Mensch Rüdiger
Ich durfte das Buch im Rahmen einer Leserunde lesen und danke dem Rowohlt Verlag für das Leseexemplar.
Herausgeber ist Rowohlt Taschenbuch Verlag; Auflage: 1 (18. August 2017) und hat 416 Seiten.
Kurzinhalt: Man muss auch mal loslassen können.
Rüdiger ist Lehrer. Verheiratet, Cordhosenträger und hat 2 Kinder. Für den Rest der Welt ist er nahezu unsichtbar. An seinem 40. Geburtstag, mitten im Unterricht, merkt er, dass er sein bisheriges Leben nicht mehr erträgt. Er steht auf und geht.
Tom hatte vor Jahren einen Bestseller. Danach: Schreibblockade, Lebensblockade. Jetzt sitzt er im Supermarkt an der Kasse, von Ohnmachtsanfällen heimgesucht, und hilft biologisch verteuerter Landwurst übers Laufband. Bis es auch ihm reicht.
Rüdiger und Tom treffen sich auf einer Talbrücke. Beide wollen die Welt hinter sich lassen. Am Ende aber beschließen sie: Fünf Tage lang werden sie testen, ob das Leben nicht vielleicht doch noch lebenswert ist.
Meine Meinung: Nun, in dem Buch geht es um das Thema Depression, aber leider wird dieses Wort heutzutage viel zu viel gebraucht und auch schon bei kleineren Sachen, wo man früher gesagt hat, man hat einfach nur mal einen schlechten Tag. Hier wird das Thema sehr hoch gespielt und ich bin auch der Meinung, dass die beiden Protagonisten nicht depressiv sind, sondern nur nicht so richtig wissen, wo ihr Platz im Berufsleben und auch im privaten ist. Ich denke mir eher, sie haben den falschen Beruf und auch keinen Spass darin. Sicherlich ist es lustig mit anzusehen, wie die beiden 5 Tage lang versuchen, ihrem Leben wieder einen Sinn zu geben mit einigen guten Schritten, aber auch sehr vielen Rückschlägen. Manchmal fand ich das Buch ein wenig ermüdend, weil es mir doch ein wenig zu fade erschien, aber meist die lustigen Situationen und auch Wortschöpfungen fand ich sehr lustig. Was ich sehr gelungen fand, waren die treffenden Personen, die wirklich so am Ende waren, dass sie einen richtig leidtun könnten, denn ihre Verzweiflung am Leben ist doch sehr greifbar. Sympathisch fand ich sie beide leider nicht so richtig, aber dies lag an mir liegen, sie sind bestimmt gute. Wer treffender für meinen Geschmack war, ist Heiner, der so einen fabelhaften Humor hat, auch wenn das Leben ihm nicht so gut mitgespielt hat. Einen kleinen Minuspunkt hat das Buch, die Schrift ist zu klein, da konnte auch die Lesebrille nix besseres machen, das strengt das lange Lesen ziemlich an!
Mein Fazit: Ich hatte bis jetzt noch kein Buch von dem Autor gelesen, wurde aber sehr überrascht, denn das Buch hatte viel zu bieten, wie die Situationskomik, aber die vielen Sätze, die ich erst beim zweiten oder dritten Mal lesen richtig verstanden habe und mir viele auch gemerkt habe! Ich gebe eine klare Leseempfehlung und vergebe 5 gute Sterne.