext der englischen Ausgabe erwähnte die MÖGLICHKEIT einer Schwangerschaft. Aber da die Protagonistin Mitte vierzig war, bin ich nicht davon ausgegangen, dass sie tatsächlich schwanger ist. Der Klappentext der deutschen Ausgabe war sehr allgemein gehalten und nannte die Schwangerschaft nicht.

Der Tod der Mutter, Alkoholismus, Geschwisterrivalität und Adoption und Schwangerschaft sind wichtige Themen. Aber hätte dies im Klappentext gestanden, hätte ich das Buch nicht gelesen.