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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Czernin
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 240
  • Ersterscheinung: 17.02.2021
  • ISBN: 9783707607260
Sophie Reyer

1431

Roman
»Am Ende und am Anfang, da ist immer eines: Brennen. So auch jetzt. An diesem 30. Mai 1431.«

Johanna wächst während des Hundertjährigen Krieges in einem kleinen französischen Dorf auf. Sie hat Visionen, die sie immer stärker prägen, bis sie dem Fanatismus verfällt. Mit zunehmendem Alter erkennt Johanna, dass sie für ihre Heimat und ihre Überzeugung kämpfen muss, und wird schließlich zur französischen Nationalheldin.

Eine alte Prophezeiung besagt, dass eine Jungfrau die Welt retten würde. Und Johanna, ein von Visonen getriebenes Mädchen aus der französischen Provinz, weiß, dass sie diese Prophezeiung erfüllen wird. Doch sie gerät in einen Strudel aus Hinterlist und Verrat, dem sie nicht entkommen kann. Kurz vor ihrer Hinrichtung trifft sie im Verlies auf Nicolas Loyseleur, ihren vermeintlichen Beichtvater. Dieser soll ihr ein Geständnis entlocken, wird aber selbst immer tiefer in ihren Bann gezogen.

Sophie Reyer erzählt meisterlich vom Erwachsenwerden und vom Niedergang Johannas – einer jungen Frau aus Orléans, die den konventionellen Erwartungen ihrer Zeit widerspricht und ihr Leben selbst bestimmt.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.09.2021

Eine mutige Frau, die viel zu früh sterben musste

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Um Johanna von Orléans ranken sich etliche Sagen und Legenden. 1431 ist ein gut recherchiertes Buch über jene Frau, die als Nationalheldin Frankreichs in die Geschichte einging. Aufgewachsen in Armut und ...

Um Johanna von Orléans ranken sich etliche Sagen und Legenden. 1431 ist ein gut recherchiertes Buch über jene Frau, die als Nationalheldin Frankreichs in die Geschichte einging. Aufgewachsen in Armut und stets ihrer Großmutter lauschend, entwickelte sie sich zu einer Persönlichkeit, welche stets die Stimme Gottes hörte. Auch viele Heilige sah sie vor sich und auch mit denen führte sie lange Gespräche.

1431 ist ein Roman und doch steckt viel Wahrheit in dem Buch. Die Autorin schreibt immer wieder abwechselnd vom Leben der Johanna und dann von ihrer Zeit im Gefängnis. Was trieb sie um und warum wollte sie unbedingt ihr Elternhaus verlassen und in den Krieg ziehen? Welche Bedeutung hatte der König für sie? Ausgesprochen brutal fand ich die Schilderungen aus dem Gerichtssaal. Wie die hohen Herren der Kirche immer wieder versuchten, ihr Ketzerei nachzuweisen. Ja, man wollte sie töten, egal aus welchem Grund. Grausam, wie damals der Umgang mit Menschen war, die sich nicht in allen Dingen der Obrigkeit beugten.

Das Buch ist außergewöhnlich geschrieben. Die Worte gleichen einer Melodie und immer wieder klingen die Töne so ganz anders. Ich meine, dass es ein „typisches“ Buch für die jährlichen Buchpreise von Deutschland oder Österreich ist. Will sagen, kein Werk zum nebenbei lesen, sondern eins für anspruchsvolle Liebhaber der Literatur.

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Veröffentlicht am 19.09.2021

Johanna brennt

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Sophie Reyer nutzt die Geschichte von Johanna, der Jungfrau von Orleans, um tief in eine Zeit abzutauchen und sich in einen sprachlichen Rausch zu begeben.
1431 ist das Jahr, in dem Jeanne d‘Arc verbrannt ...

Sophie Reyer nutzt die Geschichte von Johanna, der Jungfrau von Orleans, um tief in eine Zeit abzutauchen und sich in einen sprachlichen Rausch zu begeben.
1431 ist das Jahr, in dem Jeanne d‘Arc verbrannt wurde.

Der Roman hat einige Rückblenden. So wird beispielsweise Johanna auch als aufgewecktes Kind mit ersten Visionen gezeigt und wie sie später als junge Frau in den Krieg zieht. Sophie Reyer zeigt Johanna wie sie brennt und wütet.
Der Hauptstrang zeigt sie aber in Gefangenschaft, beobachtet von Nicolas Loyseleur, ihren angeblichen Beichtvater Seine Gedanke über Johanna nehmen auch viel Raum ein..

Schon oft wurde der Stoff verarbeitet, Sophie Reyer fügt ihm keine neuen Akzente zu. Aber sie nutzt ihn, um ein Sprachfest zu feiern.

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Veröffentlicht am 03.10.2021

Hat mich nicht vollends überzeugt

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Die meisten von uns kennen die Geschichte der Jeanne d’Arc (1412-1431) besser bekannt als Jungfrau von Orleans, jener Bauerntochter, die auszog, um Frankreich im Hundertjährigen Krieg gegen England zum ...

Die meisten von uns kennen die Geschichte der Jeanne d’Arc (1412-1431) besser bekannt als Jungfrau von Orleans, jener Bauerntochter, die auszog, um Frankreich im Hundertjährigen Krieg gegen England zum Sieg zu verhelfen.

Damit verstößt sie gegen jede der damals geltende Konvention. Sie verlässt ihr Elternhaus ohne Erlaubnis, trägt Männerkleidung und mischt sich in Kriegshandlungen ein. Als sie 1431 von den Engländern gefangen genommen wird, ist ihr der Prozess vor der Inquisition und der Tod auf dem Scheiterhaufen sicher.

Meine Meinung:

Ich lese gerne (Roman)Biografien historischer Frauen. Diese hier hat mich ein wenig ratlos zurückgelassen. Zum einen ist über die historische Johanna wenig überliefert. Das was wir über sie wissen, steht vor allem in den Gerichtsakten ihres Prozesses, der hier geschildert wird. Und Geschichte schreiben bekanntlich die Sieger - in diesem Fall die Engländer.

Zum anderen habe ich wenig Neues erfahren. Interessant ist zu lesen, wie Johanna auch einige ihrer Feinde beeindruckt. Man weiß nicht, wie man mit dieser charismatischen Frau umgehen soll. Daher lieber früher als später als Hexe verbrennen.

Nicht ganz klar ist mir die Intention der Autorin geworden, aus welchen Beweggründen sie dieses Buch geschrieben hat. Sie muss sich ja mit Größen wie William Shakespeare, Friedrich Schiller, George Bernard Shaw, Jean Anouilh oder Bertold Brecht messen, die Jeanne d’Arc als Heldin verehren. Der österreichische Autor Felix Mitterer in seinem 2002 erschienenen Werk „Johanna oder die Erfindung der Nation“ wesentlich kritischer mit ihrer Person auseinander.

Fazit:

Ein Buch, das mich nicht überzeugt hat und daher nur 3 Sterne erhält.