Cover-Bild Arnes Nachlaß
Band der Reihe "Siegfried Lenz Hamburger Ausgabe"
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60,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Hoffmann und Campe
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 344
  • Ersterscheinung: 03.07.2024
  • ISBN: 9783455406047
Siegfried Lenz

Arnes Nachlaß

Hamburger Ausgabe Bd. 14
Günter Berg (Herausgeber), Heinrich Detering (Herausgeber), Maren Ermisch (Herausgeber)

Hans bekommt von den Eltern den Auftrag, die Sachen seines Pflegebruders Arne zu verpacken und auf den Dachboden zu bringen. Stück für Stück stellen sich die Erinnerungen an die gemeinsame Zeit ein.Der zwölfjährige Arne kommt nach dem Tod seiner ganzen Familie als Pflegekind auf die Abwrackwerft von Harald Burger, der ein Freund seines Vaters war. Er soll in Hans, Wiebke und Lars neue Geschwister finden. Hans nimmt sich des neuen Bruders sofort an, die anderen betrachten ihn eher distanziert und eifersüchtig, obwohl Arne besonders Wiebke bewundert und alles daran setzt, sie zur Freundin zu gewinnen. Es gelingt ihm aber lange nicht, Anschluss an die Clique von Wiebke und Lars zu bekommen. Als er sogar seine Freundschaft zum alten Werftarbeiter Kalluk riskiert, um einer der ihren zu werden, kommt es zu einem Unfall, für den Arne sich verantwortlich fühlt. Er verschwindet spurlos.

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Lesejury-Facts

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.10.2024

„Ein Werk, das Zustimmung verdient; meine hat es.“

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»Nehmt ihn wie einen Bruder auf und stellt ihm keine Fragen, irgendwann wird er schon von selbst sprechen wollen.«

Eines Abends – ein langer Monat des Wartens war verstrichen –, beginnt Hans, von seinen ...

»Nehmt ihn wie einen Bruder auf und stellt ihm keine Fragen, irgendwann wird er schon von selbst sprechen wollen.«

Eines Abends – ein langer Monat des Wartens war verstrichen –, beginnt Hans, von seinen Eltern dazu aufgefordert, dass es nun doch mal Zeit sei, den Nachlass von Arne, mit dem er in letzter Zeit sein Zimmer teilte, zusammenzupacken. Diese Aufgabe fällt ihm nicht leicht, ganz im Gegenteil. Immer wieder verharrt er bei bestimmten Gegenständen, welche Auslöser sind, um in Erinnerung zu schwelgen – an eine Zeit der Gemeinsamkeit.
Dies zum Anlass nehmend erzählt Hans rückblickend und etappenweise dessen Geschichte:
Ein trauriges Schicksal umgibt den zwölfjährigen Arne Hellmer, welcher als Einziger gerettet werden konnte. So kam es, dass Hans‘ Vater Harald den Sohn seines Jugendfreundes aufnahm.

In einer etwas altmodischen, vom Autor gewohnten und von dessen Lesern geliebten, wunderschönen Sprache wird Arnes Geschichte – eine Suche nach Anerkennung und Zugehörigkeit – erzählt.
Um sich den Roman besser erschließen zu können, wird dieser vierzehnte Band der Hamburger Ausgabe um einen umfangreichen Kommentar von Maren Ermisch ergänzt. Im Zuge dessen werden nicht nur unbekannte Wörter im Stellenkommentar erschlossen, sondern neben unterschiedlichen Formen der Rezeption auch Referenzen zu weiteren Werken von Lenz und darüberhinaus anderen Autoren analysiert. Dadurch zeigen sich bspw. Ähnlichkeiten zu Thomas Manns „Tonio Kröger“, schließlich werden beide Protagonisten vom Bedürfnis nach Anerkennung geleitet.
Besonders interessant ist die von Ermisch chronologisch geschilderte Entstehung von „Arnes Nachlaß“, anhand der ersten zwei Fassungen, welche, neben drei gestrichenen Kapiteln, ebenfalls im Buch abgedruckt sind.

Manche Bücher von Lenz – dieser Roman zählt dazu – müssen langsam gelesen werden, um deren melancholische, emotionale und leise daherkommende Atmosphäre entfalten zu können.

Zuletzt bleibt mir nicht mehr, als den Worten des Lektors Helmut Wiemken beizupflichten:
„Ein Werk, das Zustimmung verdient; meine hat es.“

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