Auf den Hund gekommen...
Die New Yorker Psychologin Molly Parker betreibt unter ihrem Pseudonym Aggie den Blog „Frag ein Mädchen“, der sich immer mehr Beliebtheit erfreut, setzt sie sich doch mit Beziehungsfragen aller Art auseinander, ...
Die New Yorker Psychologin Molly Parker betreibt unter ihrem Pseudonym Aggie den Blog „Frag ein Mädchen“, der sich immer mehr Beliebtheit erfreut, setzt sie sich doch mit Beziehungsfragen aller Art auseinander, die viele interessieren oder selbst betreffen und gibt entsprechende Tipps. Doch Molly selbst hat für sich beschlossen, dass sie für die Liebe einfach nicht taugt. Die einzige funktionierende Beziehung besteht zu ihrem Dalmatiner Valentine. Der erfolgreiche Scheidungsanwalt Daniel Knight ist Partner einer großen Kanzlei und auch sonst ein recht wohlhabender Mann, der allerdings beziehungstechnisch lieber Abstand hält und keine Frau näher an sich heranlässt. Auch zu Blumen und Hunden hat er ein eher gespaltenes Verhältnis. Als er im Central Park auf Molly trifft, die mit Valentine zum Joggen unterwegs ist, kann er sich nicht schnell genug einen Hund zulegen, um Molly auf sich aufmerksam zu machen, denn die junge Frau hat es ihm angetan. Und tatsächlich kommen die beiden ins Gespräch…
Sarah Morgan hat mit ihrem Buch „Verliebt bis über beide Herzen“ einen wunderschönen und gefühlvollen Liebesroman vorgelegt, der durch einen flüssigen einfühlsamen und gleichsam humorvollen Schreibstil besticht und den Leser sehr schnell in seinen Bann zieht. Die Autorin vereint in ihrem Buch nicht nur oberflächliche, sondern auch ernstere und aktuelle Themen und macht ihre Geschichte dadurch zu etwas Besonderem, verleiht ihr sogar hiermit etwas mehr Authentizität. Der Leser kann sich gut in die Situationen hineinversetzen und so mit den einzelnen Charakteren mitfiebern und mitfühlen. Die Idee, auch zwei Hunde als Protagonisten einzusetzen, passt hier wie die Faust aufs Augen, man könnte sogar sagen, dass die zwei Vierbeiner die eigentlichen Hauptrollen in diesem Roman besetzen, denn ohne sie geht eigentlich gar nichts.
Die Charaktere sind liebevoll ausgestaltet und mit Ecken und Kanten versehen. Durch ihre individuellen Eigenschaften wirken sie sehr lebendig und realitätsnah, es ist fast so, als würde man sie kennen. Molly ist eine sympathische Frau, die als Psychologin einen verantwortungsvollen Beruf hat. Gleichzeitig gibt sie in ihrem Blog den Lesern jede Menge Beziehungstipps und übernimmt dabei auch eine Verantwortung ihren Anhängern gegenüber. Sie selbst versteckt sich hinter ihrem Pseudonym und hat der Liebe aufgrund von schlechten Erfahrungen und Schicksalsschlägen endgültig abgeschworen. Sie wurde einfach einmal zu oft verletzt, weshalb ihr nun das Quäntchen Vertrauen fehlt, der Liebe noch einmal eine Chance zu geben. Einzig ihr Hund Valentine hat einen ewigen Platz in ihrem Herzen. Molly ist eine warmherzige Frau, die ihr Herz auf der Zunge trägt. Sie wünscht sich insgeheim eine Schulter zum Anlehnen und eine Person, die alles mit ihr teilt. Doch ihre Angst vor Zurückweisung ist einfach größer, sie muss die Mauern erst einmal einreißen, die sie um sich herum errichtet hat. Daniel ist ebenfalls eine geschundene Seele, der aufgrund seiner Vergangenheit die Liebe als Übel betrachtet. Er mag zwar Frauen, aber eben nicht zu nah bei sich, Verantwortung ist ihm nur im Berufsleben ein Begriff. Auch mit anderen Lebewesen, seien es Tiere oder Pflanzen, hat er nicht viel am Hut. Doch auch er möchte eigentlich nicht gern allein durchs Leben gehen müssen und deshalb kommt er erst auf den Hund und dann an die Frau.
„Verliebt bis über beide Herzen“ ist ein zauberhafter Liebesroman, der den Leser durch witzige Dialoge und Szenen zum Lachen bringt und gleichzeitig auch eine gewisse prickelnde Spannung vermittelt, wobei der ernstere Hintergrund nicht außer Acht gelassen wird. Absolute Leseempfehlung für eine Story, die zu Herzen geht!