Cover-Bild 14 Minuten gelogene Wahrheit
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18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Magellan
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 400
  • Ersterscheinung: 15.07.2020
  • ISBN: 9783734850479
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Sarah Lyu

14 Minuten gelogene Wahrheit

Sandra Knuffinke (Übersetzer), Jessika Komina (Übersetzer)

Die Nacht, in der Jack starb, hat Remys Leben für immer verändert. Denn in dieser Nacht hat sie nicht nur ihre große Liebe verloren – von nun an muss Remy auch an allem zweifeln, woran sie je geglaubt hat. Jack wurde erschossen, von Remys bester Freundin Elise. Doch Remy kann sich an die entscheidenden 14 Minuten dieser Nacht einfach nicht erinnern. Elise beteuert, dass Jacks Tod ein Unfall gewesen ist, also sagt Remy das bei ihrem Polizeiverhör aus. Schließlich wäre Elise niemals zu einem Mord fähig – oder etwa doch?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.08.2020

Kaputte Eltern-Kind-Beziehungen und toxische Freundschaften

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Was für ein Klappentext. Mich hat er bereits beim ersten Mal lesen mitgenommen. Für mich versprach er Spannung, Dramatik und eine Freundschaft auf dem Prüfstand. Zwei der drei Dinge sollte ich auch bekommen.

Für ...

Was für ein Klappentext. Mich hat er bereits beim ersten Mal lesen mitgenommen. Für mich versprach er Spannung, Dramatik und eine Freundschaft auf dem Prüfstand. Zwei der drei Dinge sollte ich auch bekommen.

Für die 17-jährige Remy gehörte das Gefühl nicht genug zu sein schon immer zu ihrem Leben dazu. In der Schule eher unteres Mittelmaß, kaum Freunde, zu Hause permanent streitende Eltern und eine Mutter, die Remys Bruder aufgrund seiner herausragenden Leistungen bevorzugt. Als die coole und beliebte Elise in ihr Leben tritt, kann Remy ihr Glück zunächst nicht fassen. Ein Mädchen wie Elise hat sich noch nie für sie interessiert. Die beiden verbindet viel und schnell werden sie zu unzertrennlichen besten Freunden. Als Remy dann auch noch ihre große Liebe Jack kennenlernt, scheint das Glück perfekt.
Doch dann passiert das schrecklichste, was Remy jemals passieren könnte – ihre beste Freundin erschießt Jack. Elise beteuert, es wäre ein schlimmer Unfall gewesen, doch Remy kann sich beim besten Willen nicht an die entscheidenden 14 Minuten dieser Nacht erinnern.

Das Buch beginnt kurz nach Jacks Tod. Remy ist völlig durch den Wind, sitzt auf der Polizeiwache und soll eine Aussage machen. Doch sie kann nicht, sie erinnert sich einfach nicht daran, was genau passiert ist.
Da die Geschichte nach dem schrecklichen Ereignis startet, ging ich davon aus (auch aufgrund des Klappentextes), dass ich als Leserin nun mit auf die Suche nach den fehlenden 14 Minuten genommen werde. Ich nahm an, dies würde in der Zukunft passieren, doch die Autorin arbeitet in ihrem Buch sehr viel mit Rückblenden. Wir begleiten Remy also durch Teile ihrer Kindheit, erleben wie sie Elise und Jack kennenlernt und wie sich die Freundschaft zwischen Elise und Remy entwickelt. Zwischendurch springt die Autorin dann wieder in die Gegenwart und lässt uns an Remys Gefühlswelt teilhaben. Um die besagten 14 Minuten geht es tatsächlich erst relativ kurz vor Ende.

Aufgrund des Klappentextes hatte ich geglaubt, ich würde einen Jugendthriller lesen. Doch meiner Meinung nach liegt der Fokus hier eher auf der toxischen Beziehung, die Elise und Remy verbindet. Beide hatten keine leichte Kindheit und leiden immer noch darunter. Das schweißt natürlich zusammen, doch es macht auch irgendwie abhängig.
Wir begleiten Remy demnach schon auf der Suche nach den fehlenden 14 Minuten, doch anders, als ich es erwartet hatte. Es hat mehr mit Reflexion und Selbsterkenntnis zu tun und weniger mit einem “leicht zu lesenden” Jugendthriller.

Die Thematik ist schon nicht ohne, meiner Meinung nach aber äußerst wichtig. Ich konnte das Buch auch nicht so schnell lesen, wie ich es gerne gewollt hätte, da ich das Gelesene erst einmal verarbeiten musste.
Sarah Lyus Schreibstil ist flüssig und eindringlich. Ihre Charaktere authentisch und gut durchdacht. “14 Minuten gelogene Wahrheit” ist kein Buch, das man einfach mal eben zwischendurch liest. Es ist ein Buch über das man nachdenken und das man reflektieren muss.

