Bodo Völxen, dem Leiter des Kommissariats für Mord und Tötungsdelikte in Hannover, sind die subtilen Veränderungen seiner Sekretärin Frau Cebulla völlig entgangen. Sicher, das fehlende Quietschen ihrer ...
Bodo Völxen, dem Leiter des Kommissariats für Mord und Tötungsdelikte in Hannover, sind die subtilen Veränderungen seiner Sekretärin Frau Cebulla völlig entgangen. Sicher, das fehlende Quietschen ihrer Gesundheitsschuhe hat er schon bemerkt, aber das statt dessen Pumps getragen werden, fiel ihm nicht auf. Umso größer der Schock, als Frau Cebulla um Hilfe bittet. Ihr neuer Partner ist verschwunden, sie wollten doch grade ein Wellness-Wochenende antreten. Allerdings hat sie kurz vorher mit ihrem Vermögen aus einer „vorübergehenden“ Verlegenheit geholfen.
Schnell stellt sich heraus, dass Frau Cebulla nicht das einzige Opfer des attraktiven Heiratsschwindlers war und als eine junge Musikerin ermordet in ihrer Wohnung gefunden wird, deutet alles darauf hin, dass auch sie den Mann kannte. Hat er sie umgebracht, weil sie kein Vermögen hatte? Aber warum ist nur die mittelklassige Geige verschwunden und nicht das überaus wertvolle Cello?
Sehr geschickt beginnt dieser Kriminalroman. In kurzen Episoden erfährt ein wenig von den handelnden Personen und bekommt auf diese Weise kurzweilig das ganze Personal der Dienststelle vorgestellt. Überhaupt ist der Ton des Krimis wunderbar entspannt. Er liest sich flüssig und unterhaltsam. Obwohl kein „Humorkrimi“ musste ich einige Male schmunzeln, so bleibt selbst der übliche Detailkram von Spurensuche und Recherche amüsant. Eine der gelungensten Szenen ist eine Falle die Kommissarin Kristensen dem Heiratsschwindler stellt. Nach einer getürkten Anzeige taucht ausgerechnet der angejahrte Chef der Pathologie zum Date auf.
Die Autorin stellt einige ganz geschickte Fallen für den Leser und ich musste lange rätseln, bis ich den Prolog mit der Handlung in Verbindung bringen konnte. Als Krimi hat das Buch genügend Spannung um den Leser bei der Stange zu halten, auch wenn es nicht unbedingt nervenaufreibend zugeht. Mir hat es bis zur letzten Seite gefallen
Erst gegen Ende des Buches habe ich gesehen, dass ich den 8. Band der „Hannover-Reihe“ der Autorin in der Hand hatte. Ich kannte die Vorgänger nicht und es war auch beim Lesen kein Hindernis. Allerdings habe ich mir inzwischen die ersten Bände bestellt, denn das Buch hat mir Lust auf Mehr gemacht.