Die pfiffige Comicadaption von »Enola Holmes« durch Serena Blasco wird durch die ansprechenden und detaillierten Bilder zu einem Hit für junge und jung gebliebene Krimi-Fans.
Meine Meinung
Die erfolgreiche Jugend-Krimi-Reihe um Sherlock Holmes jüngere Schwester »Enola Holmes« von Nancy Springer ist spätestens seit der Netflix-Adaption mit Millie Bobby Brown (bekannt aus der ...
Meine Meinung
Die erfolgreiche Jugend-Krimi-Reihe um Sherlock Holmes jüngere Schwester »Enola Holmes« von Nancy Springer ist spätestens seit der Netflix-Adaption mit Millie Bobby Brown (bekannt aus der Mystery Serie ›Stranger Things‹) in aller Munde.
Von Serena Blasco gibt es eine wunderschöne Comicadaption, die nun in der deutschen Übersetzung von toonfish (dem Kinder-Comic Imprint des Splitter Verlags) herausgebracht wird. Das erste Abenteuer der cleveren Holmes-Schwester, »Der Fall des verschwundenen Lords«, habe ich mir angesehen und bin unheimlich begeistert von der wundervollen Umsetzung des Jugendromans und den zauberhaft aquarellierten Illustrationen, die ganz ohne harte Linien auskommen.
Die Geschichte beginnt sofort mit einer spannenden Note, denn Enolas Mutter verschwindet spurlos und das gerade am vierzehnten Geburtstag ihrer Tochter. Das Mädchen macht sich zunächst selbst auf die Suche, doch als sie nicht weiterkommt, beschließt sie ihre berühmten Brüder, Mycroft und Sherlock Holmes zu benachrichtigen.
Kunstvoll setzt Serena Blasco die Charaktere in Szene und betont ihre hervorstechenden Eigenschaften, ohne dass es zu aufdringlich wirkt. Enolas Erziehung lässt in den Augen ihrer Brüder sehr zu wünschen übrig, denn ihre Mutter hat es versäumt sie zu einer Lady zu erziehen und so stiefelt Enola mit unsittlicher Kleidung für eine junge Dame ihres Alters durch die Gegend und genießt ihre Freiheit ohne enges Korsett. Erst als sie davon Wind bekommt, dass Mycroft sie in ein Internat stecken will, erkennt sie die Vorteiler dieser Kleidung für sich und flieht nach London um die Suche nach ihrer Mutter selbst in die Hand zu nehmen.
Kriminalistische Spannung und Coming-of-Age werden hier mit den antiquierten Sitten des 19. Jahrhundert gemixt, sodass am Ende ein erfrischendes Abenteuer für junge und jung gebliebene Leser*innen herauskommt.
Die Themen Emanzipation und Stärkung des Selbstbewusstseins werden gelungen vermittelt, indem die Hauptprotagonistin durch ihre Kombinationsgabe und Entwicklung ihren Weg selbst findet. Natürlich eignet sich diese herrliche Comic-Adaption durch die leicht verständliche Panelführung auch für Comiceinsteiger.
Fazit
Die pfiffige Comicadaption von »Enola Holmes« durch Serena Blasco wird durch die ansprechenden und detaillierten Bilder zu einem Hit für junge und jung gebliebene Krimi-Fans.
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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 26.05.2021