Ihre beste Freundin Vesna Ikanovic wird vermisst und Melanie Fritsch-Hagen macht sich große Vorwürfe. Fürchtet sie doch, dass ihr letzter Streit Anlass für Vesna´s Verschwinden ist. Nach zwei Tagen wird die Leiche von Vesna aus dem Main geborgen. Psychotherapeutin Jona Hagen würde ihrer Nichte sehr gerne helfen, kommt aber in Gesprächen nicht an sie heran. Dann taucht ein Blog auf, den Vesna wohl ins Netz gestellt hat; Zettelchen und ein Abschiedsbrief werden gefunden. Ist Vesna gemobbt worden? Hat sie sich deshalb das Leben genommen?
Vier Freundinnen, eine anstehende Castingshow, eine Lehrerin, die die 4 Mädels scheinbar unterstützt??? Schnell glaubt Jona nicht mehr an einen Selbstmord. Aber Mord???
Kommissar Ulf Steiner, der Freund von Melanies Tante sind die Hände gebunden. Ermittelt werden kann erst, wenn ein konkreter Verdacht besteht. Und so schaltet sich Jona selbst ein und versucht Klarheit in die vielen Ungereimtheiten zu bringen.
Sonja Rudorf nimmt mich in dieser Geschichte um die vier Mädchen, die sich in einer Castingshow beweisen wollen, mit nach Frankfurt. Ich lerne Melanie, Kim und Dorothee, die aus total unterschiedlichen Familien kommen, näher kennen und erfahre auch einiges über die tote Vesna, ihre Träume und ihre herausragende Begabung für Musik und Texte. Alle vier haben ihre eigene Persönlichkeit, auf die auch immer wieder eingegangen wird.
Fand ich die Psychotherapeutin Jona Hagen im ersten Teil der Geschichte zu übergriffig – schließlich geht es um das Privatleben ihrer Nichte – fand ich es im zweiten Teil sogar gut, dass sie sich eingemischt und Fragen gestellt hat. Bei ihr erfahre ich auch wieder etwas mehr aus ihrem privaten Bereich, was sie mir noch näher bringt. Eine selbsternannte Ermittlerin, die noch viel Potential hat und die sich gerne weiter einmischen darf.
Die Geschichte ist logisch und nachvollziehbar aufgebaut und in 2 große Abschnitte aufgeteilt. Ich lerne die Gedanken, Sorgen, Zwistigkeiten und Geheimnisse der Jugendlichen kennen und meine so Jona, die viele Fragen stellt, immer einen kleinen Schritt voraus zu sein. Auch, dass ich die Sichtweise auf die Geschehnisse einmal durch Jona, ein anderes Mal durch Melanie, und auch durch Rückblenden erfahre, macht die Geschichte immer spannender. Bis zu einem Showdown, den ich so wirklich nicht erwartet hatte.
Eine aussergewöhnliche „Ermittlerin“, eine interessante Geschichte um Freundschaft, Intrigen und Geheimnisse – ein Krimi, der mich sehr gut unterhalten hat mit vier Protagonistinnen, die unterschiedlicher kaum sein könnten.
Nicht nur für Frankfurt-Fans ein Krimi, den ich gerne weiter empfehle.