Cover-Bild Palast der Finsternis
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18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Diogenes
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 400
  • Ersterscheinung: 23.08.2017
  • ISBN: 9783257300550
Stefan Bachmann

Palast der Finsternis

Stefanie Schäfer (Übersetzer)

Die Außenseiterin Anouk ist mit vier anderen Jugendlichen nach Paris gekommen, um einen unterirdischen Palast zu erforschen, den ein verrückter Adliger während der Französischen Revolution als Versteck für seine Familie erbaute. Doch hinter der Tür mit dem Schmetterlingswappen erwartet die fünf Abenteurer in jedem weiteren Raum ein neuer Abgrund, den sie nur gemeinsam bezwingen können.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.11.2017

Coming of Age vor Horrorkulisse

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„Hier unten klingt die Stille anders. An der Erdoberfläche ist Stille etwas Großes, Volles. […] Hier ist die Stille verschlossen und gespannt.“ (S. 147)

Zusammenfassung. Eine Gruppe Jugendlicher, eine ...

„Hier unten klingt die Stille anders. An der Erdoberfläche ist Stille etwas Großes, Volles. […] Hier ist die Stille verschlossen und gespannt.“ (S. 147)

Zusammenfassung. Eine Gruppe Jugendlicher, eine Reise nach Frankreich und ein unterirdischer Palast, damit beginnt Stefan Bachmanns „Palast der Finsternis“. Doch was darauf folgt, das überrascht jeden einzelnen der Beteiligten: Hinter den Türen des Palastes lauern Fallen und sehr bald weiß niemand mehr, wem er trauen kann, und wie er aus diesem Palast der Finsternis entkommen soll.

Erster Satz. Ich hörte, wie es gebaut wurde, Vaters geheimes Versailles, ein Palast unterhalb eines Palastes, ein Reich aus Gold und Kristall, verborgen in den Wurzeln Frankreichs.

Cover. Das größte Plus des Covers ist die schicke, glänzende Optik. Abgesehen davon ist das Bild vor allem ein Traumbild, dessen Zusammenhang mit dem Inhalt des Romans sich mir nicht so ganz erschließt. Aber hübsch ist es!

Inhalt. Bis die Geschichte wirklich richtig in Gang kommt, dauert es zugegebenermaßen eine Weile – dann jedoch ist sie spannend, rasant und jedes Kapitel endet so, dass man auf keinen Fall jetzt schon aufhören kann, sondern auf jeden Fall wenigstens noch ein Kapitel lesen muss. Das erinnert fast ein wenig an die Serien dieser Zeit, die uns nach jeder Episode in der Überzeugung zurücklassen, dass wir noch weiterschauen müssen, um das nächste Geheimnis zu lüften.
Ein wenig zu sehr erinnert der Aufbau des Buchs und Palastes, einige Fallen und einzelne Szenen an Das Phantom der Oper und Filme wie Cube, Resident Evil oder Der Exorzist, aber man kann das Rad ja nicht immer wieder neu erfinden. Und wenn man darüber hinwegsieht, dann hat man mit dem Palast der Finsternis wirklich spannenden Jugendhorror, den man eigentlich nur ungern wieder aus der Hand legen möchte.

Personen. An den Figuren wird vielleicht deutlich, dass das Buch ein Jugendbuch ist: Besonders Anouk, aus deren Perspektive wir einen Großteil der Geschichte erleben, hat einen ausgeprägten Hang zum düster Gucken, der Überzeugung, dass niemand es so schwer haben kann wie sie selbst, und zu dem Gefühl, alles zu wissen. Mein Lieblingssatz in dem Zusammenhang: „Hast du das gehört, Bruder? Du bist tot. Anouk hat es gesagt, und sie weiß alles.“ (S. 336)
Aber vielleicht sind diese Überzeugungen das Privileg von Teenagern und man muss darüber etwas mehr hinwegsehen, als es mir gelungen ist. Und Anouks zynisches, sarkastisches Verhalten in akuten Gefahrensituationen hat uns auch mehr als einmal zum Lachen gebracht.
Ein weiteres Manko: Eine der Figuren ist derartig überflüssig, dass man ihre Existenz beinahe optischen Gründen mit Blick auf eine Verfilmung zuschieben möchte. Wer das Buch schon gelesen hat, sollte darauf kommen können, um wen es geht – allen anderen möchte ich das an dieser Stelle nicht verraten.

