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13,00
inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 13.09.2022
  • ISBN: 9783499005671
Steffen Kopetzky

Monschau

Eine Liebe im Ausnahmezustand - Bestsellerautor Steffen Kopetzky verwandelt ein kaum bekanntes Kapitel der Wirtschaftswunderjahre in packende Literatur.


Eifel, im Jahr 1962: Der junge Mediziner Nikolaos Spyridakis reist als Assistenzarzt in die Eifel. Im Kreis Monschau sind die Pocken ausgebrochen, hochansteckend und lebensgefährlich. Schnell stößt er mit seiner Arbeit auf Widerstände – denn es ist die Zeit des Wirtschaftswunders; der Chef der für den Ort wichtigen Rither-Werke will die Fabrik um jeden Preis offen halten. Ganz andere Pläne hegt Vera Rither: Die Alleinerbin studiert in Paris, sie trägt den Geist der Avantgarde nach Monschau. Dort begegnet sie Nikolaos. So unterschiedlich die beiden sind, entdecken sie schnell, dass sie mehr verbindet als ihre Liebe zu Miles Davis. Doch die Krankheitsfälle häufen sich, und das Virus nimmt sich, was es kriegen kann …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.01.2024

Der Eifeler Pockenkarneval

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Der pensionierte Hauptkommissar Harald Uteng ist endlich bereit, in einem Krimipodcast über einen seiner alten Fälle zu sprechen. Gerade ist die erste Folge aufgenommen, da ist Uteng auch schon tot. Alles ...

Der pensionierte Hauptkommissar Harald Uteng ist endlich bereit, in einem Krimipodcast über einen seiner alten Fälle zu sprechen. Gerade ist die erste Folge aufgenommen, da ist Uteng auch schon tot. Alles sieht nach einem Unfall aus, denn der Pensionär hat ganz gerne mal einen Schluck getrunken. Anton Brekke, Kommissar in Oslo, läßt dieser Tod jedoch keine Ruhe. Hat vielleicht alles mit dem alten Fall von 1991 zu tun, in dem er selbst ermittelt hat? Der Mörder der 17-jährigen Malin wurde jedoch verurteilt, denn die Beweise waren erdrückend. Der kleine Ort Aremark wird nun nochmals erschüttert.

Die Handlung wird auf zwei Zeitebenen erzählt. Die aktuellen Ermittlungen wechseln sich mit den Ereignissen von 1991 ab. Wir lernen die jeweiligen Akteure des Dorfes kennen und wissen bereits, dass hier irgendwo mindestens noch ein Täter unterwegs sein muss. In kurzen Kapiteln wird die Geschichte schnell vorangetrieben. Die Handlung ist gespickt mit Verdächtigen und unheimlichen Momenten. Kommissar Brekke ist jedoch kein auffälliger Charakter und beherrscht deswegen den Roman auch nicht, er bleibt ein wenig blass. Der Thriller liest sich sehr gut, man ist schnell mitten im Geschehen und verfolgt, wie sich Spuren ergeben und wieder im Sande verlaufen.

Insgesamt ein solider Thriller, der alle erforderlichen Kriterien erfüllt. Es gibt zahlreiche Fährten und man ist nie ganz sicher, ob man jetzt auf das "richtige Pferd" gesetzt hat oder nicht. Für ein absolutes Highlight reicht es jedoch nicht.

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Veröffentlicht am 30.01.2022

Aktuelle Parallelen

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In unmittelbarer Nähe der belgischen Grenze liegt die mittelalterlich anmutende Stadt Monschau, ein recht unscheinbarer Ort im Wirtschaftswunderland Deutschland. Die meisten Einwohner arbeiten im örtlichen ...

In unmittelbarer Nähe der belgischen Grenze liegt die mittelalterlich anmutende Stadt Monschau, ein recht unscheinbarer Ort im Wirtschaftswunderland Deutschland. Die meisten Einwohner arbeiten im örtlichen Industriekomplex der Rither-Werke, die auf internationalem Markt höchst erfolgreich Schmelzöfen vertreiben. Zumindest, bis eine unsichtbare Gefahr aufkommt und das Leben von jetzt auf gleich lahmzulegen droht. Patient 0, ein Reiserückkehrer aus Indien. Verdacht auf - nicht Corona, sondern - Pocken.

Nikos, ein angehender Arzt, wird ins Pockengebiet entsandt und kaum angekommen zum Betriebsarzt des örtlichen Hotspots ernannt: der Rither-Werke. Hier lernt er Vera kennen, rechtmäßige Erbin jener Großwerke, die durch den Einsatz von Zwangsarbeit im Zweiten Weltkrieg erbaut wurden. Sie liest Simone de Beauvoir, liebt den Jazz und studiert journalistisches Schreiben in Paris. Doch während die junge Avantgardistin in der Nordeifel nach der Topstory ihres Lebens sucht und Nikos mit Schutzanzug den unsichtbaren Wegen der Epidemie nachspürt, finden beide ganz unverhofft, inmitten des vorletzten großen Pockenausbruchs in Deutschland, die Liebe.

Toll erzählt, zudem super spannend auch mit aktuellen Ereignissen vergleichbar, erzählt Kopetzy von Sorgen und Träumen in Zeiten von Quarantäne und Isolation. Und natürlich vom Karnevalsverbot und dem Sichauflehnen gegen die behördlichen Maßnahmen. Kopetzky webt zeitgeschichtliches, internationales Geschehen in die Story ein und erschafft einen lehrreichen sowie komplexen Roman über ein (zumindest mir) kaum bekanntes Ereignis. Die Charaktere bleiben leider ein wenig blass, aber sonst habe ich nichts auszusetzen: ein Lesevergnügen, welches quasi das aktuelle Zeitgeschehen in den Kontext des Jahres 1962 einwebt. Lehrreich, ohne dabei ein ödes Sachbuch zu sein, cool!

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