Cover-Bild Genau mein Beutelschema
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13,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Aufbau TB
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 240
  • Ersterscheinung: 24.06.2013
  • ISBN: 9783746629407
Sebastian Lehmann

Genau mein Beutelschema

Roman

Ein Hipster kommt selten allein Mark, Anfang 30, hat’s nicht leicht: Älterwerden an sich ist schon nichts Schönes, und spätestens wenn man mit Begriffen wie Postironie nichts mehr anfangen kann, weiß man, dass jung die anderen sind. Dann trifft er Christina, eine Frau, die ihm in jeder Hinsicht voraus ist – außer beim Alter. Ihr Werdegang ist schon mit Anfang 20 beeindruckender als Marks typische Berliner Bohème-Karriere, und er muss sich ins Zeug legen, um mit ihr mitzuhalten. Als er einem merkwürdigen Hipster-Schwund in Neukölln auf die Spur kommt, wird endgültig klar, wie hart das Dasein zwischen Nachtleben und Tagträumen sein kann. Schon bald muss er sich entscheiden – zwischen Musikertraum, Brotjob und Frau mit Stoffbeutel. "Wahnsinnig und witzig, magisch und real, albern und ernst und dabei eingängig wie ein Hit aus den 90ern." Marc-Uwe Kling

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.01.2022

Auch für Nicht-Berliner ein Muss

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In "Genau mein Beutelschema" geht es um "Marky Mark", der mit seinen Anfang 30 einen Job hat, der ihm nicht gefällt, der ein Leben lebt, das ihn nicht ganz erfüllt und der auch keine feste Beziehung hat. ...

In "Genau mein Beutelschema" geht es um "Marky Mark", der mit seinen Anfang 30 einen Job hat, der ihm nicht gefällt, der ein Leben lebt, das ihn nicht ganz erfüllt und der auch keine feste Beziehung hat. Bis er Christina Aguilera kennenlernt. Und ihren interessanten Mitbewohner Dr. Alban. Und die ganzen Hipster und Kapuzenpullijugendlichen darf man natürlich auch nicht vergessen.

Ich möchte meine Rezension kurz halten, um nicht zu viel zu verraten. Ich kann jedoch sagen, dass ich beim Lesen oft laut auflachen musste, einige Male vor mich hin gegrinst habe und mich manchmal sogar die Spannung richtig in ihren Bann gezogen hat. Das Buch ist wirklich sehr interessant geschrieben und beim Lesen wird es nie langweilig. Auch für Nicht-Berliner ist dieses Buch ein Muss. Und wer nach stundenlanger harter Arbeit einfach ein wenig relaxen und etwas lachen will, der sollte nicht länger überlegen und sich das Buch sofort kaufen! :)

Leider konnte mich das Buch nicht zu Hundert Prozent überzeugen. Es sind noch viele Fragen offen, was jedoch sicherlich der Plan des Autors war, jedoch fehlt mir da einfach etwas. Deshalb gibt es leider nur 4 Sterne.
Trotzdem möchte ich nochmal anmerken, dass das Buch wirklich super geschrieben ist, mir die Schrift auf dem Cover und im Buchinneren richtig gut gefällt und die Idee wirklich etwas anders ist, was natürlich ein Pluspunkt ist. Ich kann das Buch auf jeden Fall weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 28.03.2017

Witzig und klug

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Vorab:

Um den Roman zu verstehen, sollte man die neunziger Jahre bewusst erlebt haben. Es schadet auch nicht, wenn man weiss, wie die Universitätslandschaft vor der Bologna - Reform aussah, denn unser ...

Vorab:

Um den Roman zu verstehen, sollte man die neunziger Jahre bewusst erlebt haben. Es schadet auch nicht, wenn man weiss, wie die Universitätslandschaft vor der Bologna - Reform aussah, denn unser nachdenklicher, manchmal etwas melancholischer Protagonist scheint ein Relikt dieser Zeit zu sein.

Auf einer 90er - Mucke - Party lernt "Marky Mark" "Christina Aguilera" kennen. Leider spielt der DJ aber nicht coolen Grunge, sondern das Schlechteste, was die 90er zu bieten hatten - Eurodance (Scooter, Mr President mit "Coco Jambo" und die BSB).

"Dr Alban" ist der bebrillte Mbw von Christina, ausserdem ist da noch der "schwangere" Kurt und "Gary", der Chef des Helden. Gary macht dann mal in Selbstfindung.