Fazit. Auch wenn der Palast der Finsternis kein Wunderwerk an innovativen Ideen ist, auch wenn die ein oder andere Figur mich bisweilen sehr tief hat durchatmen und das Buch einen Moment zur Seite legen lassen, ist es empfehlenswert für jeden, der Lust auf ein kleines bisschen Coming of Age vor spannender, nahezu filmisch anmutender Horrokulisse hat.

Veröffentlicht am 18.09.2017

Idee top, aber Umsetzung hätte besser sein können

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INHALT:
Die Außenseiterin Anouk ist mit vier anderen Kandidaten nach Paris gekommen, um einen lange verschütteten unterirdischen Palast zu erforschen, den ein verrückter Adliger zur Zeit der Französischen ...

INHALT:
Die Außenseiterin Anouk ist mit vier anderen Kandidaten nach Paris gekommen, um einen lange verschütteten unterirdischen Palast zu erforschen, den ein verrückter Adliger zur Zeit der Französischen Revolution als Versteck für seine Familie erbauen ließ. Doch nachdem die Jugendlichen einmal durch die Tür mit dem Schmetterlingswappen getreten sind, erwartet sie in jedem weiteren Raum ein neuer Abgrund, den sie nur gemeinsam bezwingen können.

COVER:
Das Cover sticht sofort durch seine Farbgebung ins Auge. Es schimmert grünlich und erinnert fast an Perlmutt. Man erkennt immer noch die typischen Merkmale des Diogenes Verlages, aber das Coverbild nimmt diesmal fast die ganze Seite ein, anstatt nur ein halbe, wie sonst immer. Ich finde es toll, dass der Diogenes Verlag mal was Neues wagt.

MEINUNG:
Aus dem Klappentext vielleicht nicht sofort ersichtlich, aber hierbei handelt es sich überraschenderweise um einen Jugendbuch. Überraschenderweise deswegen, weil das nicht die Bücher sind, die ich sonst aus dem Diogenes Verlag kenne. Ähnlich wie mit bei dem Cover vermute ich, dass man hier vielleicht neue Lesergruppen gewinnen möchte und das gelingt ihnen auch. Leider war ich aber etwas enttäuscht von dem Buch.

Das Buch wird auf Zeitebenen erzählt. Anouk begleiten wir in der Gegenwart und eine Aurélie in der Vergangenheit. Ich konnte mir Aurélie zunächst wenig anfangen, da mir der Zusammenhang am Anfang noch unklar. Unglücklicherweise startet das Buch auch mit einem Kapitel von Aurélie. Oft ist schon das erste Kapitel entscheidend, ob mich ein Buch packt oder nicht.

Warum Anouk und ihren weiteren vier Mitstreiter ausgewählt worden sind, ist zunächst noch unklar. Dieser Fakt wird erst relativ spät aufgelöst und war für mich auch nicht vorhersehbar. Anouk mochte ich eigentlich von Anfang an, weil sie einfach speziell und nicht Everybodys Darling ist. Ich hätte es schöner gefunden, wenn der Autor es dabei belassen hätte, anstatt es dann wieder auf ihrer schlimmen Kindheit zu schieben. Anouk lernt man noch vergleichsweise gut kennen, was man vom Rest nicht behaupten kann. Ihre Mitstreiter bleiben insgesamt alle ziemlich blass und man kann wirklich Draht zu ihnen aufbauen. Es gibt ab und zu ein paar Gespräche, wo jeder einmal von sich erzählt, aber das war es schon. Das ist mir aber persönlich viel zu plakativ gewesen.

Zum Reden haben die Jugendlichen auch nicht viel Zeit, denn sie sind ständig auf der Flucht. Ich persönlich mag dieses Element zur Spanungserzeugung nicht. Es mag in Filmen Nervenkitzel verursachen, aber in Bücher finde ich dieses Gehetze weder spannend noch bringt Tiefe und Substanz in die Geschichte. Anouk und die vier anderen sind vor diversen Personen auf der Flucht. Ziel ist es aus dem Palast wieder heil rauszukommen. Stefan Bachmann beschreibt den Palast und sein diversen Zimmern sehr bildhaft.

