Zersplittert
Kayla versucht noch immer, sich in ihrem neuen Leben zurechtzufinden, während Menschen aus ihrem näheren Umfeld verschwinden. Als ein schicksalhaftes Ereignis einen Teil ihrer Erinnerungen und ihr altes ...
Kayla versucht noch immer, sich in ihrem neuen Leben zurechtzufinden, während Menschen aus ihrem näheren Umfeld verschwinden. Als ein schicksalhaftes Ereignis einen Teil ihrer Erinnerungen und ihr altes Ich zurückholt, muss sich Kayla auf eine gefährliche Suche nach ihrer Vergangenheit und der Wahrheit begeben. Eine Suche, bei der sie nicht weiß, wer Feind und wer Freund ist.
Wem kannst du vertrauen, wenn du deine Vergangenheit nicht kennst? Und wie kannst du dir ohne sie eine Zukunft aufbauen?
Die Geschichte setzt genau dort wieder ein, wo der vorige Teil aufhört und man findet dadurch leicht wieder hinein. Auch aufgrund der Entwicklungen zum Ende des ersten Bandes fiebert man gleich wieder mit und verliert sich in der Geschichte.
Nachdem im ersten Teil gerade auch die Gesellschaft und das System sehr interessant waren, konzentriert sich der zweite Teil mehr auf einzelne Figuren und Kaylas Vergangenheit, die nach und nach in ihr Leben zurückkehrt. Anders als Kayla entwickelt man schnell ein gewisses Gefühl, was die Vertrauenswürdigkeit einzelner Figuren betrifft. Die ein oder andere Entwicklung ist kaum vorhersehbar und aufgrund der sympathischen Darstellung einzelner Figuren auch nicht erwartbar. Andere Figuren hingegen wirken auf den ersten Blick komisch und man ahnt hier bereits früh, dass es kein gutes Ende nehmen wird. Wobei hier gerade gegen Ende auch sehr überraschende Enthüllungen gemacht werden, die einem den Atem rauben. Manche Charaktere hat man so definitiv nicht eingeschätzt und es ist schade, dass manches nur oberflächlich thematisiert wird.
Die ganze Geschichte rund um Kaylas Vergangenheit ist spannend gemacht und auch wenn man einen Teil erraten kann, sind es gerade die Details, die zu überraschen wissen. Und die das ein oder andere in ein ganz anderes Licht rücken. Vieles ist anders, als es scheint und gerade auch aufgrund ihrer lückenhaften Erinnerungen fällt es schwer, sich einen Überblick zu verschaffen, wodurch man nur noch mehr mit ihr mitfühlt. Gleichzeitig steigert dies die Spannung, da man eben nichts hat, auf das man sich wirklich verlassen kann.
Gerade auch aufgrund ihres alten Ichs fällt es schwer, zu glauben, dass sie manchen Dingen und Personen gegenüber so leichtgläubig ist und vieles nicht wirklich hinterfragt. Hier wird viel Potenzial verspielt, weil entsprechende Entwicklungen zu offensichtlich sind, was der Spannung schadet und einiges eingebaut werden könnte, was nicht geschieht. Dies wird dann aber durch eine mehr als turbulente Handlung gegen Ende ausgeglichen, bei der man nicht mehr weiß, wo oben und wo unten ist. Es wird zwischen Erzählzeiten gesprungen und es kommt zu emotionalen Enthüllungen, die einem den Atem rauben und bis zum Ende mitfiebern lassen.