Altes und Neues verschmilzt hier zu einer zeitgenössischen Hexengeschichte mit einem bestechenden Charme.
Meine Meinung
Hexen und Hexer unter New York City? Das klingt für mich nach einer perfekten Mischung und was soll ich sagen? Sylvain Runberg und Mirka Andolfo haben mich mit ihrem zeitgenössischen Urban-Fantasy-Comic ...
Meine Meinung
Hexen und Hexer unter New York City? Das klingt für mich nach einer perfekten Mischung und was soll ich sagen? Sylvain Runberg und Mirka Andolfo haben mich mit ihrem zeitgenössischen Urban-Fantasy-Comic auf Anhieb verzaubert!
Die Hauptprotagonistin ist Alison, eine junge Erwachsene, die uns durch ihre Tagebucheinträge mit genügend Wissen ausstattet, um sofort in die magische Geschichte von »Die Chroniken von Under York (1) Der Fluch« einsteigen zu können.
Alison ist vor ihrem magischen Erbe aus der Parallelwelt ›Under York‹ an die Oberfläche geflohen und nimmt ihre Zukunft nun selbst in die Hand, und so versucht sie als Künstlerin Fuß in der Weltmetropole zu fassen. Tatsächlich bleiben ihre außergewöhnlichen Werke nicht lange unbemerkt, doch am großen Tag ihrer Ausstellungseröffnung sucht sie ihre Vergangenheit heim.
Das Geheimnis von ›Under York‹ steht auf wackeligen Beinen, denn der mächtige Dämon Marduk aus dem alten Babylon bedroht das friedliche Leben der Hexen und Hexer im Untergrund. Alisons Familie ist verschwunden und steht unter Verdacht, sodass die fünf mächtigsten Clans von ›Under York‹ sie zur Verantwortung ziehen.
Sylvain Runberg hat das Fantasy-Rad nicht neu erfunden, aber eine kongeniale Mischung kreiert, die »Die Chroniken von Under York« zu einem magischen Leseabenteuer aus Modernität, alten Legenden und Diversität macht. Die Vielfalt der Immigration in den USA, insbesondere im kulturellen Schmelztiegel New York Cities spiegelt sich im Rat der fünf magischen Clans wider, denn dort finden sich nicht nur Vertreter der indigenen amerikanischen Bevölkerung, sondern auch Magier aus China, Afrika, Mexiko und Irland.
Die Jahrhunderte alte Verfolgung von Hexen, vor allen Dingen den Frauen ihrer Zunft, bringt einen besonderen Touch in die Story. Alison stellt sich gegen ihr magisches Vermächtnis und möchte sich von keinem ihr Leben vorschreiben lassen, wodurch ein feministisches Thema Eingang ins Geschehen findet. Außerdem zeigt die Hauptprotagonistin eine große Stärke, indem sie sich ihren größten Ängsten stellt. Mehr dazu kann ich allerdings nicht verraten, ohne zu spoilern, daher liest man den Comic am besten einfach selbst!
Mirka Andolfos berauschend-trendiges Artwork, eine Kombination aus Gothic-Schick mit leicht mangaesken Zügen, hat es mir schon eine Weile angetan. Zusammen mit der magischen Story von Sylvain Runberg und in kräftige Farben getaucht, fühlt man sich direkt in eine faszinierende Parallelwelt gezogen.
Eine durch etwas mehr Text leicht verständliche Storyline und die klaren Zeichnungen Andolfos machen »Die Chroniken von Under York« zu einem guten Objekt für Comic-Einsteiger.
Fazit
Eine magische Parallelwelt im Untergrund von New York City und eine bestechende Hauptprotagonistin in Kombination mit den stylischen Illustrationen von Mirka Andolfo haben mich direkt abgeholt. Altes und Neues verschmilzt hier zu einer zeitgenössischen Hexengeschichte mit einem bestechenden Charme.
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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 12.01.2022