Eine verstörende Geschichte
Lies, 15, und ihr um zwei Jahre jüngerer Bruder Luuk leben wochenweise abwechselnd bei ihren geschiedenen Elternteilen. Eines Morgens ist alles anders, Lies hat das Gefühl, dass ihrer Mutter Jet etwas ...
Lies, 15, und ihr um zwei Jahre jüngerer Bruder Luuk leben wochenweise abwechselnd bei ihren geschiedenen Elternteilen. Eines Morgens ist alles anders, Lies hat das Gefühl, dass ihrer Mutter Jet etwas Schlimmes zugestoßen ist und tatsächlich ist diese verschwunden. Handtasche und Handy stehen noch im Vorzimmer, Hund Wammes ist ebenfalls daheim. Während die Polizei und alle anderen Erwachsenen von Jets psychischer Instabilität und einem Selbstmord ausgehen, ist Lies überzeugt davon, dass ihre Mutter sie und Luuk niemals alleine gelassen hätte und beginnt mit eigenen Nachforschungen.
Ein interessantes Titelbild und ein spannender Klappentext inspirieren zum Lesen dieses Buches, das sich jedoch recht bald als enttäuschend herausstellt. Überwiegend wird aus Lies Perspektive in Ich-Form und im Präsens erzählt, dazwischen liest man Jets Gedanken in Kursivdruck, welche aber nicht im Tagebuchstil verfasst sind (wie auf der Buchrückseite vermerkt), sondern als Dialog. Immer mehr wirkt die Handlung konstruiert und unrealistisch, die Figuren unsympathisch. Inhaltlich wechseln vulgäre Tinder-Sex-Szenen mit den Problemen von Trennungskindern ab, Jugendwörter wie „grammen“ sollen wohl Authentizität schaffen.
Auch wenn das Ende für Überraschung sorgt, so sind doch die etwa 250 Seiten bis dahin weder besonders spannend noch logisch aufgebaut. Für eine Empfehlung reicht es leider nicht.
Titel Bonuskind
Autor Saskia Noort
ISBN 978-3-95890-391-3
Sprache Deutsch
Ausgabe Flexibler Einband, 272 Seiten
ebenfalls erhältlich als ebook
Erscheinungsdatum 29. Juli 2021
Verlag Europa Verlag
Originaltitel Bonuskind
Übersetzer Annette Wunschel