Unser Protagonist ist ca 31, hat ein abgeschlossenes Philosophiestudium vorzuweisen. Er betreut Kleinanzeigen, die grosse journalistische Karriere lässt auf sich warten. Und er wohnt in einem nicht ganz so hippen Berliner Viertel, wohingegen seine Freundin mit ca 20 schon bei Universal (name - dropping) arbeitet, dann aber gefeuert wird, und Angst hat, mit 22 (!) zu alt zu sein, um an die Uni zurück zu gehen...
Als Mark dann das Baby seines Freundes sieht, kommen ihm die Tränen vor Rührung, selbst mag er aber keine Kinder haben.

"Midlifecrisis!" mutmasst seine Freundin. "Höchstens Quarterlife!" kontert der Protagonist.

Macht der Jugendkult einen Menschen in den Dreissigern zum Greis ?

Der Zeitgeist ist seltsam - "Bauernstiefel" und bedruckte Stoffbeutel scheinen die Uniform des hippen Berliners zu sein, auch Club

Mate. Ein Seitenhieb auf die Ökoschickeria ? Praktikanten buckeln für die blödesten, unbezahlten Jobs...




"Genau mein Beutelschema" ist ein tiefgründiger Roman, der oberflächlich daherkommt.

Es ist eine Erzählung, die mit surrealen Elementen durchsetzt ist (Stream of Consciousness will ich es nicht mal nennen). Es wird tatsächlich eine Geschichte erzählt, und weniger eine Abbildung der Wirklichkeit. Damit gelingt dem Autor mit seinem Debut ein Kunststück, denn die Bestsellerlisten sind voll von gänzlich ironiefreien Romanen, die ohne jeden Hintersinn auskommen.

Lehmanns Erstling ist ein herrlich uneitler Roman, der mir sehr gefallen hat.

Veröffentlicht am 08.07.2018

Die Hipster sind los

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Ich habe dieses Buch für eine Leserunde gelesen und möchte mich vorab vielmals dafür bedanken, dass ich teilnehmen durfte.

Meine Meinung:

Ich war zu Beginn wirklich angetan, das Buch lässt sich super ...

Ich habe dieses Buch für eine Leserunde gelesen und möchte mich vorab vielmals dafür bedanken, dass ich teilnehmen durfte.

Meine Meinung:

Ich war zu Beginn wirklich angetan, das Buch lässt sich super lesen, man hat keinerlei Schwierigkeiten in die Geschichte hineinzufinden.
Der Protagonist kommt teilweise dezent trottelig rüber, das macht ihn aber meiner Meinung nach richtig sympathisch. Die heutige Jugend ist stellenweise wirklich super dargestellt, gerade aus Sicht der "älteren Generation" (in diesem Fall der Ü30 Generation). Berlin als Schauplatz der Story ist gut gewählt, Berliner können sich sicher noch besser in die Geschichte hineinversetzen als alle übrigen Leser, trotzdem gelungen.
Ein Spannungsbogen ist kaum erkennbar, hier allerdings auch nicht notwendig, da es sich doch eher um eine humorvolle Erzählung handelt.

Die Charaktere sind gut ausgearbeitet, alles andere als flach, jedoch nicht immer ganz nachvollziehbar in ihren Handlungen oder Gedanken.

An einigen Stellen habe ich schmunzeln müssen, an 2 oder 3 sogar herzhaft lachen, so etwas finde ich klasse. :)

Was mich zum Sternchenabzug bewogen hat ist einfach die Tatsache, dass die ganze Geschichte ab ca. der Mitte des Buches immer mehr an Fahrt verliert und nur noch so dahin plätschert. Die Aufklärung der mysteriösen Entführung diverser junger Menschen ist diffus und irgendwie trotz der Wende am Ende doch sehr unglaubwürdig und an den Haaren herbeigezogen. Hier finde ich es schade, dass der Autor die Theater-Geschichte nicht weiter ausgebaut bzw. erläutert hat. Ich hatte das Gefühl, mitten drin sei Schluss und das Ende kam viel zu schnell - gab es hier Zeitdruck?

Fazit: Ein durchaus unterhaltsames, jedoch kurzweiliges Buch, das man liest und auch recht schnell wieder vergisst.

Veröffentlicht am 04.05.2018

"Ich weiß nicht, was ich wirklich will."

