Nicht überall, wo Italien draufsteht, ist auch La Dolce Vita drinnen
Stefan Maiwald schreibt Bücher über Italien, das italienische Lebensgefühl und über die warmen Sonnenstrahlen, die wir uns aus dem Urlaub mit Nachhause bringen, um möglichst lange dieses entspannte Gefühl ...
Stefan Maiwald schreibt Bücher über Italien, das italienische Lebensgefühl und über die warmen Sonnenstrahlen, die wir uns aus dem Urlaub mit Nachhause bringen, um möglichst lange dieses entspannte Gefühl genießen zu können. Mit seinem neuen Buch "Meine Bar in Italien" allerdings werde ich überhaupt nicht warm, denn ich weiß nicht wirklich, in welche Nische ich das Buch stecken soll.
Zum einen suggerieren mir Titel und Cover, dass es sich um eine Lektüre handelt, die überwiegend in "seiner" Bar ihren Handlungsverlauf nimmt. Vielmehr ist dreht es sich aber um die Tatsache, dass der Autor im Rahmen eines Espresso-Talk mehr oder weniger gute Ratschläge verteilt. Die Aussagen sind jedoch eher für Menschen mit größerem Geldbeutel umsetzbar und daher wenig hilfreich. Hat so ein bisschen was von Sprüchen auf dem Abreißkalender und berührt mich nicht wirklich. Das bin ich von Maiwald überhaupt nicht gewohnt, denn seine Bücher sind normalerweise voller Leben, Liebe und Italien pur. Auch fällt auf, dass er selbst wohl wenig bis gar keine Freizeit kennt, da er , wie er immer wieder betont, täglich für mehrere Stunden seiner Arbeit nachgeht, um am Ball zu bleiben. Diese Arbeitsweise würde ihm übers Jahr gesehen mehr Raum und Zeit verschaffen, aber nicht alle seine Leser:innen können/wollen so leben.
Das Leben und Treiben in der Bar kommt zwar immer wieder vor, es tauchen auch verschiedene Gäste auf, aber durch die "Ratschläge" rückt alles in den Hintergrund und wird eher als Kulisse verwendet, sodass hier das wundervolle italienische Flair, das sonst durch die Bücher Maiwalds vermittelt wird, komplett verschwindet. Ich habe mich für die Dauer der Lektüre immer wieder gefragt, was mir der Autor mit diesem Buch sagen möchte - die Antwort habe ich weder in, noch zwischen den Zeilen gefunden, daher 2,5 Sternchen