Cover-Bild Elly Kaltbach
23,90
inkl. MwSt
  • Verlag: BoD – Books on Demand
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 364
  • Ersterscheinung: 03.10.2014
  • ISBN: 9783732245109
Susann Blum

Elly Kaltbach

Aus der Gefangenschaft geflohen in ein Leben, auf das sie nie vorbereitet wurde.
Drei Teenager und ein Kleinkind leben unter mysteriösen Umständen in einem abgelegenen Haus – der Willkür und Gewalt der Besitzer ausgeliefert. Überstürzt gelingt die Flucht. Der hochintelligente und introvertierte Lenny, die fürsorgliche und kommunikative Freya mit dem kleinen Loris und die Erzählerin Elly, die Erscheinungen aus dem Jenseits und – ohne es zu wissen – den direkten Draht zu ihrem höheren Selbst hat. Diese vier Hauptakteure machen sich auf den Weg in ein Leben, auf das sie nie vorbereitet wurden…


«So ergreifend! Ellys Leben packt mich, fesselt mich. Es ist eindringlich, ich kann mich nicht entziehen. Es ist auf magische Weise real! Ich lebe mit – durch alle diese Wellen von tiefsten Tiefpunkten bis zu den berührenden, hellen und warmen
Momenten.» Leserstimme

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Lesejury-Facts

  • Dieses Buch befindet sich bei Jecke in einem Regal.
  • Jecke hat dieses Buch gelesen.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.10.2024

✎ Susann Blum - Elly Kaltbach

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Elly Kaltbach - ein außergewöhnliches Mädchen mit einem starken Charakter und einem beachtlichem Leben..

Als ich damals auf das Buch aufmerksam geworden bin, den Klappentext gelesen hatte und dann auch ...

Elly Kaltbach - ein außergewöhnliches Mädchen mit einem starken Charakter und einem beachtlichem Leben..

Als ich damals auf das Buch aufmerksam geworden bin, den Klappentext gelesen hatte und dann auch noch das wunderschöne Cover sah, ging ich davon aus, dass dies ein Buch für ein paar nette Stunden nebenbei werden könnte. Am Ende kam aber alles ganz anders..

Die Geschichte hatte mich von Anfang an in ihren Bann, denn zum einen ist die Ich-Erzählweise sehr gut gewählt, zum anderen weiß Susann Blum auch gekonnt mit Worten umzugehen.

Die Kapitelüberschriften sind auch etwas Besonderes: Sie sind Textstellen aus dem jeweiligen Kapitel und regen direkt zum Nachdenken an. (auch wenn es meist anders kam, als ich es mir ausgemalt hatte) Dadurch habe ich zum einen auf die jeweilige Stelle regelrecht hingefiebert, denn sie wurden sehr gut ausgewählt, zum anderen war ich oft erstaunt, in welchem Zusammenhang sie stehen.

Was mich anfangs etwas irritierte, woran ich mich aber dann irgendwann gewöhnt hatte, war die Rechtschreibung. Man sollte hier einfach im Hinterkopf behalten, dass die Autorin eine Schweizerin ist. Das gilt auch für einige Worte. Man hat hier also keinen unlektorierten Roman vor sich liegen, sondern man lernt einige Ausdrücke der schweizerischen Sprache kennen - das gefiel mir auch.

In der Handlung wird kein großer Wert auf die Gewaltszenen gesetzt. Wenn man das Buch liest, versteht man warum. Hier und da tauchen anfangs zwar einige unschöne Auseinandersetzungen auf, aber die befinden sich in einem angemessenen Rahmen, sodass sie nicht von der eigentlich Handlung des Buches ablenken.

Auch die Jenseitserscheinungen spielen nur eine kleine Rolle - damit konnte ich hier gut umgehen. (denn eigentlich glaube ich nicht an sowas, aber innerhalb einer gewissen Grenze kann ich damit leben)

Die Gefangenschaft ist mir leider noch immer ein Rätsel. Sie wurde erklärt und dargelegt, aber für mich sind einfach noch zu viele Fragen offen, was das betrifft. (ich möchte nicht spoilern, deshalb geh ich nicht weiter darauf ein) In diese Richtung hätte ich mir einfach etwas mehr Tiefe gewünscht. (an anderen Stellen dafür etwas weniger)

Ich finde, "Elly Kaltbach" ist so ein typischer Roman, bei dem einfach sehr vieles unausgesprochen bleibt, man sich seine eigenen Gedanken machen muss / soll und bei dem - für mich - eine Fortsetzung etwas von dem Zauber nehmen würde, den dieses Buch ausstrahlt.