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Mark ist 31. Jahre alt und eigentlich weiß er immer noch nicht so recht, wie das wirkliche Leben spielt. Er arbeitet in einer Kleinanzeigenabteilung und wohnt in Tiergarten. Eigentlich könnte Mark ja zufrieden ...

Mark ist 31. Jahre alt und eigentlich weiß er immer noch nicht so recht, wie das wirkliche Leben spielt. Er arbeitet in einer Kleinanzeigenabteilung und wohnt in Tiergarten. Eigentlich könnte Mark ja zufrieden sein, aber er kann sich mit dem Älterwerden einfach nicht abfinden.

Als ihn dann in einer Kneipe ein junges Mädchen anspricht, kann sie erst mit Mark´s komischen Humor nichts anfangen. Sie fragt ihn nach seinem Namen und er sagt dann ich heiße Marky Mark. Da sie nicht auf den Mund gefallen ist, stellt sie sich als Christina Aguilera vor. Mark ist sofort angetan von der schönen Christina, die aber nicht allein zu sein scheint. Mit ihr in der Kneipe ist Dr. Alban. Bevor Mark jedoch nach der Handy-Nummer fragen kann, sind die Beiden verschwunden. Schade; denn Christina ist schon was Besonderes.

Am nächsten Tag nach der Arbeit läuft Mark wieder durch Neukölln und trifft Dr. Alban, Zufälle gibt es. Als sie dann zusammen Club Mate Wodka trinken, überkommt Mark eine intensive Müdigkeit und bevor er überhaupt dem Gespräch richtig lauschen kann, schläft er am Tisch ein. Und wieder ist die Chance dahin, die Adresse von Christina zu erfragen. Dr. Alban aber ist ein junger pfiffiger Mann und hat einfach mal locker eine Adresse auf den Stoffbeutel von Mark geschrieben. Hier wollen sie sich zu einer Galerieeröffnung am nächsten Tag treffen.

Ja, das Hipster-Dasein in Neukölln ist allgegenwärtig. Überall trifft man auf die Stoffbeutel mit kurioser Beschriftung und eigentlich fühlt sich Mark schon viel zu alt für diesen ganzen Kram. Wenn da nicht Christina wäre, würde er sicher nicht jede Nacht durch Bars ziehen und sich haufenweise Club Mate Wodka rein schütten.

Dann wird immer wieder erzählt, dass die Hipster von Neukölln plötzlich nachts in Tiergarten aufwachen und gar nicht wissen, wie sie da eigentlich hinkommen! Außerdem haben sie alle eine dicke Beule am Hinterkopf und können sich an nichts erinnern.

So wer nun mehr erfahren möchte, sollte dieses Buch lesen, denn mehr werde ich jetzt nicht verraten.

Fazit:

Der Autor Sebastian Lehmann schreibt hier sein Erstlingswerk. Von Anfang an kann ich mich mit dem Buch nicht identifizieren. Ich bin eindeutig kein Hipster und die Szene ist mir völlig unbekannt. Bin ich wohl nicht die richtige Altersklasse? Ich denke ja!

Der Schreibstil ist locker und lässt sich flüssig lesen. Humorvoll fand ich das Buch jetzt nicht wirklich, aber einige Male hatte ich schon ein Grinsen im Gesicht. Jedes Kapitel hat eine Überschrift die teilweise deutsch meist jedoch eingeenglischt ist.

Die Charaktere zeichnet der Autor sehr lebendig. Leider kann ich mich hier für keinen wirklichen Liebling entscheiden. Mich persönlich stört das ewige Club Mate Wodka-Getrinke und auch die Einstellung zum Arbeitswesen kann ich nicht gutheißen, die hier der Hauptdarsteller Marky Mark zur Show trägt. Was mich auch die ganze Zeit über verwundert hat ist, dass wir überhaupt nicht erfahren, wie die Protagonisten eigentlich wirklich heißen. Mich hätte das schon interessiert.

Alles in Allem ein nettes Buch, mehr aber auch nicht. Vielleicht bin ich aber eindeutig nicht die richtige Altersklasse für diese Art von Humor. Sicher passt es mehr in den Stil der Mitzwanziger.

Mit der Vergabe der Sterne habe ich mich hier wirklich extrem schwer getan. Eigentlich tendiere ich zu 2,5 Sternen, aber es gibt ja keine halben Sachen.

Somit vergebe ich hier 3 Sterne