Beklemmend, erschütternd und herzzerreißend
"Das Institut “ von Stephen King war bereits schon eine ganze Weile auf dem Sub, bis ich beschlossen habe, es in Angriff zu nehmen.
Natürlich musste ich das Hörbuch hören. David Nathan erzählt einfach ...
"Das Institut “ von Stephen King war bereits schon eine ganze Weile auf dem Sub, bis ich beschlossen habe, es in Angriff zu nehmen.
Natürlich musste ich das Hörbuch hören. David Nathan erzählt einfach zu brillant und gibt den Charakteren sowie der Handlung ein Gesicht und Tiefe.
Ich muss gestehen, dass mich der Beginn nicht besonders gepackt hat.
Aber das tut es bei King selten.
Zumindest brauch ich so meine Eingewöhnungszeit, bevor ich mich darauf einlassen kann.
Sein Schreibstil ist dabei sehr einnehmend, die Atmosphäre beklemmend.
Im Fokus steht hier Luke, den wir auch die meiste Zeit begleiten.
Er ist ein beeindruckender Charakter, der mich wirklich überrascht hat.
Am Anfang denkt man noch, wie besonders er ist. Er kämpft sich durch alles durch.
Aber es steckt auch eine Geschichte in ihm, die man nicht vergessen sollte.
Die Nebencharaktere sind keinesfalls unwichtig, dafür steht zuviel auf dem Spiel.
Sie beeindrucken, erschüttern und verängstigen gleichermaßen.
Und so süß sie dich auch anlächeln, man sollte nie vergessen, dass es auch Schatten in dieser Geschichte gibt.
Nur Schwarz oder weiß gibt es einfach nicht. Die Facetten dazwischen sind zu stark ausgeprägt, um sie ignorieren zu können.
Die Story beginnt recht unspektakulär.
Wie wir es von King gewohnt sind, schmückt er alles in erdenklicher Art und Weise sehr detailreich aus. Was zwar anfangs für kleinere Längen sorgt, im Endeffekt aber immens wichtig wird.
Puh, ich muss sagen, dass mich diese Geschichte sehr viel Nerven gekostet hat.
Was nicht heißt, dass es mir nicht gefallen hat.
Ganz im Gegenteil.
Stephen King hat hier eine brillante und gleichzeitig zutiefst beängstigende Thematik ausgearbeitet.
Auf diese Auflösung bin ich übrigens nicht einen Moment gekommen. Natürlich hatte ich eine Ahnung, aber nicht was für Formen es im Endeffekt annehmen würde. Das fand ich schon sehr heftig.
Dafür hab ich viel zu sehr mit den Kindern mitgezittert.
Aber gleichzeitig hatte ich immens großen Respekt vor Ihnen und ihrem Können.
Das, dass weitere Leute oder Organisationen auf den Plan ruft, ist quasi vorprogrammiert und nur wenig überraschend dass hier mit Perfidität und gezielten Manipulationen gearbeitet wird.
Was mitunter sehr nervenaufreibend und niederschmetternd ist.
Gerade am Anfang ist mir das Herz schier gebrochen, weil es so viel Schmerz und Trauer nach sich zog und man die Folgen dessen nicht annähernd absehen konnte.
Dafür war das Institut umso erschreckender und grausamer.
Eine immens große Wut brodelte in mir und ich wusste wirklich nicht, wohin mit meinen Emotionen.
Richtig faszinierend empfand ich dagegen den paranormalen Aspekt.
Doch geht man tiefer in die Psyche hinein,entdeckt man so viel zerbrochenes sowie verletzliches.
So viel Einsamkeit, Traurigkeit und Verlorenheit.
Gerade diesen Aspekt hat King in meinen Augen unglaublich gut ausgearbeitet.
In der zweiten Hälfte gelingt King ein gekonnter Cut und er bringt eine große Wende ins Spiel, die einfach alles verändert.
Das Tempo wurde ein bisschen angezogen und es wurde interessanter und vielschichtiger.
Aber wie sich alles entwickelt und herauskristallisiert hat. In welche Richtung er damit ging, hätte ich nie für möglich gehalten.
Wow, also mir fiel dezent die Kinnlade nach unten.
Insgesamt ein sehr guter King mit interessanten Figuren und einer beängstigenden Grundidee. Trotz kleinerer Längen konnte er mich damit wirklich begeistern.
Fazit:
Mit „Das Institut “ hat Stephen King einen Thriller geschrieben, der überraschend ruhig ist, jedoch mit interessanten Figuren und einer beängstigenden Grundthematik aufwartet.
Beklemmend, erschütternd und herzzerreißend.
Ein Thriller, der dir einiges abverlangt, aber gleichzeitig offenbart, dass jede Geschichten zwei Seiten hat.
Trotz kleinerer Längen konnte er mich damit enorm gut unterhalten.