Leider war mir zum Schluss noch einiges zu unausgereift, nicht zu Ende erzählt und auch das ein oder andere nicht logisch genug, dennoch kann ich die Geschichte jedem empfehlen, der neben all den Alltagsprotagonisten auch mal eine spezielle Akteurin haben möchte. (wobei die anderen nicht zu vergessen sind)

Hört auf das Unausgesprochene, folgt eurem Herzen und ihr werdet tolle Lesestunden hiermit verbringen..

©2015 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 12.10.2019

Hat mir gut gefallen

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Auf “Elly Kaltbach” war ich sehr gespannt, denn ich hatte im Voraus bereits ein wenig Kontakt zu der Autorin und sie hat mich mit ihren Andeutungen zu diesem Debüt sehr neugierig gemacht. Besonders hat ...

Auf “Elly Kaltbach” war ich sehr gespannt, denn ich hatte im Voraus bereits ein wenig Kontakt zu der Autorin und sie hat mich mit ihren Andeutungen zu diesem Debüt sehr neugierig gemacht. Besonders hat es mich interessiert, wie sie Themen wie “Jenseitskontakt” oder “Sensitivität” eingebaut hat. Denn diese machen einen großen Teil des Inhalts aus.

Schnell ist mir während des Lesens klar geworden, dass dieses Debüt keines dieser Bücher ist, die man mal eben schnell nebenbei weglesen kann. “Elly Kaltbach” ist ein leicht philosophisch angehauchter Roman, der sich insbesondere mit der Frage nach dem Sinn des Lebens beschäftigt. Die Handlung kommt recht schnell auf den Punkt, denn den vier jungen Leuten, die seit Jahren von den Eheleuten Bling gefangengehalten werden, gelingt bereits auf den ersten 50 Seiten die Flucht aus ihrer Gefangenschaft. Dabei bleibt aber noch genügend Zeit, um den Alltag in Gefangenschaft zu beschreiben und die Einschränkungen und Ängste, die damit einhergehen, zu beschreiben. Sehr gut hat Susann Blum außerdem deutlich gemacht, was diese Flucht für die jungen Leute bedeutet: Sie fliehen aus einem Leben, das schwierig und entbehrungsreich für sie war, in eine Zukunft, von der sie nicht wissen, was sie ihnen bringen wird. Dementsprechend authentisch ist es dann auch, dass im Gegensatz zu Elly, die völlig euphorisch beim Gedanken an die Flucht wird, die anderen Charaktere Zweifel haben, sogar Angst haben vor dem, was sie “draußen” erwarten wird. Diese Unsicherheit wurde klasse von der Autorin herausgearbeitet und durch die unterschiedliche Denkweise der Charaktere beleuchtet sie diese Gefühle von verschiedenen Seiten. Das fand ich richtig toll.

Neben den philosophischen Aspekten ist das Buch auch spirituell angehaucht. Elly sieht immer wieder eine Erscheinung, die mit ihr zu kommunizieren versucht. Es ist interessant und spannend, wie es Susann Blum schafft, ihre Leser dazu zu bringen, die Gedankenexperimente von ihrer weiblichen Hauptfigur durchspielen zu lassen und dabei zu eigenen Erkenntnissen zu gelangen, die auch für das eigene Leben von Bedeutung sein könnten. Ich möchte nicht sagen, dass dieses Buch meine Sicht auf die Welt komplett verändert hat, aber es hat Saiten in mir zum Klingen gebracht und es hat Spaß gemacht, den philosophischen Fragen von Elly und ihren Antworten darauf zu lauschen und diese mit meinen eigenen Ansichten zu vergleichen. Susann Blum präsentiert ihren Lesern dabei nicht DIE Wahrheit oder DIE Antwort, sondern zeigt eine Möglichkeit von vielen auf. Es sind die “großen” Fragen des Lebens, mit denen sich vor allem Elly beschäftigt, aber ich fand das durchaus plausibel, denn nun – in Freiheit – hat Elly erst die Möglichkeit, sich über solche Dinge Gedanken zu machen. Vorher war ihr Leben ganz anders organisiert. Dementsprechend fand ich es passend, dass sie nach dem Sinn des Lebens sucht, sich fragt, was sie mit ihrer Freiheit anstellen wird, nach Zufällen oder dem Schicksal fragt.

