informativ und hilfreich
Sigrid Engelbrecht und Michael Linden durchleuchten, wie uns Enttäuschung, Kränkung, Verlust, ungerechter Behandlung und anderen Grenzüberschreitungen, die jedem widerfahren, verbittert werden lassen und ...
Sigrid Engelbrecht und Michael Linden durchleuchten, wie uns Enttäuschung, Kränkung, Verlust, ungerechter Behandlung und anderen Grenzüberschreitungen, die jedem widerfahren, verbittert werden lassen und welche Wege es aus dieser Situation heraus gibt.
Da wir unterschiedlich reagieren und verinnerlichen, variieren auch die eigenen Strategien oder die Notwendigkeit, sich professionelle Hilfe zu holen um sich von dem erlebten Geschehen lösen zu können und die innere Balance wieder gewinnen zu können.
Die Autoren erläutern anhand verschiedener Fallbeispiele, literarischer Vorlagen, Auszügen aus Märchen oder der Bibel, lassen Philosophen zu Wort kommen und zitieren beispielsweise einen Songtext ( „Living well is the best revange“ R.E.M.) oder einen Ausspruch Kaiser Friedrich III, der auch in der Fledermaus aufgegriffen wurde („Glücklich ist, wer vergißt“...) einzelne Stufen, eigene Sicht- und Handlungsstrategien um sich zu befreien, Ängste oder Rachegefühle loszulassen. Um seine eigene Position zu erkennen, gibt es zwei Tests; viele Merksätze und Zusammenfassungen werden durch grauen Hintergrund besonders hervorgehoben.
Die Vielseitigkeit in dieser Darstellung hat mir ausgesprochen gut gefallen; alle Erklärungen und die Vermittlung von Fachwissen erfolgen leicht verständlich, zum Teil recht salopp formuliert und sind sehr angenehm und zügig lesbar. Viele wunderbar formulierte Merksätze haben das Zeug, als Mantra ( z.B.: „Jeder Gedanke an“ X „ist zuviel der Ehre.“) zu helfen und andere Sätze geben gute Impulse um sein Denken umzugestalten.
So haben mir insbesondere Anregungen wie „Haben wir ein Recht darauf, dass Dritte nur Anforderungen an uns stellen, die wir auch bewältigen können?“ gefallen, denn sie beschreiben eindeutig, dass jeder an seiner Toleranz anderen Äußerungen gegenüber arbeiten kann und eine Prophylaxe gegen das Gefühl von Kränkungen möglich ist. Außerdem erhält man Erklärungen und Anleitungen, wie man vergeben kann, im Sinne von einen Schlußstrich ziehen und so sich selber nicht mit Groll das Leben erschwert, wie man sich ohne Betroffenheit erinnern, seine innere Balance wiedergewinnen und sich auf gegenwärtige Chancen und Möglichkeiten konzentrieren kann, sowohl als Individuum als auch als Gesellschaft.
Das Buch erklärt sehr detailliert die Mechanismen, die in die Verbitterung führen und weist den Weg, um sich aus dieser zu befreien.