Humorvolle Anekdoten über Busreisende, aber auch die üblen Nachteile kommen hier zur Sprache!
Ein bisschen ist das mit dem Fernbus wie mit einer durchzechten Nacht. Man kommt dehydriert und zerknautscht zu Hause an und schwört sich: nie wieder. Bis zum nächsten Mal. Denn wer billig und flexibel ...
Ein bisschen ist das mit dem Fernbus wie mit einer durchzechten Nacht. Man kommt dehydriert und zerknautscht zu Hause an und schwört sich: nie wieder. Bis zum nächsten Mal. Denn wer billig und flexibel verreisen will, muss in den Bus. In seinem Inneren herrscht fröhliche Anarchie.
"Während er so dahinschaukelt, der Maulesel der Straße, spielen sich in seinem Inneren größere und kleinere Dramen ab. Die Toilette ist verstopft, der Busfahrer steht auf Schlager...
Nichts davon entweicht, alles zirkuliert. Denn eines hat man im Bus zum Überfluss: Zeit zu beobachten." Zitat Seite 12
Wer heute reisen will, hat die Wahl zwischen Individualverkehr mit privatem PKW oder den öffentlichen Möglichkeiten Bus oder Bahn. Wenn ersteres nicht zur Verfügung steht, bleiben die Alternativen des kostengünstigen Fernbusses oder der teureren, aber etwas komfortableren Bahnfahrt.
Sina Pousset ist Busreisende und aus ihrer Erfahrung kann sie ein Lied aus diesem speziellen Mikrokosmos singen.
Sie beschreibt in verschiedenen Kapiteln das Zusammentreffen der verschiedenen Reisenden, besondere Vorkommnisse und immer wiederkehrende Probleme durch die Enge und Nähe, denen sie sich taktvoll, aber auch schon mal sehr direkt annähert.
Ihre einzelnen Texte lesen sich wie eine Kolumne in der Zeitung. Man wird gut unterhalten und ich habe viel gelacht.
Die gezeigten mitreisenden Typen, Sinas persönliche Erlebnisse und ihre humorvollen Äußerungen machen Spaß und ihre Tipps zum Umgang mit den Mitreisenden sind interessant und hilfreich. Die Aufarbeitung der Bereiche, die zum Busfahren einfach dazugehören, wie eine Packliste, die richtige Sitzplatzwahl, Vorschläge zur musikalischen Playlist werden im Buch ausführlich abgehandelt.
Es geht hier auch um typische Klischees, die etwas überzogen gezeigt werden, damit sie möglichst humorvoll erscheinen. An und für sich eine gute Idee, doch als komplettes Buch hat mich diese Lektüre nicht vollständig überzeugt. Die Sammlung von Anekdoten kommt mir zu geballt daher. Häppchenweise als Zeitungskolumnen könnte man die Lektüre sicherlich viel besser genießen.
Solche Busreisen sind definitiv keine Reiseform für mich, wer es jedoch gerne macht oder aber es irgendwie ertragen kann, dem kann ich dieses Buch nur ans Herz legen. Der Busreisende wird darin eigene Erlebnisse wiedererkennen und mit der Lektüre humorvolle unterhalten auf seinem Weg von A nach B.