Aufgrund dieser Hauptthemen ist “Elly Kaltbach” ein sehr gefühlvolles Buch. Nicht nur positive Gefühle, sondern auch negative Empfindungen treten dabei ans Tageslicht. Diese Emotionen waren ebenfalls sehr nachvollziehbar und spürbar dargestellt und haben sich dadurch direkt auf mich als Leserin übertragen. Ich war zusammen mit Elly und den anderen nachdenklich, euphorisch, ängstlich, traurig, nervös und aufgeregt.

Obwohl der Teil der Handlung, der sich mit der Gefangenschaft der jungen Menschen an und für sich beschäftigt, nur recht kurz im Vergleich zum Rest des Buches ist, war dieser Teil doch natürlich prägend für die Charaktere, sodass auf dieses Thema immer wieder zurückgegriffen wird. Und natürlich stellt man sich dabei als Leser die Fragen, wie Elly und die anderen überhaupt bei den Blings gelandet sind, was der Grund für die Gefangenschaft war, was mit den Familien der Hauptfiguren ist. Mir hat es gut gefallen, wie Susann Blum ihren Lesern Stück für Stück die Antworten darauf liefert. An passenden Stellen werden immer wieder Informationen eingestreut und so ergibt sich nach und nach ein Gesamtbild, das ich stimmig und gut konstruiert fand. Und ich war doch sehr froh, dass das Buch sich gerade im Hinblick auf die Gefangenschaft zum größten Teil auf Andeutungen beschränkt. Man liest schon heraus, dass den jungen Menschen Schlimmes bei den Blings widerfahren ist, aber hier gibt die Autorin wirklich nur das nötigste an Details preis und dafür bin ich ihr sehr dankbar. Denn ich hatte befürchtet, dass es zu umfangreiche Beschreibungen von schlimmen Szenen geben würde, aber das ist nicht der Fall.

Die Charaktere waren recht interessant gestaltet, wobei ich sagen muss, dass ich zu Elly und zu Freya den intensivsten Kontakt aufbauen konnte. Die beiden Mädchen waren mir sehr sympathisch. Zu den männlichen Figuren habe ich dagegen keine richtige Beziehung entwickeln können. Sie blieben mir leider größtenteils sehr fremd und distanziert. Auch sie haben ihre Geschichte und ihre Beweggründe, aber die Chemie zwischen ihnen und mir hat irgendwie nicht gepasst.

Stellenweise war mir der Erzählstil von Susann Blum zu detailliert bzw. abschweifend. Es gibt einige Momente, in denen die Handlung nicht vorankommt und sich die Charaktere ein wenig im Kreis drehen. Das sind hauptsächlich natürlich die Szenen, in denen Elly ihre Gedankenexperimente durchdenkt und über das Leben philosophiert und eigentlich mochte ich diese Szenen auch ganz gerne. Aber auf das gesamte Buch gesehen war es mir dann doch etwas zu viel. Zum Glück hat Susann Blum es aber geschafft, regelmäßig Wendungen in das Buch einzubauen, die für Spannung sorgen. Dadurch kommt die Handlung wieder etwas in Schwung und als Leser fühlt man sich gleich aufgeweckt.

Die Autorin ist Schweizerin und daher finden sich in diesem Buch einige Ausdrücke, Worte und Redewendungen, die mir nicht geläufig waren und über die ich stellenweise beim Lesen gestolpert bin. Daran möchte ich auf keinen Fall Kritik üben, ich möchte es aber auch nicht unerwähnt lassen. Das Buch wirkt dadurch authentisch, wobei mir aber auch sehr häufig aufgefallen ist, dass Susann Blum anstelle eines “ß” ein “ss” schreibt, zum Beispiel bei “Füsse” = “Füße”. Das macht das Lesen teilweise umständlich, aber wie gesagt: Punktabzug gibt es dafür von mir nicht.

Mein Fazit

Mit “Elly Kaltbach” ist Susann Blum ein philisophisch und spirituell angehauchtes Buch gelungen, das den Spagat zwischen ruhigen und spannenden Szenen fast komplett schafft und mir dadurch sehr gut gefallen hat.