Ein Wiedersehen mit den Wunderfrauen mit Rückblenden in die Vergangenheit ohne wesentlichen Handlungsstrang in der Gegenwart. Nette Ergänzung, aber kein notweniger Abschluss der Trilogie.
Es ist Heiligabend am Brandstetter Hof, als die letzten Gäste der Pension überraschend vorzeitig abreisen und Luise doch noch wie gewünscht Weihnachten allein mit ihren drei Freundinnen Helga, Annabel ...
Es ist Heiligabend am Brandstetter Hof, als die letzten Gäste der Pension überraschend vorzeitig abreisen und Luise doch noch wie gewünscht Weihnachten allein mit ihren drei Freundinnen Helga, Annabel und Schwägerin Marie verbringen kann. Einziger Wehmutstropfen ist der Streit mit ihrer Tochter Josie, der ihr zu schaffen macht und dass sie Weihnachten nicht mit Kindern und Enkeln verbringen kann.
Doch ganz so ruhig wie gedacht wird das Weihnachtsfest dann doch nicht. Annabel stellt erneut ihr detektivisches Geschick unter Beweis und Helga hat eine bedrückende Ankündigung zu machen. Während der letzten Vorbereitungen schwelgen die Freundinnen in Erinnerungen an prägende, schöne und schmerzhafte Ereignisse in ihren Leben.
Der Roman wird wie die drei Vorgängerromane aus wechselnden Perspektiven geschildert, wobei die Sicht der vier Wunderfrauen durch Luises Tochter Josie ergänzt wird.
Das Buch steht nicht für sich allein. Das Vorwissen aus der Trilogie ist zum Verständnis essentiell.
Die vier Freundinnen sind Ende 1991 zwischen 59 und 71 Jahren alt und haben gemeinsam viel erlebt. An Weihnachten kommen sie endlich wieder zusammen, nachdem Annabel im entfernten Münster wohnt und Kinder und Enkel ausgeflogen sind. Gemeinsam sowie jede für sich blicken sie zurück und schwelgen in Erinnerungen. Diese ergänzen die Erzählungen der Bände 1 bis 3, führen aber zu keinen neuen Erkenntnissen. Die Erinnerungen der einzelnen stehen für sich und haben keinen zeitlichen oder inhaltlichen Zusammenhang. Auch ein Bezug zur Gegenwart im Jahr 1991 ist nicht immer vorhanden.
Der vierte Band ist ein Wiedersehen mit den Wunderfrauen, wobei die Vergangenheit die Gegenwart überlagert, so dass man bis auf die Feier von Freundschaft und Weihnachten einen eigenen Handlungsstrang vermisst.
Die Geschichte hat aufgrund der lebendig und authentisch gezeichneten Charaktere, die man ein Leben lang begleitet, ihren Charme, ist jedoch zu inhaltsleer und bietet keinen Mehrwert für die Trilogie, was schade ist. So liest man ein Sammelsurium an Anekdoten, was den Beigeschmack hat, die Erfolgsserie nur künstlich auszudehnen.
Dennoch kehrte ich gerne ins bayerische Leutstetten zurück und mochte auch den Zeitgeist der 1990er, der durch Musik und Technik der damaligen Zeit lebhaft eingefangen wurde. Darüber hinaus bleibt die Autorin mit Luises Kochelkachelbuch einem Stilmittel der Vorgängerbände treu, so dass Rezepte und Weisheiten von Luise ergänzend einfließen und dem Buch ein Stück Nostalgie einhauchen.
Band 4 ist für mich kein Abschluss einer Buchreihe, sondern (nur) die Ergänzung einer Trilogie.