Cover-Bild Triceratops
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14,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Kremayr & Scheriau
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Ersterscheinung: 17.08.2020
  • ISBN: 9783218012454
Stephan Roiss

Triceratops

Ein kleiner Junge malt Monster in seine Schulhefte und spricht von sich selbst als Wir. Seine Mutter schluckt in der geschlossenen Anstalt Neuroleptika mit ungesüßtem Früchtetee hinunter. Der bibeltreue Vater kocht nur Frankfurter und die Schwester bewegt sich wie ein Geist durch das Haus. Die einzigen Vertrauten des Jungen sind die Aschbach-Großmutter und später die blauhaarige Helix, die auf ihrem Snakeboard in sein Leben fährt. Eines Tages ereignet sich eine Tragödie, die das Wir und die ganze Familie von Grund auf erschüttert.
In harten Schnitten und bildhaften Szenen erzählt Stephan Roiss die Geschichte seines namenlosen Protagonisten, der dem Trauma und der Einsamkeit zu entfliehen versucht. Ein intensiver Roman, der lange nachhallt.
"Eines Tages brachen wir ein ungeschriebenes Gesetz. Wir hörten, dass Mutter im Wohnzimmer zu weinen begann. Doch diesmal gingen wir nicht hinunter. Langsam schlossen wir die Tür und schalteten das Radio an."

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.11.2020

Bewegend

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Ein sehr bewegender Roman, den man schon nach wenigen Seiten nicht. mehr aus der Hand legen kann. Das Schicksal des kleinen Jungen hat mich gleich gefangen genommen, ebenso das seiner etwas skurrilen Familie, ...

Ein sehr bewegender Roman, den man schon nach wenigen Seiten nicht. mehr aus der Hand legen kann. Das Schicksal des kleinen Jungen hat mich gleich gefangen genommen, ebenso das seiner etwas skurrilen Familie, in der jeder sein Päckchen zu tragen hat. Der Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig und es gibt einige überraschende Wendungen, so dass die Spannung bis zum Ende hin erhalten bleibt. Ich habe manchmal gar nicht aufhören können zu lesen und kann das Buch nur empfehlen.

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Veröffentlicht am 09.12.2020

Überlebensbericht eines Kindes

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Meine Meinung und Inhalt

“Nachdem sich der Fluss beruhigt hatte, standen wir auf und stellten uns auf die unterste der steinernen Stufen, die neben uns ins Wasser führten. Das gegenüberliegende Ufer konnten ...

Meine Meinung und Inhalt

“Nachdem sich der Fluss beruhigt hatte, standen wir auf und stellten uns auf die unterste der steinernen Stufen, die neben uns ins Wasser führten. Das gegenüberliegende Ufer konnten wir im Nebel bloß erahnen. Wir schlossen die Augen. Langsam kippten wir vornüber.” (ZITAT)

Ein kleiner Junge malt Monster in seine Schulhefte und spricht von sich selbst als Wir. Seine Mutter schluckt in der geschlossenen Anstalt Neuroleptika mit ungesüßtem Früchtetee hinunter. Der bibeltreue Vater kocht nur Frankfurter und die Schwester bewegt sich wie ein Geist durch das Haus. Die einzigen Vertrauten des Jungen sind die Aschbach-Großmutter und später die blauhaarige Helix, die auf ihrem Snakeboard in sein Leben fährt. Eines Tages ereignet sich eine Tragödie, die das Wir und die ganze Familie von Grund auf erschüttert.

Roiss erzählt sehr bildhaft, beklemmend und hart, sodass mich der Roman an einigen Stellen innehalten lies und mir noch lange in Erinnung bleiben wird.

Der Roman kann durchaus als anspruchsvoll und fesselnd eingestuft werden.

Der Erzähler spricht in der Wir-Form von sich, was hier keineswegs wirkt wie eine Mehrzahl – ganz im Gegenteil. Daraus spricht eine tiefe Verwundung, eine bodenlose Haltlosigkeit, auch wenn man als Leserin nur spekulieren kann.


“Wir sagten Mutter, dass wir sie lieben. Es war nicht wahr. Wir wollten nichts sagen, sie nicht berühren, nicht alleine mit ihr sein.“ (ZITAT)


Das Cover finde ich sehr speziell.


Für mich ein wirklich ein sehr gelungenes Buch, das vollkommen zu Recht für den deutschen Buchpreis 2020 (Longlist) nominiert wurde.

Stephan Roiss wurde 1983 in Linz geboren. Studium (Kunstwissenschaft und Philosophie) an der KTU Linz. Lebt und arbeitet in Linz als Autor, Musiker (Bands: Fang den Berg, Äffchen & Craigs, et al.), Journalist und Radiomacher (Radio FRO).

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Veröffentlicht am 21.09.2020

Viele Rätsel

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Das Cover finde ich wunderschön mit dem Triceratops auf schwarzem Grund.
Der Klappentext hat mich angesprochen und ich habe deshalb schon keine einfache Geschichte erwartet.
Der realistische Schreibstil ...