Fazit

Ich muss ehrlich zugeben, dass ich aufgrund des Klappentextes mit einem schnellen Jugendthriller gerechnet hätte und mich gedanklich erstmal darauf einstellen durfte, dass die Geschichte hier sehr viel tiefer geht und nur am Rande etwas mit einem Thriller zu tun hat.
Der Fokus in diesem Buch liegt auf kaputten Eltern-Kind-Beziehungen und toxischen Freundschaften. Definitiv kein leichter Stoff für zwischendurch, aber definitiv lesenswert.

Von mir gibt es knappe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 02.08.2020

Schicksalsschlag mit packender Höchststpannung

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Klappentext
„Die Nacht, in der Jack starb, hat Remys Leben für immer verändert. Denn in dieser Nacht hat sie nicht nur ihre große Liebe verloren – von nun an muss Remy auch an allem zweifeln, woran sie ...

Klappentext
„Die Nacht, in der Jack starb, hat Remys Leben für immer verändert. Denn in dieser Nacht hat sie nicht nur ihre große Liebe verloren – von nun an muss Remy auch an allem zweifeln, woran sie je geglaubt hat. Jack wurde erschossen, von Remys bester Freundin Elise. Doch Remy kann sich an die entscheidenden 14 Minuten dieser Nacht einfach nicht erinnern. Elise beteuert, dass Jacks Tod ein Unfall gewesen ist, also sagt Remy das bei ihrem Polizeiverhör aus. Schließlich wäre Elise niemals zu einem Mord fähig – oder etwa doch?“

Gestaltung
Das Cover finde ich sehr auffällig und eindringlich, denn mit der schwarz-weiß Fotografie eines Mädchenkopfes und der Uhr vor ihrem Gesicht hebt es sich von sonstigen Covern von Jugendbüchern sehr ab. Vor allem der Kontrast zu den roten Highlights fällt sofort auf, da sie die Blicke auf sich ziehen. Vor allem die Idee die „14 Minuten“ des Titels als Digitalanzeige der Uhr darzustellen, finde ich super.

Meine Meinung
Durch den Klappentext bin ich auf „14 Minuten gelogene Wahrheit“ aufmerksam geworden, denn schon dieser löste in mir den Wunsch aus, mehr über die Geschichte herauszufinden. In dem Buch geht es um Remy, deren Freund Jack von ihrer besten Freundin Elise erschossen wurde. Allerdings erinnert Remy sich nicht genau an die Nacht in der es passierte, denn die entscheidenden 14 Minuten sind wie aus ihrem Gedächtnis gelöscht. Elise beteuert jedoch, dass es ein Unfall war. Kann sie ihrer besten Freundin trauen oder nicht?

Wow, die Handlung hat mich total gefesselt. Ich bin total beeindruckt davon, wie verstrickt die Ereignisse sind! In „14 Minuten gelogene Wahrheit“ erlebt der Leser zum einen das Rätsel um Jacks Tod und Elises Verstrickung darin. Zum anderen gibt es auch Rückblicke zum Kennenlernen und der Entwicklung der Freundschaft zwischen Elise und Remy. Diese Erzählschichten greifen wirklich spannend ineinander, sodass die Autorin Sarah Lyu es vor allem durch den Charakter von Elise schafft, Spannung aufzubauen.

Bei Elise war ich mir nämlich nie sicher, was ich von ihr halten sollte, sodass meine Gefühle immer schwankten. Ich fragte mich, ob sie die Wahrheit sagte und ob ich ihr trauen konnte. Vor allem bezüglich Jacks Tod ist vieles unklar und einiges auch nicht ganz stimmig, sodass ich geradezu darauf brannte, was in den 14 Minuten, an die Remy sich nicht erinnern kann, genau passiert ist. Hierdurch wartete ich gespannt auf die Auflösung, die auch weiter am Ende kam, sodass ich bis dahin vor Erwartung innerlich geradezu knisterte und mir die wildesten Theorien ausmalte.

Die Auflösung bezüglich der 14 Minuten fand ich dann zwar logisch und passend für ein Jugendbuch, aber irgendwie hatte ich etwas Ausgefalleneres oder Imposanteres erwartet. Gleichzeitig liefert das Ende aber auch eine gewisse Zufriedenheit, da alle Rätsel und Ungewissheiten beiseite geschafft wurden, sodass ich das Buch mit einem guten Gefühl zuklappen konnte.

