Toller Plot, nette Story trotz gewisser Längen...
Nachdem der Krieg zwischen Frankreich und England vorbei ist, sucht Charles, der Earl of Lostwithiel Ablenkung vom für ihn öden Balzritual Londons- denn obwohl er weiß, dass es langsam Zeit für ihn wird, ...
Nachdem der Krieg zwischen Frankreich und England vorbei ist, sucht Charles, der Earl of Lostwithiel Ablenkung vom für ihn öden Balzritual Londons- denn obwohl er weiß, dass es langsam Zeit für ihn wird, sich eine Frau zu suchen- so verzweifelt, dass er sich irgendeine Dame zur Frau nimmt, ist er noch nicht. Zudem wird er mit einer Mission von Dalziel, seinem ehemaligen Chef der Spionageabteilung betraut, die ihn vor die Tore seines Besitzes in Cornwall führt.
Es geht nämlich das Gerücht um, dass unter anderem Schmuggler des Ortes geheime Nachrichten zwischen Frankreich und England austauschten bzw. dass diese Verbindung immer noch Bestand hat. Aber Charles trifft auch Penny, seine Jugendliebe wieder, die ihm einst, nach einer leidenschaftlichen Vereinigung den Laufpass gab und die er immer noch heimlich begehrt. Penny hat ebenfalls guten Grund, Charles bei seinen Ermittlungen zu unterstützen, denn sich befürchtet dass auch engste Familienmitglieder damals so wie heute wichtige Informationen an den „Feind“ verrieten was sich gesellschaftlich als Katastrophe für ihre noch unverheirateten weiblichen Verwandten erweisen könnte.
Charles schätzt Pennys Intelligenz und schnelle Auffassungsgabe sehr, doch er sieht ihre Unterstützung mit gemischten Gefühlen, besonders als ein Mord geschieht. Zum einen will er sie nicht in Gefahr bringen und zum anderen macht ihm ihre ständige Nähe sehr zu schaffen, da er kaum die Finger von Penny lassen kann. Werden die beiden zueinander finden und werden sie in Erfahrung bringen, wer als Mörder die Küste unsicher macht?
Hinter „Geheimauftrag: Liebe“, verbirgt sich der bereits dritte Teil der Bastion Club Reihe von Stephanie Laurens und wird wie auch beide Vorgängerbände mit gewohnt routiniertem Schreibstil von der Autorin präsentiert. So sehr ich aber auch von Stephanie Laurens Art zu schreiben überzeugt bin, komme ich leider auch diesmal nicht umhin zu bemerken, dass sie die Geschichte zwischen Penny und Charles auch auf gut und gerne 150 Seiten weniger hätte erzählen können.
Sicherlich findet man spannende Momente vor, doch etwas geraffter geschildert, hätte mir der Roman womöglich noch einen Tick besser gefallen. Penny und Charles sind ein fast typisches Heldenpaar- allerdings ist Charles eine Spur weniger „alpha“ als man es sonst gewohnt ist, was mir sehr gut gefallen hat.
Und Penny ist ebenfalls eine interessante und intelligente Liebesromanheldin, die ich schnell sehr sympathisch fand.
Im Grunde gibt es in diesem Roman zwei wichtige Handlungsstränge. Zum einen geht es um Charles Auftrag und ob Pennys männliche Familienmitglieder in die Spionage verwickelt waren und zum anderen darum, warum Penny Charles einst den Laufpass gab. Letzteres wird recht unspektakulär aufgeklärt und eigentlich war Pennys Grund recht nun ja, fadenscheinig, denn ein klärendes Gespräch zwischen den Beiden hätte wahrscheinlich auch schon damals ausgereicht.
Abgesehen davon schildert die Autorin die Liebesgeschichte zwischen Charles und Penny sehr intensiv und gewohnt prickelnde Liebeszenen sorgen für romantische Momente. Der Kriminalfall ist zunächst recht undurchsichtig; wer ein Faible für Spionageromane hat, wird sicherlich auf seine Kosten kommen, ich für meinen Teil habe mich ein wenig schwer damit getan, zumal es innerhalb der Story einfach einige Längen gab.
Da mir aber zum einen den Plot „Jugendliebe findet nach langer Zeit zueinander“ sehr gut gefällt und mich sowohl Liebesgeschichte als auch Schreibstil bis auf erwähnte Kritikpunkte überzeugt haben, vergebe ich vier von fünf Lesepunkten und bin schon sehr gespannt auf Jacks Geschichte, die hoffentlich bald übersetzt wird.