Das Cover finde ich wunderschön mit dem Triceratops auf schwarzem Grund.
Der Klappentext hat mich angesprochen und ich habe deshalb schon keine einfache Geschichte erwartet.
Der realistische Schreibstil des Autors beschönigt nichts.
Die ungewöhnliche personalisierte Erzählweise, in der Wir - Form ,hat nichts majestätisches ,aber ich finde es interessant zu lesen.
Vieles reisst der Autor hier nur an,dadurch wird meine Fantasie entfacht.Auf diese Art entblättert der Autor ,den Namenlosen (so nenne ich ihn für mich),ein pubertierender Junge,der mit Akne,Fettleibigkeit und Neurodermitis zu kämpfen hat.In der Schule wird er gemoppt ,was mich nicht verwundert.Die Mutter kämpft seit Jahren mit ihrer Schwangerschaftsdepression ,dem Vater fallen nicht immer hilfreiche Bibelstellen ein.Einziger Lichtblick sind die Besuche des Namenlosen bei seiner Großmutter.
Der Triceratops,eine Dinosaurier-Art hat in dieser Geschichte seine Berechtigung,da der „Namenlose“ gerne so wäre ,wie dieses prähistorische Wesen.
Ich persönlich konnte das Buch nicht in einem Rutsch lesen und einige lokalspezifische Wörter waren mir unbekannt.
Fazit: Durch die Schwere der Thematik ist dieses Buch nicht zum zwischendurch lesen geeignet.

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Veröffentlicht am 13.09.2020

Zweifaltigkeit

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Die Verhältnisse im Elternhaus des Jungen sind schwierig. Der Vater hat für alles einen Bibelspruch zur Hand. Die Mutter ist häufiger wegen psychischer Probleme in der Klinik. Dann muss der Junge, dessen ...

Die Verhältnisse im Elternhaus des Jungen sind schwierig. Der Vater hat für alles einen Bibelspruch zur Hand. Die Mutter ist häufiger wegen psychischer Probleme in der Klinik. Dann muss der Junge, dessen Schwester noch nicht alt genug ist, um auf ihn aufzupassen, zur Tante oder zur Oma Aschenbach. Bei der Oma auf dem kleinen Bauernhof fühlt er sich wohl, denn die Oma kümmert sich um ihn, während er sich daheim des Öfteren um die Mutter kümmern muss. Eigentlich würde der Junge lieber malen und einfach nur Kind sein.

Es wundert einen nicht, dass der Junge von seiner Kindheit überfordert ist. Genau genommen hat er keine richtige Kindheit. So richtig auszudrücken wagt er es nicht, allerdings hat er schwerwiegende Hautprobleme, die der ärztlichen Behandlung bedürfen. Wenn man sich mit psychischen Erkrankungen nicht auskennt, könnte man auf die Idee kommen, die Eltern sollten sich besser um ihre Kinder kümmern, anstatt um sich selbst zu rotieren. Wahrscheinlich jedoch ist deren Wahlmöglichkeit eingeschränkt und wie eigentlich alle Eltern geben sie ihr Bestes, um den Kindern den Weg ins Erwachsenenleben zu ebnen. Es will ihnen nur nicht so recht gelingen. Der Vater flüchtet in die Bibel und wohl auch in den Alkohol, die Mutter flüchtet ins Krankenhaus. Die Oma scheint als Einzige relativ normal, auch wenn drei ihrer sechs Kinder früh gestorben sind und sie manchmal etwas viel vom Krieg redet.

Puh, so eine Familie möchte man nicht geschenkt. Man ist zum einen froh, dass es sich hoffentlich nur um einen Roman handelt und zum anderen ist man froh, dass es bei durchaus vorhandenen Schwierigkeiten in der eigenen Familie mehr Fröhlichkeit zu verteilen gab. In seiner Schwere hat der Roman durchaus einen Nachhall und die fehlende Gefälligkeit muss kein Nachteil sein. Die szenischen Beschreibungen entwerfen Bilder im Kopf. Doch manchmal fragt man sich, ob es der Tragödien nicht zu viele sind für ein kleines Leben. Immerhin der Junge ist stark und er steht seine Kindheit durch. Man fragt sich, ob man seine Stärke hätte oder ob man lieber auswandern würde.

Veröffentlicht am 11.09.2020

zurecht für den Buchpreis nominiert

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Man verfolgt als Leser das schwierige Leben eines namenlosen Jungen, der von sich in der "Wir" Form spricht. Aufgrund der familiären Probleme versucht er sich einen ganz eigenen Schutzpanzer anzueignen. ...

Man verfolgt als Leser das schwierige Leben eines namenlosen Jungen, der von sich in der "Wir" Form spricht. Aufgrund der familiären Probleme versucht er sich einen ganz eigenen Schutzpanzer anzueignen. Monster und Dinosaurier helfen ihm in seiner schweren Zeit.
Anfangs sind die kurzen, teilweise zusammenhanglosen Kapitel, schwer in Einklang zu bringen. Der Schreibstil ist schon gewöhnungsbedürftig und so dauerte es einige Seiten lang, ins Buch zu finden.
Der Plot aber ist erschütternd und authentisch und hat mich mehrfach berührt.

Fazit: Ein etwas anderes Buch über eine kaputte Kinderseele und die Folgen aus seinem Leben, dass ich gerne empfehlen kann.

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