Sehr schön fand ich auch, dass neben den Geheimnissen um Jack und Elise auch auf Remys Umgang mit dem Verlust ihres Freundes eingegangen wird. Die Gefühle und die schwere der Situation waren manchmal für mich als Leserin schwer zu ertragen, sodass ich mich fragte, wie Remy es schaffte, damit umzugehen. Die Autorin hat hier die emotionale Welt von Remy sehr greifbar eingefangen und stellenweise geradezu auch auf den Leser übertragen.

Fazit
Durch das Rätsel, was in den 14 Minuten passiert ist, an die Protagonistin Remy sich nicht erinnern kann, kommt es zu Höchstspannung. Dabei kommt auch die emotionale Seite nicht zu kurz. Vor allem auch die Undurchsichtigkeit von Elise ist es, die den Leser von „14 Minuten gelogene Wahrheit“ zum Grübeln anregt und die tausend Fragen aufwirft. So wartete ich gebannt auf die Auflösung, die ich persönlich etwas aufsehenerregender erwartet hätte, die aber gleichzeitig für ein rundes, zufriedenstellendes Ende sorgt.
Gute 4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 15.07.2020

anders als erwartet, dennoch gelungen

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Remy hat ihre große Liebe verloren – Jack. Getötet durch die Hand ihrer besten Freundin Elise. Abgesehen davon, dass sie ihn im Arm hielt, während er starb, kann sie sich jedoch an fast nichts aus dieser ...

Remy hat ihre große Liebe verloren – Jack. Getötet durch die Hand ihrer besten Freundin Elise. Abgesehen davon, dass sie ihn im Arm hielt, während er starb, kann sie sich jedoch an fast nichts aus dieser Nacht erinnern. Was soll sie nur tun, denn sie kann ihre Elise, ihre Seelenverwandte, nicht auch noch verlieren! Oder??

Der Titel hat mir von Anfang an gut gefallen, spricht er doch für Spannung und tiefgründige Gedanken. Und zum Teil kann das Buch auch eindeutig halten, was es verspricht – beginnen wir jedoch am Anfang.

Als wir Remy kennenlernen, ist Jack bereits tot. Von da an springen wir in die unterschiedlichsten Zeiten wie das Kennenlernen von Elise oder Jack, Kindheitserlebnisse, aktuellere Ereignisse und wieder zurück in die aktuelle Situation. So kann man als Leser von der ersten Seite an ins Geschehen mit hineinwachsen.

Auffällig und gut gelungen finde ich hierbei, dass Elise und Jack wie zwei Seiten einer Medaille zu sein scheinen. Wo Elise aktiv, dunkel und direkt ist, ist Jack eher gelassen, warm und überlegt. So schön das Ganze zu lesen und interessant gestaltet ist, wusste ich doch relativ schnell, wohin das Ganze führen wird. Zumal sich auch viele Gespräche und Gegebenheiten des Öfteren wiederholen. Vor allem sollte man vielleicht wissen, dass die Aufteilung der Geschichte, zumindest für mein Empfinden, bedeutend von dem abweicht, was der Klappentext vermuten lässt. Um den Kern der Geschichte, was wirklich in diesen 14 Minuten geschah, geht es eigentlich erst so richtig auf den letzten 70 Seiten. In Kombination mit den sich wiederholenden Themen leidet der Punkt Spannung leider ein bisschen, dies wird jedoch von den ernsten und wichtigen Themen gepuffert.

Weder Elise noch Remy haben z.B. eine gute Kindheit – hier werden im Rückblick viele Dinge aufgegriffen, die den Leser nachdenklich stimmen und auch so zurück lassen. Punkte wie Gewalt, Vernachlässigung, Lieblingskinder, Verlassenwerden, usw. schaffen eine atmosphärische Basis, auf die der Samen „Freundschaft“ fällt und das erste Mal das Gefühl von Verstandensein und Familie hervorruft. Vermutlich kann der ein oder andere von euch sich, leider zumindest ein Stück weit, darin wiederfinden. Für mein Empfinden sind das sehr wichtige Punkte, da sie nur allzu präsent sind. Und auch das Thema Toxizität spielt eine Rolle, auch das eine wichtige Message.

Und ja, gegen Ende habe ich auch einmal so RICHTIG geheult …

Mir persönlich hat „14 Minuten gelogene Wahrheit“ sehr gut gefallen, mit einem kleinen Abzug in der B-Note, da ich ein bisschen etwas anderes erwartet hatte.