Über das Artensterben
Im Jahr 1835 ist der junge Biologe Gus auf einem Fischerboot vor Island unterwegs und muss miterleben, wie die Matrosen ein Massaker an einer Kolonie von Riesenalken ( ein dem Königspinguin ähnelndem Vogel) ...
Im Jahr 1835 ist der junge Biologe Gus auf einem Fischerboot vor Island unterwegs und muss miterleben, wie die Matrosen ein Massaker an einer Kolonie von Riesenalken ( ein dem Königspinguin ähnelndem Vogel) begehen. Die Vögel lassen sich gut verkaufen und sind aufgrund ihres schmackhaften Fleisches und ihrer Daunen beliebt. Gus kann aber ein verletztes Tier aus dem Wasser retten und nimmt es mit nach Hause, pflegt es gesund und will es erforschen. Das Naturkundemuseum, für das er arbeitet, zeigt sich sehr interessiert und hätte diesen Riesenalk gerne ausgestopft in seiner Sammlung. Gus entscheidet sich jedoch den Vogel, dem er den Namen Prosp gibt, als Haustier zu behalten. Es entsteht eine Art Freundschaft zwischen Mensch und Tier, die sehr berührend ist. Gus wird immer mehr bewusst, dass die Anzahl der Riesenalke rapide abnimmt und das Prosp womöglich zu den letzten seiner Art gehört. Deshalb versucht er immer wieder noch verbliebene Exemplare zu finden, damit sein Riesenalk noch einen Gefährten findet.
Die Geschichte ist sprachlich sehr schön. Dem Tier werden allerdings menschliche Gefühle zugeschrieben, um sie fühlbarer zu machen. Hier bin ich skeptisch und weiß nicht so recht, ob mir das wirklich gefällt. Das Leben von Gus dreht sich immer mehr um seinen Vogel und dessen Befindlichkeiten und die Trauer um das Aussterben dieser Art. Ganz nebenbei heiratet er und bekommt 2 Kinder, eine Familie die immer für die Besessenheit zum Riesenalk zurückstecken muss und die in der Erzählung sehr blass bleibt.
Insgesamt kommt die Erzählung ohne viel Handlung und gänzlich ohne Spannung aus und hatte so einige Längen.
Mich konnte das Buch deshalb leider nicht vollständig überzeugen, auch wenn mir der Schreibstil gefiel, ich die Freundschaft von Mensch und Tier und auch die Naturbeschreibungen mochte und an dem Thema Artensterben sehr interessiert war.
Es ist schon traurig, wie eine Art nur durch die Mordlust des Menschen einfach ausgerottet wird.