FAZIT:
Mir gefielen das Setting und auch die Ideen dahinter, aber die Umsetzung als auch die Ausarbeitung der Charaktere fand ich leider nur unzureichend. Richtig gepackt hat es mich leider auch nicht. Ich weiß nicht ob das Buch so viel Aufmerksamkeit bekommen hätte, wenn mit in einem anderen Verlag und mit einem anderen Cover erschienen wäre.

Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 17.09.2017

Finster, aber nicht wirklich gruselig

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Neu erschienen im Diogenes Verlag entführt uns dieser Jugendroman von Stefan Bachmann auf eine Reise in die Vergangenheit und eine außergewöhnliche Expedition in der Vergangenheit.
Im 18. Jahrhundert ...

Neu erschienen im Diogenes Verlag entführt uns dieser Jugendroman von Stefan Bachmann auf eine Reise in die Vergangenheit und eine außergewöhnliche Expedition in der Vergangenheit.
Im 18. Jahrhundert folgen wir Aurélie, die in den Wirren der französischen Revolution nicht nur den Status ihrer Familie schwinden sieht, sondern bald ganz anderen Bedrohungen ausgesetzt ist. Ihr Vater hat einen unterirdischen Palast geschaffen, in dem sie mehr als Gefangene denn als Tochter behandelt wird - was steckt dahinter?
In der Gegenwart nimmt die rebellische Anouk an einem Projekt teil, bei dem ebenjener Palast das erste Mal seit 200 Jahren geöffnet werden soll. Ihre Gefährten sind auf den ersten Blick sehr unterschiedliche Jugendliche, die aber mit besonderen Talenten ausgestattet zu sein scheinen. Aber nicht alles ist, wie es scheint...

Die Geschichte klingt gut und in der sehr ausführlichen XXL Leseprobe (immerhin 1/4 des Buches) kann man sich schon einen guten Eindruck von der Handlung machen. Anouk ist für mich eine streitbare Heldin - einerseits nicht unbedingt sympathisch, aber sehr selbstironisch und auch selbstreflektiert, was gut in die Geschichte passt. Die anderen Jugendlichen in der Truppe sind mehr oder weniger angenehme Gefährten und erstmal weiß man nicht allzu viel über sie - später erfährt man dann mehr, aber der Fortgang der Handlung erschien mir leider häufig recht konstruiert.
Ich möchte hier nicht spoilern und kann daher nicht viel über die Handlung sagen. In jedem Fall hatte ich mir aufgrund des Settings (alter Palast etc) und aufgrund des Covers etwas mehr "klassischen Grusel" erhofft. Es hat schon sehr viele Fantasy-Elemente, aber leider auch einen ganz anderen Hintergrund, als man meinen würde. Für mich waren manche Details aus Anouks Leben oder Handlungsstränge insgesamt leider in sich nicht ganz schlüssig - zum Ende hin taten sich immer mehr logische Fehler auf und das hat es mir leider ein wenig verlitten.
Durchaus ein Lesevergnügen, aber man sollte nicht zu genau drüber nachdenken ;) 3/5 Sternen!

Veröffentlicht am 28.08.2017

Unterirdisches Gruselkabinett

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Schon das Cover von Stefan Bachmanns Roman „Palast der Finsternis“ macht neugierig. Eine Frau im Nachthemd wandelt einen Gang entlang, umgeben von goldenen Schmetterlingen. Eine Szene wie aus einer Gespenstergeschichte. ...

Schon das Cover von Stefan Bachmanns Roman „Palast der Finsternis“ macht neugierig. Eine Frau im Nachthemd wandelt einen Gang entlang, umgeben von goldenen Schmetterlingen. Eine Szene wie aus einer Gespenstergeschichte.

Allein vom Klappentext war mir nicht ganz klar, in welches Genre dieser Roman gehört. Erwartet hatte ich, dass die Jugendlichen in der Geschichte an einer Art Reality Show teilnehmen. Entsprechend überrascht war ich, als sich „Palast der Finsternis“ zu einem Fantasyroman entpuppte, der mit allerhand merkwürdigen Untoten aufwartet.

