Zu viele Fakten, zu wenig Story
RCE: #RemoteCodeExecution von Sibylle Berg, gelesen von Torben Kessler und Lisa Hrdina. Erschienen im Argon Verlag am 29. Juni 2022 als ungekürzte Hörbuchausgabe.
In einer Welt in der nahen Zukunft haben ...
RCE: #RemoteCodeExecution von Sibylle Berg, gelesen von Torben Kessler und Lisa Hrdina. Erschienen im Argon Verlag am 29. Juni 2022 als ungekürzte Hörbuchausgabe.
In einer Welt in der nahen Zukunft haben die Menschen eher Sehnsucht nach dem Tod, statt egal wie weiterzuleben. Es wurde ihnen alles genommen und nur einige Wenige konnten unter dem extremen Kapitalismus ungeheuer reich werden. Dagegen kämpfen Ben, Kemal, Pjotr, Rachel und Maggy.
Moment, hatten wir doch schon mal, da war es der erste Band der Trilogie. Im zweiten Band wird mit dem, was sich seither in der realen Welt an Ungerechtigkeiten angesammelt hat schonungslos abgerechnet. Leider bleibt dabei das, was im ersten Band der Geschichte das Gerüst gegeben hat als Randerscheinung hängen. Die „Freunde“ hacken sich wieder dem regierenden System zum Trotz in alles was sie wollen, sind aber als Figuren blass und eigentlich mehr oder weniger nur Randfiguren der eigenen Geschichte.
Über Stunden wird mit allem was sich unsere Politiker und Reiche/Mächtigen so leisten abgerechnet. Ich habe mehr als einmal darüber nachgedacht, dass ich von den meisten Dingen irgendwie schon mal gelesen hatte, aber das in 18 Stunden um die Ohren gehauen zu bekommen ist mehr als anstrengend. Noch dazu, wenn dieses nervige :innen gegendert wird. Warum nicht modern gendern?
Hätte sie etwas weniger Details und etwas mehr Wert auf die Rahmenhandlung gelegt, mir hätte das Buch vermutlich genau so viel Spaß wie der erste Band der Reihe gemacht. Ich bin enttäuscht von diesem Buch, etwas genervt und ich fühlte mich an irgendeinem Punkt gar nicht mehr betroffen, was wir doch alle sind. Es ist ja nicht so, dass das was in dem Buch beschrieben wird, nicht existiert und so auch durchgezogen wird, es ist nur die Anhäufung, die abstumpft und mürbe macht.
Die Sprecher Torben Kessler und Lisa Hrdina haben einen guten Job gemacht. Eher eine Enttäuschung, aber bei der Recherche gibt es wieder Pluspunkte.