Dies war mein erstes Buch von Stefan Bachmann. Sein Schreibstil machte es mir sehr leicht, mich in die Geschichte einzufinden. Erzählt wird aus zwei Perspektiven. Zum einen begleiten wir Aurelie im Jahr 1789, deren Leben eine schreckliche Wendung nimmt. Der Hauptteil des Romans spielt in der heutigen Zeit, aus der Sicht der 17-jährigen Anouk, die mit einigen anderen Jugendlichen im Palast eingeschlossen ist.

Der Spannungsbogen ist konstant hoch, auch wenn ich die übertriebenen Cliffhanger vor jedem Perspektivenwechsel fast ein wenig lächerlich empfand.
Ich denke, dass „Palast der Finsternis“ für eine jüngere Zielgruppe als die meine gedacht ist. Ich halte es für Leser ab 14 Jahre geeignet, da die Sprache doch recht einfach gewählt ist.

Oftmals tue ich mir mit Büchern ein wenig schwer, in denen der Leser den Protagonisten weit voraus ist. Wenn auch nicht im Detail, so hat sich für mich dennoch schon abgezeichnet, welches Schicksal Hayden ereilt hat und welche Art von Experimenten die Bessancourts praktizieren, während Anouk und der Rest der Gruppe noch im Dunklen tappten.

Im Verlauf der Handlung geht der Autor auch näher auf die Charaktere und deren Hintergründe ein, so dass der Leser diese ein wenig besser kennen lernen kann, richtig warm geworden bin ich dennoch mit keinem.

Alles in allem ist „Palast der Finsternis“ ein spannendes Märchen für Jugendliche – die richtige Lektüre für die nächsten Schulferien.

Veröffentlicht am 21.08.2017

Labyrinth der Tiefe

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Ein Ferienjob der anderen Art
5 Jugendliche bewerben sich für die Erkundung eines vor 200 Jahren gebauten unterirdischen Palastes, der scheinbar erst jetzt wieder entdeckt wurde. Einer der 5 kommt das ...

Ein Ferienjob der anderen Art
5 Jugendliche bewerben sich für die Erkundung eines vor 200 Jahren gebauten unterirdischen Palastes, der scheinbar erst jetzt wieder entdeckt wurde. Einer der 5 kommt das Szenario aber etwas komisch vor, vor allem als die Jugendlichen eine Pille schlucken sollen. Anouk spuckt diese wieder aus und erwacht so früh genug, um die anderen vor den Machenschaften des bösen Dr. Dorf zu retten. Doch die vermeintliche Rettung erweist sich als ein Schuss in den Ofen: Müssen die Teenager doch nun aus einem unterirdischen Labyrinth fliehen, in dem jede Menge Fallen auf sie warten.
Das Abenteuer beginnt! Und wie! Sich drehende Spiegel, sirrende Drähte und Giftgaswolken sind nur ein paar der Dinge, die unsere Helden erwarten. Allerdings mangelte es mir leider etwas an Spannung. Bachmann schreibt zwar toll und flüssig, bringt es aber irgendwie nicht so recht da hin, dass der Leser mit den Protagonisten mit bangt. Sei es der Tatsache geschuldet, dass man keine richtige Bindung zu den Teens aufbauen kann, sei es dass die Gefahrenlagen zu früh enden, ich weiß es nicht und kann den Finger nicht darauf legen.
Von der Idee her fand ich das Buch sehr gelungen. Ein unterirdischer Palast in der Größe – unvorstellbar! Hier hätte ich mir dann ergänzend noch einen Lageplan gewünscht, zur besseren Vorstellung. Denn so war es doch ein wenig schwierig, den Helden durch das Labyrinth unter der Erde zu folgen. Die Handlung spielt auf zwei Ebenen: der Vergangenheit und der Gegenwart. Und wie so oft üblich, liegt auch hier in der Vergangenheit die Auflösung.
Ich muss sagen, dass mir die Wendung am Ende nicht ganz so gut gefallen hat. Anfangs Abenteuer, später dann die etwas abgedrehte Version, wobei Andeutungen im Laufe der Handlung schon die ungefähre Richtung erahnen ließen. Ich hatte bei dem Buch einfach etwas anderes erwartet. Zudem ist mir nicht ganz klar, ob es nun ein Jugendbuch ist oder doch eher für Erwachsene.